Kapitel 11: Zuhause

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Unsere Türe vom Zimmer ging auf und Dr. Sandmann kam noch einmal herein, begrüßte uns, fragte wie es uns ginge und untersuchte uns noch einmal kurz.

Da soweit alles ok war durften wir endlich das Krankenhaus verlassen, mussten jedoch beide jede Woche zur Nachuntersuchung zurück, aber das war tausend Mal besser, als den ganzen Tag im Krankenhaus zu liegen. Kaum hatten wir unsere Berichte, hatte ich auch schon meine dicke Jacke an und wartete nur darauf, endlich raus zu gehen!

„Sie kann es gar nicht mehr abwarten, hast du ihr etwas versprochen, wenn wir Zuhause sind?", fragte ein skeptischer Ethan, Marlo zog nur eine Augenbraue hoch betrachtete mich und schüttelte den Kopf.

„Nicht das ich wüsste.", antwortete er dann doch und blieb einfach stehen, anstatt sich fertig zu machen!

„BOAR MARLO! LASS GEHEN! SONST GEH ICH ALLEINE!", motzte ich und verschränkte die Arme vor der Brust und tippte wartend auf den Boden, was Marlos Mundwinkel zucken ließ. Ernsthaft? Wenn er mir nicht glauben wollte, sein Problem.

„Wir können!", sagte ich zu Mel, nahm meine Tasche und verließ das Zimmer. Marlo hörte ich noch meinen Namen rufen, aber nicht so! Selbst Schuld, hätte sich halt mal beeilen sollen!

„Richtig so!", lachte Mel, nahm mir die Tasche ab und hakte sich bei mir unter. Ich wollte mich beschweren, aber sie meinte, dass ich die Klappe halten sollte, außerdem sagte der Arzt, dass ich nicht schwer heben durfte, also sollte ich bloß nichts sagen.

Ich seufzte und drückte ungeduldig den Knopf für den Aufzug. Von Marlo und Ethan war nichts zu sehen, als wir in den Aufzug stiegen und ins Erdgeschoss fuhren, kaum waren wir aus dem Krankenhaus, drehte mich mich einfach nur im Kreis, schloss die Augen und genoss einfach nur die frische eisig kalte Luft, den herabfallenden Schnee und diesen unglaublichen Geruch nach Winter! Ich fühlte mich wie ein kleines Kind, das zum ersten Mal Schnee in ihrem Leben sah.

Als ich wieder zum Stehen kam und zu Mel schaute, sah ich auch die anderen beiden, die es endlich geschafft hatten doch mal fertig zu werden. Ethan grinste einfach nur, Mel lächelte ihr mütterliches Lächeln und Marlo schaute mich so verdammt verliebt und glücklich an.

Langsam ging ich zu ihnen zurück und schaute alle ein wenig entschuldigend an, aber ich war halt so froh und dankbar, dass ich das alles doch noch erleben durfte, immerhin hätte der Unfall auch ganz anders enden können.

„Lasst uns zum Auto, die Fotografen nerven.", sagte Ethan und schob Marlo schon weiter. Ich schaute mich fragend um und entdeckte einige Typen auf der gegenüberliegenden Seite, die immer mehr Fotos machten. Oh fuck. Ich schaute schnell zurück zu Mel, die sich wieder bei mir unter hakte und schnell mit mir hinter Ethan her ging.

„Was war das? Wieso Fotos?", fragte ich Mel auf den Weg, die meinte, dass ziemlich viel über den Unfall in der Zeitung stand und alle wissen wollen, wie es Marlo und mir ginge. Da aber niemand etwas aus der Familie dazu sagte, mussten sie selbst an die Infos kommen, daher auch die Fotografen. Na super. Ob sie meine Freude auch geknipst hatten? Bestimmt. Oh man, das war ein wenig peinlich! Scheiße! Aber ich konnte doch mit sowas nicht rechnen!

Am Auto angekommen half Ethan Marlo auf den Rücksitz zu kommen und verfrachtete den Rollstuhl in den Kofferraum, genauso wie unsere Taschen. Ich setzte mich sofort zu Marlo und nahm seine Hand in meine, die wieder so schön warm war, im Gegensatz zu meiner, die eisig war.

„Endlich nach Hause.", flüsterte Marlo, zog mich leicht zu sich rüber und gab mir einen kurzen Kuss auf die Stirn.

„Endlich Baby!", flüsterte auch ich, rutschte zurück, schnallte mich an und legte meinen Kopf auf seine Beine, wo er immer wieder leicht mit seiner Hand durch meine Haare ging und gedankenverloren aus dem Fenster schaute.

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