Abschied mit Tränen

11.3K 330 366
                                    

Sayos Sicht

Mal wieder saßen meine Eltern in der Küche am Tisch und hatten ein anscheinend sehr ernstes Gespräch. Ich saß nicht neben ihnen, oder stand im Türrahmen um zuzuhören, wie manchmal, auch wenn ich viel zu spät nach Hause komme, und sie sich dann auch immer unterhielten. Nein, heute war ich mal in meinem Zimmer geblieben, hatte die Zimmertür abgeschlossen und saß an meinem Schreibtisch, um für das neue Schuljahr an meiner neuen Schule zu lernen.
Als ich den meisten Stoff schon durchgelesen hatte, schloss ich leise die Tür auf und schlich mich aus meinem Zimmer. Ich hatte keine Ahnung, ob meine Eltern schon schliefen, oder ob sie noch mitten im Text waren. Doch ich hatte heute noch nichts gegessen und lief Richtung Küche. Als ich gerade dabei war die Treppen herunter zu laufen, bemerkte ich, dass meine Mutter mal wieder voll am meckern war und blieb deshalb mitten auf der Treppe stehen um etwas zu lauschen. Da meine Ohren aber kaum etwas verstanden, trat ich noch ein kleines Stück hinab und setzte mich auf eine der Stufen.

,,Ich halte es mit dem Kind einfach nicht mehr aus. Wir werden sie morgen noch heraus schmeißen, oder wir werden um ein auseinander gehen reden müssen. "

Als meine Mutter diese Worte aussprach, spitzten sich meine Lauscher.

,,Aber, wieso das denn. Sie hat nie etwas falsch gemacht. Was hast du für ein Problem? Sayo war schon immer gut in der Schule, und sonst war sie doch auch immer wie die anderen.", versuchte mein Vater mich zu verteidigen. Auf einmal stieß die Fausts meiner Mutter auf die Tischfläche und sie erhob sich vom Stuhl.

,,Sie ist aber nicht wie die anderen Teenager. Sie erzählt nie was und wir wissen kaum was über sie. Selten redet sie mit uns. Sie kommt immer sehr spät nach Hause und riecht dann auch noch nach Alkohol. Das kann doch nicht Normal sein sein. Versteh es doch endlich." Sie rieb sich mit den Fingerspitzen zwischen den Augen; atmete angestrengt aus. "Wir kriegen langsam unsere Finanzen nicht mehr so ganz auf die Reihe und haben bald nur noch Geld für zwei. Sie ist kein kleinkind mehr. Sayo verlässt morgen das Haus, oder das wars."

Ich kann ihr nur in einem Punkt recht geben. Und zwar, dass ich nicht normal war. Ja, da hatte sie schon auf eine gewisse Art und Weise recht. Aber für den Rest, gab es auch gute Gründe. Denkt sie etwa, dass ich immer bis in die Nacht hinein Alkohol trinke; und dann deswegen nach Alkohol rieche, wenn ich nach Hause komme? Was kann ich denn dafür, dass nicht überall eine Uhr hängt und ich immer durch Zufall neben einem besoffenen Drecksack hocke, der immer versucht mir so nah wie möglich zu kommen. Zudem gibt es in so einem Bus nicht nur eine Person die so nach Alkohol stinkt.
Es ist doch nicht meine Schuld, wenn die einem diesen scheiß Geruch anhängen. Ich habe weder Alkohol getrunken, noch hab ich ihn auch nur angefasst. Und wie soll ich meinen Eltern was über mich erzählen, wenn sie ständig arbeiten und ich für meine Arbeiten und den Rest lernen muss. Ich sitze doch nicht umsonst in meinem Zimmer.
Egal was bisher passiert ist, Papa war immer an meiner Seite, im Gegenteil zu meiner Mutter. Sie hat mich schon von Anfang an nicht leiden können und immer ihre freundliche Maske aufgesetzt. Sie denkt immer nur ans Geld. Als wenn die nicht genug hätteum ihren hintern zu finanzieren. Gibt sie denn jetzt wirklich mir an allem die Schuld? Typisch. Vater würde mich aber nie gehen lassen. Nicht, um bei dieser Frau bleiben zu können.
Bitte.

Wo bin ich hier gelandet?! (Naruto FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt