Kapitel 26: Schock

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Kaum waren wir in Rom ging es auch schon los. Es waren so viele Sehenswürdigkeiten, die einfach unbeschreiblich waren. So viele Kirchen, Brunnen, Denkmäler, Vatikanstaat und das Kolosseum. Zum Glück fuhren wir überall mit den Autos hin, auch wenn es ziemlich schwer war zu parken, aber die Jungs wussten genau, wo sie parken konnten und wie wir am besten zu den Sehenswürdigkeiten kamen.

Bei jedem musste ich massig Fotos von uns machen, was die anderen ziemlich nervte, aber das juckte mich gar nicht! Immerhin war das mein erster Urlaub und dann auch noch in so einer tollen Stadt, die so viel zu bieten hatte. Bei vielen Sachen ging Marlo nicht mit rein, sondern wartete mit jemanden aus der Gruppe draußen. Ich fragte immer, ob es ok wäre, wenn nicht, dann würden wir weiter gehen, aber er verneinte und meinte, dass ich mir alles in Ruhe angucken sollte, da er selbst es schon ganz gut kannte würde er auch nichts verpassen. Ich nickte und begab mich mit den anderen zu den Denkmäler. Ich kam aus dem Staunen einfach nicht mehr raus.

Das war alles so riesig und es wirkte alles so anders, als wie auf Fotos. Was die anderen alle sagten bekam ich gar nicht mehr mit, da ich viel zu fasziniert von dem allen war.

Der Tag verging einfach viel zu schnell, so dass um knapp 19 Uhr beschlossen wurde, nach L& L zu gehen, danach zu einem berühmten Brunnen und dann Essen, danach wollten wir wieder nach Hause fahren.

Kaum parkte Luan, kamen die anderen Autos auch schon und Marlo setzte sich in seinen Rollstuhl und fuhr langsam die kleine Straße entlang. Ich folgte ihm schweigend und schaute mich in der Straße immer wieder um. Die Häuser waren ein Traum. So niedlich. Lichterketten hingen in den Gassen, es kam immer wieder Musik aus einigen Häusern, dazu standen kleine Tische mit Stühlen draußen. Überall hingen Blumen. Es war hammer.

„Man Schnecke, lass mal was gehen, sonst kommen wir nie nach L&L.", motze Luan, hakte sich bei mir unter und zog mich mit.

„LUAN!", motzte ich und wollte mich befreien, aber das ließ er erst gar nicht zu, sondern verstärkte den Griff nur noch. Ich seufzte und schaute zu Marlo, der Luan böse anschaute und zu überlegen schien, ob er was sagen sollte, aber er ließ es und fuhr schweigend weiter. Na wie nett.

So in Gedanken, wie ich Luan abgeschüttelt bekam, bekam ich natürlich nicht mit wie alle stehen blieben und lief voll gegen Marlos Rollstuhl, der vor mir stand.

„AU!", fluchte ich und rieb mir übers Knie.

„Kann es sein, dass du heute echt neben dir stehst?", fragte Luan lachend und ließ meinen Arm auch mal endlich los.

„Kann es sein, dass du mich gerade extrem nervst? Wieso bleibt ihr einfach stehen?", motzte ich und schaute zu Marlo, der nur schmunzelte.

„Weil wir vielleicht da sind?", sagte Luan und verdrehte mal wieder die Augen. Ich sollte echt mal Geld verlangen, wenn jemand das in meiner Nähe machte. Ich wäre steinreich.

Ich schaute nach rechts und nach links und zog die Stirn ein wenig in Falten. Luan nahm meinen Kopf in die Hand, drehte ihn ein wenig nach rechts und ich sah... MICH! Mich und Marlo.

„OH FUCK!", sagte ich ziemlich geschockt. Das war riesig. Das war... unerwartet, auch wenn ich wusste, dass es so kam, aber doch nicht so. Ich war zu geflasht davon, dass ich erst einmal in die Hocke ging und die Hand vor dem Mund tat.

„Heiße Schnecke.", sagte Luan lachend, jedoch sagte ich nichts, sondern schaute das riesige Werbeplakat im Schaufenster an.

Marlo und ich.

Es war nicht so, dass die Fotos unbekannt waren, aber so in groß waren sie anders. Komplett anders. Ich schluckte, stand vorsichtig wieder auf und stellte mich vor das Fenster, wo ich mir unsere Bilder genauer ansah.

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