Kapitel 48: Foul

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Egal hatte ich nicht. Ich gab ihm das mit Käse und wollte gerade in mein Brötchen beißen, als Ano so auf mein Brötchen starrte, dass ich es wieder runter nahm und es ihm hinhielt. Er strahlte, kam mit seinen kleinen Beinchen angelaufen und biss rein.

„Ich auch, Jayyyyy!", kam es von der Maus, die als nächstes abbiss. Tja. Mein Brötchen konnte ich dann vergessen, da es von den kleinen Würmern gegessen wurde.

Mein Bauch knurrte immer mehr.

„Hier!", sagte Marlo und gab mir die Hälfte seines Brötchens.

„Quatsch. Ess du ruhig. Ich hol mir nachher etwas neues."

„Nö! Dein Bauch schreit ja schon fast nach Essen! Außerdem kann Lu und Tami gleich was holen, da ihre Kinder dein Essen gerade aufessen!", sagte er und hielt mir das Brötchen vor dem Mund, wo ich von abbiss und fast stöhnte. Da ich wirklich verdammten Hunger hatte und ihm dankbar war.

Ich lehnte mich etwas an Marlo und schaute zu den Krümeln, die fleißig das Brötchen teilten und ziemlich still waren.

„Wie geht es dir?", wendete ich mich an Marlo, der mir wieder in die Augen schaute und etwas mit seiner Antwort wartete.

„Ich weiß nicht. Ich habe es mir schlimmer vorgestellt, wenn ich ehrlich sein soll. Aber die Blicke sind verdammt scheiße und auch das Getuschel.", sagte er und ich biss mir auf die Lippe. Er sollte einen Scheiß darauf geben.

„Ich hab dich gestern gesehen!", wechselte ich wieder einmal das Thema und er zog fragend eine Augenbraue hoch.

„Damit hat sie recht. Warte!", mischte sich auf einmal Luan mit ein, der sein Handy aus der Tasche nahm und drauf herum tippte, als Marlos Handy klingelte, grinste Luan, legte sein Handy zurück in seine Tasche und verschwand lachend. Marlo nahm sein Handy aus der Tasche und schaute drauf.

Ich lehnte mich nach hinten, so dass ich auch was sah und seufzte. Wann hatte er das denn wieder gemacht? Ich bekam echt einfach viel zu wenig mit! Auf dem Bild war ich zu sehen, wie ich Marlos riesiges Plakat verträumt anschaute.

„Ich liebe es, wenn du mich so anschaust!", sagte Marlo grinsend und tat das Handy zurück in seine Hose.

„Falsch, Baby! Ich habe das Plakat angeschaut. Dich schaue ich sicherlich noch viel intensiver an!", widersprach ich ihm grinsend und er lachte laut auf und nickte.

„Stimmt. Wo hing das Plakat? Hab gedacht, dass kommt erst in ein paar Wochen.", sagte er und ich sagte es ihm und berichtete auch von den Weibern und wie die Leute alle geguckt hatten und ihren Blick nicht mehr davon nehmen konnten.

„Spinn nicht, Engel!"

„Es stimmt wirklich! Frag Luan, der hat es schließlich auch gesehen!", sagte ich und drehte mich ein wenig auf Marlos Schoß, damit ich sein Gesicht besser sehen konnte.

„Wie fandest du es?", fragte er interessiert.

„Seltsam! Verdammt, wenn ich daran denke, dass dich jeder so bestaunen kann!", sagte ich und er nickte und überlegte.

„Du bist aber die einzige, die alles! ALLES! Anfassen und sehen darf! Jeden Tag zu jeder Zeit.", sagte er und ich wurde wieder verdammt rot. Wieso sagte er sowas auch immer.

„Nicht wieder rot werden! Ist nur die Wahrheit, Engel! Außerdem hat mein Körper sich in den letzten Monaten ziemlich verändert und nur du und ich wissen wie es nun aussieht. Also denk nicht so viel drüber nach.", sagte er leise und ich nickte. Damit hatte er wieder einmal recht. Marlo hatte sich verändert und das Bild war absolut nicht mehr aktuell, aber das wussten die ganzen Leute nicht. Nur wir. Nur seine Familie und ich.

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