Wie glücklich wir aussahen.
Wieso klappte es einfach nicht? Wieso kam es immer zum Streit? Wieso musste das alles immer so scheiße kompliziert sein? Ich verstand es nicht. Vielleicht wollte ich es auch nicht verstehen.
Seufzend stellte ich den Bilderrahmen zurück und legte mich auf den Rücken um die Zimmerdecke anzuschauen.
Das Wasser der Dusche wurde ausgestellt, was mich ein wenig erstaunte, da es einfach so verdammt schnell ging. Ob er Angst hatte, dass ich es mir doch anders überlegen würde?
Immerhin war ich nur wegen Luan hier, da er mich gezwungen hatte. Aber das war falsch. Ich war hier, weil ich es mit Marlo klären wollte, auch wenn ich mich gegen Luan gewehrt hatte und es eigentlich nicht wollte, wollte ich es doch. Immerhin hätte ich die Chance gehabt zu gehen, aber ich blieb!
Die Türe vom Badezimmer ging auf und ein Marlo in nur einer ziemlich engen Boxershorts kam ins Zimmer gefahren. Oh nein. Meine Gedanken drifteten zu den falschen Sachen ab. Daran wollte ich nicht denken. Absolut nicht. Aber verdammt, ich konnte nicht anders.
Marlo schaute sofort zu mir und atmete erleichtert aus, als er mich sah. Angsthase!
Aber wieso hatte er sich nicht weiter angezogen, sondern lag das Shirt und die Trainingshose auf seinen Beinen? Hatte er wirklich Angst, dass ich meine Meinung geändert hatte?
„Äh... du hast vergessen dich ganz anzuziehen?!", kam es aus meinem Mund und scannte Marlos Körper einfach immer wieder ab. Ich konnte es nicht ändern! Meine Augen machten das automatisch.
„Oh... ja.", sagte er ziemlich verlegen und zog sich das Shirt schnell an. Schade. Nein, überhaupt nicht schade, richtig so. Oh man. Immer wieder das gleiche.
Ich setzte mich und wartete, bis Marlo fertig war und sich zu mir ins Bett setzte. Er schien nervös zu sein, da er immer wieder mit den Zähnen an seinem Piercing war und mit der Hand durch seine Haare ging. Verdammt. Das lenkte mich ziemlich ab, so dass ich noch nicht mal mehr sicher war, was ich eigentlich mit ihm bereden wollte. Shit, shit, shit.
Marlo seufzte, drehte sich ein wenig und schaute mir tief in die Augen.
„Es tut...", fing er an, aber ich unterbrach ihn sofort.
„Nein Marlo. Mir tut es leid! Schrecklich. Ich möchte mit dir reden. Jedoch weiß ich nicht wo ich anfangen soll. Es ist momentan alles ziemlich scheiße. Keine Ahnung.", sagte ich, seufzte und ließ mich nach hinten ins Kissen fallen, welches ich am liebsten in mein Gesicht gedrückt hatte.
Marlo wollte irgendwas sagen, aber ich redete einfach weiter. In dem Moment hatte ich den Mut, wer wusste schon, wie es kurze Zeit später ausgesehen hätte.
„Ich habe dich angelogen.", sagte ich und verdrehte innerlich die Augen, da ich direkt damit anfing. Er musste sonst was von mir denken.
Ich wagte einen kurzen Blick zu Marlo, der die Stirn wieder in Falten zog.
„Womit?", fragte er leise und ich schluckte und schaute schnell wieder an die Decke.
„Einigem, seitdem letzten Tag in Italien.", murmelte ich und wartete ob was kam, aber er blieb still, also redete ich weiter.
„Mein Zusammenbruch am vorletzten Tag. Damit fing wohl alles an. Daher möchte ich es dir nun sagen, weil ich kann diese Lügerei einfach nicht mehr. Das bin nicht ich, Marlo. Ich will dich nicht verletzen und ich will dir einfach die Wahrheit sagen, wieso ich so scheiße in den letzten Wochen zu dir war... Wie fang ich am besten an? Was ich zu dir gesagt habe, dass es meine Schuld sei, dass du im Rollstuhl sitzt... ich denke es immer noch, Marlo. Verdammt, ich mache mir immer noch Vorwürfe deswegen, egal was du dazu jetzt sagen wirst. Ich weiß es einfach! Außerdem habe ich so Angst, dass du es mir irgendwann vorwerfen wirst, wenn wir Streit haben, wenn du sauer auf mich bist, wenn du außer Kontrolle bist. Und ich weiß, dass es mich fertig machen würde. Ich komm so schon kaum damit klar und wenn ich es dann noch von dir knallhart ins Gesicht gesagt bekommen würde, wüsste ich nicht was ich machen sollte."
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DREAM 2
Teen Fiction[Teil 2] Der Unfall veränderte alles. Marlo kapselt sich von allem ab und kommt mit den Folgen des Unfalls nicht klar, meistens lässt er seinen Frust an Jayda raus, die irgendwann die Schnauze voll davon hat und sich von Marlo trennt, der dann erst...