Kapitel 2: Mels Hilfe

113 14 4
                                    

Nachdem der Arzt mir alle möglichen Schläuche abgemacht hatte verschwand er auch schon wieder aus dem Zimmer. Es war seltsam, nur noch das Piepen von Marlo zu hören, aber es beruhigte mich auch ein wenig. Ihm ging es den Umständen entsprechend. Das hörte sich doch gut an. Aber der Arzt sagte etwas von Nerv eingeklemmt oder entzündet? Wo?

Mist. Ich musste Mel fragen, ob sie was genaueres wusste.

Kaum war der Arzt aus dem Zimmer kamen auch die drei Besucher wieder zurück ins Zimmer, wobei Ano sofort seine Arme nach mir ausstreckte. Hätte ich nicht so Schmerzen, hätte ich ihn sofort genommen, aber leider musste ich mich damit wohl erst einmal etwas gedulden.

„Wie geht es dir, Maus?", fragte Mel und setzte sich auf einen der Stühle, genauso wie Tami, die Ano vorher auf unsere Betten gesetzt hatte, die zusammen geschoben wurden, was mir erst auffiel, als der Arzt mir die Schläuche zog.

„Schmerzen ohne Ende. Ich wusste nicht, dass man solche Schmerzen haben kann, aber sonst geht es.", antwortete ich ihr und sie lächelte leicht.

„Ich kann es mir vorstellen. Als ich damals mit Marlo schwanger war hab ich mich mit dem Skateboard hingelegt und habe mir die Rippen nur geprellt und es tat scheiße weh. Verdammt, die Schmerzen waren fast so schlimm wie die Schmerzen bei der Geburt!", äußerte sich Mel und schien in ihren Gedanken zu sein.

„Oh, wie lange hattest du von den Schmerzen? Und mit Marlo war alles ok damals?", fragte ich nach und Mel lachte.

„Mit Marlo war alles ok, manchmal denk ich, dass er doch irgendwie einen Schaden davon getragen hat, aber nun ja, dass denkt wohl jede Mutter, wenn sie ihr Kind nicht wirklich versteht und es nur Blödsinn im Kopf hat. Ich habe nach 2 Wochen wieder richtig gehen können, nach 4 Wochen war soweit wieder alles ok.", antwortete sie mir und ich stöhnte. So lange? Verdammt!

Tami und Mel lachten zusammen. Ich fand das gar nicht zum Lachen. Ernsthaft. Was sollte ich so lange machen? Ich konnte doch keine 2 Wochen nonstop im Bett liegen bleiben. Außerdem rief die Uni.

„Wird schon, Maus. Mach dir keine Gedanken darum. Wenn du Hilfe brauchst mit dem Anziehen und Duschen, sag Bescheid, wir helfen dir dabei. Und du brauchst dich nicht schämen, ich kann verstehen, dass es unangenehm ist, aber man sollte manchmal die Hilfe annehmen und ich denke nicht, dass Marlo dir sofort helfen kann, wir müssen erst einmal abwarten, wie es ihm geht, wenn er wach wird.", bot mir Mel an und ich schluckte.

So weit hatte ich noch gar nicht gedacht. Scheiße. Konnte es eigentlich noch schlimmer kommen?

„Danke?", fragte ich eher und Mel nickte nur und wendete sich Tami zu. Ich schaute zurück zu Marlo, der aber trotz einem kleinen Monster, welches sein Gesicht abschlabberte, nicht wach wurde. Verdammt Marlo, bitte wach auf, dachte ich mir nur und schaute zu Ano, der eine Schnute zog, da Marlo nichts machte und sich mir zuwendete.

Ich lächelte leicht und schaute genau was der Wurm machte, der sein Auto nahm und es mir ins Gesicht drückte. Okay. So genau wollte ich das Auto nun nicht bestaunen.

An der Türe wurde geklopft und Luan kam mit 2 Blumensträußen rein. Nicht schlecht.

„Hey.", sagte er leise zu Tami und Mel und begrüßte erst einmal beide. Dass ich wach war, hatte er noch nicht mitbekommen.

„Hey Ar... Luan!", sagte ich leise und lächelte, als ich den Schock in Luans Gesicht sah.

„DAMN SCHNECKE!", schrie er, drückte die Sträuße in Mels Hand und kam zum Bett, wo er mir erst einmal einen Kuss auf die Stirn gab. Ähm, okay?! Das war seltsam.

„Fuck, wie geht's dir? Verdammt, hab ich das ARSCH vermisst!", sagte er und wartete gespannt auf meine Antwort.

„Schmerzen, aber sonst alles ok! Und dir?", fragte ich und grinste, als ich das Augenrollen sah.

DREAM 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt