DREAM 2

Kapitel 43: Riesig

Während wir durch die Fußgängerzone gingen schaute ich mir die ganzen anderen Leute an. Es schien am Wetter zu liegen, da alle fast strahlten vor Glück. Niemand der mit einem Gesicht wie sieben Tage Regen rumlief. Und ja, ich ließ mich ziemlich davon anstecken, auch wenn es in mir drin ganz anders aussah.

„Du bist heute ziemlich langsam, Schnucki!", lachte ich Luan aus, nahm seine Hand in meine, ohne mir irgendwas dabei zu denken, und lief lachend weiter. Ich schaute kurz zu Luan, der ziemlich verträumt auf unsere Hände schaute und dann doch schneller lief.

„Und du hast so gute Laune auf einmal?", fragte er grinsend und ich nickte.

„Liegt wahrscheinlich am Wetter!"

Oder an dir? Oder an irgendwas anderem? Wer wusste das schon so genau. Ich wollte es auch nicht weiter analysieren.

„Welches Geschäft?", fragte ich und schaute mich überall um.

„Kein Plan!"

Super. Der Typ brauchte neue Sachen und wusste nicht in welches Geschäft er wollte. Typisch.

„Ich auch nicht Luan! Also denk kurz drüber nach, wo du sonst deine Klamotten her hast und dann schauen wir da nach, wenn du nichts findest ruf ich deine Mum an, die wird uns sicherlich helfen können, wenn ich ihr sage, dass wir vielleicht ihre Hilfe brauchen.", kam es von mir. Luans Gesicht war zu geil.

„Never!"

„Und ob. Also denk nach!", lachte ich, ließ seine Hand los und ging einfach weiter.

„Scheiße Schnecke! Du wirst ja schlimmer als die anderen Weiber!", motzte Luan und kam angelaufen. Nicht wirklich, aber ich hatte eben keine Lust in wer weiß wie vielen Geschäften zu gehen. Außerdem konnte es wohl nicht so schwer sein für ihn neue Sachen zu bekommen, da er wohl die gängigen Maße anziehen konnte und an jeder Ecke was bekam.

Aber anscheinend hatte meine Drohung gewirkt, da er auf einmal genau wusste wo er hin wollte. Ging doch.

Jedoch kam der Horror erst, als wir im Geschäft waren und er sich die Sachen aussuchen musste. Das war doch nicht mehr normal. Er war schlimmer als keine Ahnung wer. An jedem Teil hatte er was zu motzen. Das war zu lang, das andere zu kurz. Die Farbe war scheiße. Der Stoff war nicht gut für seine Haut. Und so ging es weiter und weiter.

Irgendwann schaltete ich Luan aus und ging alleine durch das Geschäft. Die Preise waren wie im alten Rom. Ohne Witz. Aber anscheinend war es eben Luans Preisklasse. Vor den Sweatshirt Jacken hielt ich und fühlte. Die waren verdammt weich, wie seine Pullis. Ich nahm eine weiße, eine schwarze und eine graue Jacke und ging zurück zu Luan, der immer noch an den Shirts stand und kein einziges hatte. Oh Gott.

„Hier. Anziehen!", befahl ich ihm und hielt die drei Jacken vor seiner Nase. Er schaute sie skeptisch an. Mein Blick in Luans Richtung wurde immer finsterer, er sollte bloß nicht wagen irgendwas zu sagen.

Jedoch nickte er auf einmal und zog sie nach und nach an.

„Und?", fragte ich, als ich mich auf die Couch setzte und zu Luan schaute.

„Nehm ich. Alle 3. Nice Schnecke!", sagte er und grinste auf einmal. Na wenigstens hatten wir schon einmal die ersten Teile. Ich atmete erleichtert aus und machte mich weiter auf die Suche nach Shirts mit ihm zusammen. Nach und nach wurden es immer mehr Sachen, auch Hosen hatten wir bekommen, die ihm passten, ihm standen und typisch Luans Style war.

Nachdem er den Preis gesagt bekam wurden meine Augen mehr als groß und ich schluckte. Wer bezahlte bitte soviel Geld für ein paar Anziehsachen? Das war einfach viel zu übertrieben, fand ich zumindest.