Mit einem lauten Krachen hält Namjoon auch schon die Spindtür in der Hand und schaut verwirrt auf sie herab. Dann erst scheint er zu begreifen, was er da grad getan hat und sieht mich schuldbewusst an.
"Ups..."
Junge, Junge, ich hatte ja schon vieles gesehen, aber noch nicht, wie es jemand geschafft hatte beim bloßen Versuch eine Spindtür aufzuschließen, diese komplett aus den Angeln zu reißen.
"Du musst das mit Gefühl machen. Gewalt ist keine Lösung.", erkläre ich ihm und lobe mich innerlich schon wieder für mein gut angebrachtes Sprichwort.
"Warte, ich zeig's dir.", sage ich, während ich meinen Spindschlüssel aus meiner Tasche fische und ihm in die Hand drücke.
"Also zuerst musst du ihn reinstecken und dann ihn mit leichtem Druck umdrehen. Ganz vorsichtig."
Und da ist er wieder: Der Moment, in dem man realisiert, wie zweideutig der Satz, den man grade gesagt hat, klang und ihn nicht mehr zurücknehmen kann, weswegen man einfach hofft, dass es der andere nicht bemerkt.
Leider scheint es Namjoon trotzdem bemerkt zu haben, denn auf seine Lippen schleicht sich ein belustigtes Lächeln, während er versucht meinen Anweisungen zu folgen.
Nach einigen Sekunden vergebenen Herumrüttelns an meinem Spind, beschließe ich mir dieses Elend nicht mehr länger an zu tun und lege meine Hände auf seine, sodass ich diese steuern kann.
"Lass mich dir kurz helfen."
Zwar scheint Namjoon, durch diese plötzliche Nähe etwas überrascht zu sein, sagt aber nichts und lässt mich einfach machen.
Irgendwie riecht er verdammt gut... Nein! Seokjin! Konzentrier' dich! Du denkst ja schon wie ein kranker Geruchsfetischist!
Nachdem ich meine Gedanken wieder im Griff habe, braucht es nur ein paar geschickte Handbewegungen und schon springt meine Spindtür auf.
"Verstanden?", frage ich als ich meine Hände wieder von seinen nehme und etwas Abstand zwischen uns bringe.
"Ich denke schon. Was soll ich jetzt mit der kaputten Tür machen?", will Namjoon daraufhin wissen und deutet deren Richtung.
"Sag heut' einfach ihm Laufe des Tages dem Hausmeister Bescheid. Der kümmert sich da schon drum."
"Und wo kann ich den finden?"
"Jaaa, das ist schon schwieriger. Er hat nicht wirklich einen festen Platz, wo er sich aufhält. Aber bei unserem Hausmeister ist das aber kein wirkliches Problem, wenn man etwas nicht sooo dringendes hat. Man trifft ihn eigentlich immer mindestens einmal pro Tag. Er trägt meistens eine blaue Hausmeister-Latzhose und dazu eine Cap. Auch sonst ist er nicht gerade...sagen wir unauffällig.", erkläre ich ihm.
"Ah, okay. Und was machen wir jetzt? Ich mein: Es sollte ja jeden Moment zur Pause klingeln.", will Namjoon nun wissen.
"Normalerweise essen Hoseok und ich immer im Schulgarten unser selbst mitgebrachtes Essen, weil dort sonst niemand ist und das Essen in der Cafeteria -wie vorhin schon gesagt- echt mies schmeckt. Aber da ihr beiden euch ja von früher kennt, sollte er kein Problem damit haben, wenn du mitkommst."
"Also nur falls du überhaupt willst.", füge ich schnell hinzu.
"Gerne.", antwortet Namjoon lächelnd und stolpert nochmal, über die kaputte Spindtür, bevor wir das Lehrerzimmer verlassen können.
So ein Tollpatsch. Zwar ein süßer Tollpatsch, aber trotzdem.
♤♡◇♧
Heyo~
Eigentlich wollte ich ja längere Kapitel schreiben, aber bei ca. 500 Wörtern lassen sich komischerweise immer so gute Kapitelenden einbauen. Ich weiß auch nicht warum.😅😂
Naja, ich versuch dran zu arbeiten.
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Mr. Right 》Namjin《
Fanfic"Manchmal geht es im Leben darum, alles für einen Traum zu riskieren, den außer dir niemand sehen kann ." Geistesabwesend starre ich auf die kleine Postkarte, auf der dieser Spruch in verschnörkelter Schrift abgedruckt ist. Vielleicht hat sie Recht...