Kapitel 37: Abreise

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Sonntag, 25.04.

Es war der Tag der Abreise. Da wir ein wenig mehr als 12 Stunden fahren würden, mussten wir schon ziemlich früh aufstehen, damit wir spätestens am Abend wieder zu Hause waren.

Am Abend zuvor bin ich irgendwann bei Marlo in den Armen eingeschlafen. Mein letztes Mal, das war mir klar und ich versuchte alles mitzunehmen was ging. Ich prägte mir alles ein. Alles was ging. Er würde mich hassen, hoffentlich. Umso einfacher würde es für ihn werden.

Ich konnte nicht von jetzt auf gleich alles abbrechen, aber schleichend. Nach und nach. In der Nacht hatte ich mir einige Gedanken darüber gemacht, wie ich es anstellen sollte, da natürlich nicht nur Marlo da war, sondern auch die anderen, die ich ins Herz geschlossen hatte und ich wusste, sie würden alles machen, damit ich weiterhin in der Gruppe war und es war schwer, gegen alle anzukommen, da sie meine ersten Freunde waren. Diejenigen, die in den letzten Monat ein Teil meines Lebens geworden sind. Diejenigen, denen ich so viel zu verdanken hatte. Diejenigen, die mir erst gezeigt hatten, wie toll das Leben sein konnte.

Ich seufzte leise und drehte mich ein wenig. Marlo unter mir schlief noch tief und fest. Ich lächelte ihn schwach an und stand langsam auf. Nahm mir frische Sachen aus dem Kleiderschrank und machte mich fertig.

Als ich zurück ins Zimmer ging, schlief er immer noch. Seltsam. Ich nahm das Handy auf dem Nachttisch und sah, dass es erst 5:12 Uhr war. Oh. Egal. Wir wollten um spätestens 9 Uhr fahren. Auch wenn die anderen zuvor noch auf einer Party waren. Sie hatten den Plan selbst gemacht, daher mussten sie da auch durch.

Da ich eh nichts zu tun hatte, nahm ich mir mein Portemonnaie, den Haustürschlüssel und machte mich auf den Weg zum Bäcker. Der zum Glück sonntags ab 5 Uhr morgens auf hatte – laut Luan. Hoffentlich. An der Bäckerei angekommen kaufte ich die verschiedenen Brötchen und machte mich langsam wieder auf den Weg nach Hause.

Gut ging es mir nicht, aber ich musste es überspielen. Musste so tun, als ob alles gut sei, als ob alles geregelt wäre. Auch wenn ich keine gute Schauspielerin war, hoffte ich, dass es dieses eine Mal gelang und sie es mir glaubten.

Im Haus angekommen deckte ich den Tisch und räumte soweit schon einmal alles auf. Räumte die Gartenmöbel die auf der Terrasse standen weg und lief aufs Dach des Hauses und räumte auch da alles schon einmal weg. Als wir kurz vor 7 Uhr hatten, war immer noch niemand wach. Ich seufzte, da ich echt nicht wusste, was ich machen sollte.

Mein Blick ging zum Meer, wo ich ein letztes Mal, den Sonnenaufgang sehen konnte. Ein letztes Mal, wo ich die salzige Luft riechen konnte. Die Wellen sah und hörte. Den Anblick genoss. Ich lächelte leicht, schloss meine Augen und genoss es einfach, ohne an etwas anderes zu denken.

Nachdem ich wieder im Haus war beschloss ich die anderen langsam wach zu machen. Da ich eben alles überspielen musste entschied ich mich für die Anlage. Ich schaltete die Musik an, drehte sie auf Maximum und wartete. Keine 3 Minuten später standen die ersten im Wohnzimmer und zeigten mir den Vogel. Sehr gut.

Ich grinste und schaute zur Treppe, wo Marla und Summer runter kamen. Mehr als verschlafen.

Lane, den ich aus den Augen gelassen hatte, drehte die Anlage leiser und fragte ernsthaft, ob ich schlafwandeln würde. Was ein Idiot. Ich verdrehte die Augen einfach nur. Sowas konnte eben nur von Lane kommen.

„Holt ihr Marlo? Danach können wir frühstücken und dann sollten wir langsam alles packen, da es schon ziemlich spät ist.", sagte ich und die anderen gähnten nur. Super.

Lane und Luan verschwanden dann doch noch nach oben und trugen Marlo runter, jedoch unter ständigem Fluchen und Beschimpfungen in Richtung Marlo, da er zu fett sei. Nett wie immer.

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