Kapitel 89

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Wir feiern und trinken viel und lachen noch mehr.
Jeder an unserem Tisch hat seinen eigenen speziellen Charakter und seine eigene Art der Unterhaltung was beizutragen.
Irgendwie freut es mich, dass Brooklyn trotz seines ganzen öffentlichen Lebens und Trubels scheinbar die richtigen Freunde gefunden hat und diese Freundschaften auch so gut pflegt.

Irgendwann gehen erst die Mädels, dann auch die Jungs auf die große Tanzfläche.
Brooklyn geht irgendwann mit Jack und noch einen Kumpel zur Bar, um uns ein paar Drinks zu holen.
Solange tanze ich weiter mit Martha, die nicht wie ich schon leichte Schweißperlen auf der Stirn hat.
Einen Song später spüre ich starke Hände an meiner Taille und beginne zu lächeln, wobei ich kurz zu Martha sehe, die gerade mit einer anderen Freundin redet.
Ich lege meine Hände auf seine für einen Moment und drehe mich dann um, um ihn küssen zu können.

Doch mir fällt das Lächeln so schnell wie eine Lawine aus dem Gesicht, als ich realisiere, dass es nicht Brooklyn ist.
Eine fremder Typ hat seine fremden Hände an meiner Taille.
Reflexartig greife ich erneut an die Hände und versuche sie von meinem Körper wegzuzerren.
Aber seine knochigen Hände graben sie nur noch mehr in mein Kleid, als er dabei sagt:" Was ist denn los, Süße? So wie du tanzt, konnte ich gar nicht anders."
„Lass mich los!", schreie ich nur und winde mich in seinem Klammergriff.

„Hey hey! Was machst du denn so einen Stress, Baby?", fragt er daraufhin und grinst angeturnt.
Als ich das Wort „Baby" aus seinem Mund höre, wird mir etwas übel, da Brooklyn mich so oft nennt und das eigentlich bei mir Herzklopfen von der guten Art auslöst.
Ich versuche ihn mit beiden Händen von mir zu stoßen und schaue dabei kurz nach Martha, die vollkommen auf den DJ und die Freundin neben ihr fokussiert ist, die ihr ständig etwas ins Ohr brüllt.
Er stolpert zwar ein paar wenige Schritte zurück, aber packt mich schnell mit der einen Hand wieder am Oberarm und mit der anderen am Po, wobei seine Finger in meiner Haut schmerzen und mir erneut übel wird.

„Mach nicht so einen Wind, Püppchen.", entgegnet er daraufhin eine deutliche Spur aggressiver.
Augenblicklich wächst die Panik in mir und die laute Musik und die vielen dicht gedrängten Leute um mich herum sind nicht mehr witzig und mitreißend, sondern machen alles gerade nur noch schlimmer.

Plötzlich sehe ich nur wie der Typ auf den Boden kracht und erinnere mich erst ein paar Momente später daran, dass er mit einer Faust hart ins Gesicht geschlagen wurde.
Völlig verwirrt drehe ich mich um und lasse die aufgestaute Luft entweichen, als ich Brooklyn sehe, dessen Hand immer noch zu einer Faust geformt ist.
Nachdem ich kurz seinen wütenden Blick erwidere, sehe ich auf den Boden zwischen uns, auf dem zwei volle Cocktailgläser aufgetroffen sind, die Brooklyn wohl zuvor in der Hand hatte.
Zwischen zahlreichen Scherben liegen zwei Cocktailschirmchen und zwei Zitronenscheiben.

Ich schüttle schnell den Kopf und rette mich in seine Arme.
Sein Griff um mich ist so fest und undurchlässig wie noch nie zuvor und ich spüre, wie mir Tränen die Wange heruntergleiten.
Ich keuche immer noch etwas atemringend und Brooklyn flüstert in mein Ohr:" Shht, Blair. Ich bin da. Und ich gehe nicht mehr weg."
Ich nicke glücklich und hauche zurück:"Danke."

„Spinnst du, Brooklyn?", schreit plötzlich eine Stimme hinter ihm.
Wir lösen uns nur leicht und sehen in das entsetzte Gesicht von Jack.
Jetzt verstehe ich gar nichts mehr.
„Jack?", kann Brooklyn nur stirnrunzelnd und leicht verzweifelt erwidern.
„Hast du ihn mal angesehen, bevor du ihn niedergeschlagen hast?", brüllt Jack weiter und ich sehe sofort zu dem Typen herüber, der immer noch am Boden sitzt und von ein paar Menschen umkreist wurde.
Brooklyn ist komplett überfordert und sieht Jack nur fragend an.
„Das ist mein Cousin, Brooklyn. Henry.", keift Jack entgeistert und plötzlich steht Martha neben ihm und blickt uns alle verwirrt an.

My Way to BrooklynWo Geschichten leben. Entdecke jetzt