Kapitel 50: Meins!

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Nachdem die Siegerehrung war und die Mannschaft ausgelassen feierte verschwanden die Familien auch langsam nach und nach, so dass nur noch Marlo und ich an der Bank waren und zu den anderen schauten, die tanzend auf dem Spielfeld waren und ziemliche Stimmung machten. Mitten drin natürlich Luan, der von einigen Weibern sabbernd begafft wurde. Wie immer.

Ich verdrehte nur die Augen und schaute zu Marlo, der mich lächelnd ansah. Seine Augen strahlten so extrem, als er mir in die Augen sah. Er war einfach nur glücklich! Wie sehr ich es liebte, wenn er so war.

„Soll ich dich zu ihnen fahren? Immerhin gehörst du mit zur Mannschaft.", fragte ich Marlo und streichelte leicht über seine Wange, die er sanft dagegen drückte und kurz seine Augen schloss.

„Ich weiß nicht. Ich würde gerne bei ihnen sein.", sagte er und öffnete wieder seine Augen.

„Dann komm!", sagte ich, küsste noch einmal seine Wange und stand auf. Nahm den Rollstuhl und fuhr zu den anderen. Mit High Heels über den Rasen war schrecklich. Ich verfluchte diese Schuhe dafür!

Als wir bei den anderen ankamen wurde Marlo direkt in die Mitte genommen und ein Kreis bildetet sich um ihn. Ich schmunzelte leicht und entfernte mich ein wenig, wurde aber vom Couch aufgehalten.

„Sein Bein ist nicht gebrochen, oder?", fragte er und ich schluckte. Was sollte ich dazu sagen? Das musste Marlo mit ihm selbst klären.

Ich zuckte einfach nur mit der Schulter und schaute zum Boden.

„Meine Schwester sitzt auch im Rollstuhl. Sie ist querschnittsgelähmt.", sagte er und deutete auf eine Bank, wo wir Platz nahmen. Wohl fühlte ich mich nicht so richtig, aber was sollte ich machen?! Ich konnte ja nicht einfach gehen.

„Das tut mir leid!", sagte ich leise und spielte mit meinen Händen.

„Braucht es dir nicht. Sie hat sich damit angefreundet. Aber ich habe Marlo ein wenig beobachtet. Er bewegt seine Beine gar nicht. Die ganzen Stunden nicht. Daher gehe ich davon aus, dass er keine Kontrolle mehr darüber hat?!", fragte er und ich seufzte leise. Verdammt, was sollte ich machen?

„Am besten sprechen Sie mit ihm darüber. Ich weiß nicht was ich dazu sagen soll.", sagte ich leise und schaute vorsichtig in die Augen des Trainers.

„Mach ich. Aus dir bekomm ich wohl nichts raus, oder? Wobei das für mich klar ist. Aber freut mich, dass er dich als Freundin hat, die nichts ausplaudert und irgendwelches Mitleid haben möchte. Ich hoffe ihr schafft das! Ich werd mal zurück zu den Jungs gehen, die machen wieder nur Scheiße. Hoffe man sieht sich öfter.", sagte er und stand auf.

„Äh.. danke? Hoffe ich auch."

„Ach und... schöner Pulli!", sagte er lachend und verschwand winkend zu den Jungs zurück. Stimmt, der Pulli war mehr als schön! Der Trainer schien ziemlich nett zu sein, hoffe, dass er mit niemanden sonst über Marlo sprach. Immerhin musste es nicht jeder wissen und Marlo sollte sich keine Gedanken darüber machen, dass man es eben doch sah. Sonst würde er nachher gar nicht mehr raus gehen und das sollte auf keinen Fall eintreten. Er musste raus. Raus zu seinen Freunden. Unter Menschen.

Einige Mädchen gingen zu den Jungs und küssten sie und feierten mit ihnen, andere machten sich an die anderen Jungs ran, wieder andere bestaunten sie nur. Ob das immer so war? Den Jungs gefiel es anscheinend.

Ich schaute zu Marlo, der immer noch in der Mitte stand und von einigen Weibern angesprochen wurde, aber er ließ sie nach und nach abblitzen und wirkte eiskalt. Typisch. Luan hingegen ging komplett drauf ein und drückte irgendeiner einen Kuss auf den Mund auf.

Ich verzog angeekelt das Gesicht und schaute schnell weg. Sowas musste ich mir nicht geben. Das war widerlich. Ich hoffte, dass er sie wenigstens kannte.

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