Kapitel 9: Schnitt

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Als Marlo sich wieder halbwegs beruhigt hatte, kontrollierte ich erst einmal seinen Arm, wo ein ziemlich tiefer und langer Schnitt war. Das sah aus, als wenn... nein!

„Wie kam der Schnitt, Baby?", fragte ich vorsichtig nach und Marlo zeigte auf den Rollstuhl, wo irgendwas abgebrochen war und dort eine ziemlich scharfe Kante hervorstand. Oh Gott, mein Herz raste abartig schnell und ich schluckte und nickte.

Ich hörte, wie die Tür geöffnet wurde vom Zimmer und eine schreiende Maus, die wie immer meinen Namen laut rief, aber mitten im Namen abbrach und mich anscheinend suchte.

„Scheiße!", sagte Marlo und wusch sich die Tränen weg. Ich befreite mich ein wenig von ihm und schaute auf ihn, die Trainingshose noch nicht wirklich an, die Boxershorts nur irgendwie halb, wobei alles bedeckt war – zum Glück! - der Arm blutete immer weiter, der Rollstuhl lag im Badezimmer.

„Ich sag Ethan bescheid, ok? Danach lassen wir deinen Arm von einem Arzt untersuchen, ok?", fragte ich Marlo leise, der nickte und zum Boden schaute. Als ich aufstand merkte ich die Schmerzen mehr als deutlich. Ich schrie auf, schloss meine Augen, da mir ein wenig viel schwarz vor ihnen wurde und wartete.

Der Schrei machte die anderen die ins Zimmer gekommen waren natürlich auf uns aufmerksam, da Lu zusammen mit Ethan in der Badezimmertüre erschien und sich die Hand vor den Mund schlug.

„Damn Marlo, was ist passiert?", fragte Ethan und kniete sich vor Marlo hin. Lu fing sich schnell und meinte zur Maus, dass sie sich schon mal aufs Bett setzen sollte, wir würden gleich auch kommen und kam dann zu mir.

„Ausgerutscht.", sagte Marlo nur.

„Woher kommt das Blut? Verdammt, ich hol einen Arzt. Maus, alles ok bei dir?", fragte sie mich und ich nickte nur leicht.

Ich hörte wie Lu aus dem Zimmer lief und schaute zu Ethan, der immer noch vor Marlo kniete.

„Soll ich dich in den Rollstuhl setzen oder willst du auf einen Arzt warten?", fragte er Marlo und schien ein wenig mit der Situation überfordert zu sein. Konnte ich komplett verstehen. Ging mir nicht anders.

„Setz mich rein.", sagte mein Baby ziemlich ärgerlich.

Ethan tat wie es Marlo sagte. Er stellte erst einmal den Rollstuhl richtig hin, zog Marlo die Trainingshose und die Boxershorts richtig hoch und hob ihn dann unter ziemlicher Anstrengung in den Rollstuhl. Ich nahm einen Waschlappen, machte ihn nass und ging vorsichtig über Marlos Arm, der immer noch blutete und gar nicht mehr aufhören wollte.

Lu kam zusammen mit einem Arzt ins Badezimmer, der erst einmal fragte was passiert sei und sich den Arm genau anschaute. Als Marlo es ihm sagte, nickte er immer wieder, schaute sich aber noch einmal im Badezimmer um und meinte, dass es genäht werden musste. Marlo stöhnte auf, ließ sich aber von dem Arzt in den entsprechenden Raum fahren.

Zurück blieben Ethan, Lu und ich im Badezimmer.

„Leg dich ins Bett, Maus. Ich mach den Rest hier soweit wieder ordentlich. Ethan hol ihr ein frisches Shirt und einen Pulli aus dem Schrank, den den sie an hat ist voller Blut.", wies Lu ihren Mann an, der nickte und mir frische Sachen von Marlo holte. Lu ganz die Mutter, fragte erst gar nicht, sondern zog mir vorsichtig die Sachen oben herum aus und bekam riesige Augen, als sie meine Rippen sah, versuchte es ein wenig zu überspielen und zog mir vorsichtig die frischen Sachen an. Ich sagte nichts, sondern ließ sie einfach machen.

„Fertig. Leg dich zur kleinen Prinzessin ins Bett, sie wartet schon sehnsüchtig auf dich.", sagte Lu liebevoll und ich machte es. Zurück im Zimmer, wurde ich auf die übliche Weise von der Maus begrüßt, die vom Bett sprang, auf mich zulief und meine Beine fest umklammerte.

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