Kapitel 27: Hinterhof

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Er nickte und grinste dann, als er sich an mich wendete.

„Die Beiden haben gerade Lucia angerufen und sie informiert, dass sie dir die Tasche mitgeben soll. Sie möchte wissen, ob sie sie einpacken soll oder ob du sie so nimmst.", sagte Marlo und ich schaute ihn einfach nur an. Das musste ein Witz sein. Ohne Scheiß!

Er lachte auf einmal, sagte irgendwas zu Lucia, die schnell antwortete, nickte und in einen anderen Raum verschwand, wo sie die Tasche noch verpackt heraus holte.

„Das ist ein Witz Marlo, oder? Ich kann doch nicht einfach die Tasche so mitnehmen. Weißt du wie teuer die ist?", fragte ich ziemlich leise.

„Alles gut! Die Beiden schenken sie dir. Ihnen tut es nicht weh, außerdem ist es Werbung für sie, glaub mir.", versuchte er mich zu beruhigen, aber das war zu viel.

„Ich kann das nicht annehmen Marlo. Das bin ich nicht. Ich will nicht alles geschenkt bekommen, wenn ich was schön finde, dann muss ich es mir kaufen, so wie die anderen Leute das auch machen. Auch wenn ich wer weiß wie lange sparen muss. Ich kann doch nicht einfach so die Tasche nehmen. Versteht mich denn keiner?", fragte ich und Marlo nahm meine Hand in seine und schaute mir tief in die Augen.

„Prinzessin, sie schenken sie dir gerne. Glaub es mir! Sie mögen dich unheimlich gerne und freuen sich extrem, wenn dir irgendwas gefällt! Frag sie selbst. Meinst du, sie würden dir etwas schenken, wenn sie dich nicht mögen würden? Sicherlich nicht und sie wissen Beide, dass du nie der Mensch bist, der sowas für selbstverständlich hält und gerade deswegen machen sie es umso lieber. Mach dir keine Gedanken deswegen.", sagte er leise und ich schluckte nur. Das war einfach zu viel. Ernsthaft.

Ich beschloss in der nächsten Zeit gar nicht mehr mit den anderen in einem Laden zu gehen, damit niemand auf doofe Gedanken kam oder mir etwas schenken konnte! Irgendwann reicht es!

Lucia kam freudestrahlend mit einer Tüte auf mich zu, in der die Tasche in einem 'Taschensack' lag und gab sie mir lächelnd. Ich bedankte mich immer wieder, was Marlo für mich übersetzte.

„So lasst uns weiter gehen. Ich hab Hunger!", sagte auf einmal Lane und ich war mehr als froh über diese Aussage!

Wir verabschiedeten uns nacheinander von Lucia, die uns noch einen schönen Urlaub wünschte und sagte, dass wir immer wieder vorbeikommen sollten, wenn wir in Rom waren. Wir versprachen es ihr und gingen aus dem Geschäft.

„Ein wenig vom Schock erholt?", fragte Marlo, der neben mir fuhr und ich nickte.

„Glaub schon, aber ich kann das alles immer noch nicht glauben. Das ist so unvorstellbar. Ich meine, du bist der Typ für solche Fotos, aber doch nicht ich. Das ist einfach so ungewohnt, auch wenn ich auf den Fotos so anders aussehe. Ich kann das einfach nicht fassen. Sicher haben wir die Fotos schon Zuhause, aber sie in so groß zu sehen ist etwas komplett anderes."

„Ich mag die Fotos. Und du siehst darauf wie immer aus! Nur halt ein wenig mehr Schminke und ein Kleid, aber sonst alles wie immer."

„Du spinnst."

„Nein, wirklich. Du hast ein falsches Bild von dir. Du bist wunderschön, Prin... Jay. Egal, was du an hast, ob es alte Sachen sind, meine Sachen sind oder irgendwelche teuren Luxuskleider."

Mein Herz schlug ein wenig schneller, nach dem Satz. Wie schaffte er das nur immer wieder?

Ich ließ das Thema, schüttelte einfach nur ein wenig mit dem Kopf und folgte den anderen schweigend, die vor einem riesigen beleuchteten Brunnen stehen blieben. Wow.

Das war einfach nur riesig! Massig Menschen waren um den Brunnen versammelt und schossen Fotos, schmissen irgendwas hinein und einige tranken sogar etwas vom Wasser.

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