Kapitel 77

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***Heute wird ER 18:)***

Am darauffolgenden Tag blieb ich nochmal zuhause, da wir alle, inklusive meiner Mum, noch nicht genug Mut hatten, uns dem zu stellen, was kommen wird, wenn ich wieder alleine in die Öffentlichkeit gehe.
Klar, kann es sein, dass es gar nicht schlimm wird, aber wenn ich schon nur an Ashley dachte, wurde mir übel.

Jedenfalls ging ich dann doch am Donnerstag und am Freitag wieder in die Schule und musste natürlich viele Fragen beantworten, aber ich beantwortete auch wirklich nur die, die mir nicht zu privat waren und diese dann auch nur mit sehr knappen Antworten.
Ashleys gelegentliche Sprüche ignorierte ich zum Glück ganz gut und über den schockierten Blick, den mir mein früherer Schwarm Patrick auf dem Gang zuwarf, konnte ich einfach nur lachen.
Aber egal wie schlimm auch diese zwei Tage hätten werden können, konnte ich ja glücklicherweise immer danach zuhause von Brooklyn abgelenkt oder getröstet werden.

Am Samstag jedoch war ich diejenige, die sich dafür bei Brooklyn revanchieren wollte und deshalb schnappten wir uns beide nur zur Sicherheit unsere (blickdichten) Sonnenbrillen und ich gab mein Bestes, eine gute Reiseführerin für ihn zu sein, während ich ihm mein Frankfurt a. M. von dessen beste Seite zeigte.
Am späten Nachmittag sind wir dann noch mit Moritz und Miranda zum Lasertag, das uns wirklich viel Spaß gemacht hat, und danach beschlossen wir, den schönen Tag noch mit einem gemeinsamen Abendessen ausklingen zu lassen.
Wobei ich bei diesem Essen schon wieder etwas traurig wurde, da Brooklyn am nächsten Tag gehen würde, da er am Montag ein wichtiges Praktikum bei einem englischen Fotografen antreten wollte.

Aber zum Glück wusste ich bereits, dass es nicht lange dauern würde bis ich ihn wieder sah, den nach der darauffolgenden Woche, in der ich noch Schule hatte und er das Praktikum, hatte ich Herbstferien und das bedeutete, dass ich mein Geburtstagsgeschenk endlich einlösen durfte.
Den Citytrip nach Berlin.
Und heute war es endlich soweit: Ich stehe gemeinsam mit Miranda und Moritz und unseren drei Koffern am Frankfurter Flughafen und stehen an, um endlich unsere Koffer abgeben zu können.

"Bekommst du dieses Grinsen eigentlich heute nochmal aus deinem Gesicht raus?",fragt mich Moritz selbst grinsend.
"Lass sie doch.So lächelt man eben, wenn man bald seinen Freund wieder sieht.Wann landet er denn eigentlich in Berlin?",wirft Miranda auf einmal neugierig ein.
"Er wird wahrscheinlich schon um 10:30 in Berlin ankommen.Wir erst um 11 Uhr oder?",erwidere ich stolz darauf, dass ich mich so gut an das erinnern kann, was er mir gestern Abend am Telefon erzählt hatte.
Miranda nickt und lächelt auf einmal, als sie bemerkt, dass wir gleich als nächste an der Reihe sind.

Nach allem Hin und Her sitzen wir endlich im Flieger und ich würde es am liebsten selbst steuern, sodass wir schneller in Berlin wären.
Wie es zu erwarten war, dauerte der Flug nicht sehr lange und sobald wir wieder Boden unter den Füßen hatten und gerade zu unserem Gate "fuhren", wollte ich sofort aus dem Flugzeug aussteigen.
Natürlich ging das nicht.

Als wir dann doch endlich das Flugzeug verlassen durften, konnte ich trotzdem nicht rennen, da ich Moritz und Miranda nicht aus den Augen verlieren wollte.
Nach wenigen Minuten erreichen wir dann endlich die Ankunftshalle und während Moritz und Miranda zu unserem Kofferband gehen, suche ich das für den Flug London-Berlin.
Nach gefühlten Ewigkeiten finde ich diesen auch und muss feststellen, dass er fast leer gefegt ist, da die meisten Leute natürlich schon vor einer halben Stunde ihr Gepäck abgeholt haben.

Doch dann erwischt mir ein schrilles Quicken, als ich einen jungen Mann auf einen der Sitze an der Wand erkenne und sofort sieht dieser in meine Richtung, wobei ich aber schon längst zu ihm renne.
Er steht ebenfalls auf und breitet seine Arme aus, um mich sofort fest in die Arme zu schließen, als ich endlich bei ihm bin.
"Es ist nur eine Woche her, dass wir uns gesehen haben und du freust dich trotzdem so sehr, mich wiederzusehen?",fragt mich Brooklyn amüsiert und sofort werden meine Beine etwas wackliger, als seine schöne Stimme in mein Ohr tönt.

"Natürlich.Oder soll ich mich nicht mehr so freuen?",stelle ich eine Gegenfrage und lege mein Kinn auf seine Brust ab, um ihm abwartend in die Augen zu sehen.
Daraufhin schüttelt er nur grinsend den Kopf und presst einfach so seine Lippen auf meine, woraufhin ich meine Arme um seinen Nacken lege.
Etwas überrascht stelle ich fest, dass plötzlich seine Zunge mit meiner Bekanntschaft macht und auch wenn hier sowieso zu viele Menschen herumlaufen, werde ich bei dem Gedanken etwas rot, dass uns jemand beobachten könnte.

Kurz bevor wir uns voneinander lösen, kneift mir Brooklyn in den Po und lächelt verschmitzt in den Kuss.
"Komm, lass uns gehen.Du willst doch so viel wie möglich von Berlin sehen, oder nicht?",flüstert er mir ins Ohr und ich lächle ebenfalls.
Dann nicke ich und nehme seine linke Hand in meine, während er mit der anderen seinen Koffer schnappt.
"Wie war dein Praktikum?",frage ich ihn, während wir Miranda und Moritz am anderen Gepäckband suchen.
"Es war echt gut mal mit einem Profi zu arbeiten.",antwortet mir Brooklyn kurz und sieht dabei wirklich zufrieden aus.

"Blair!Brooklyn!",schreit es plötzlich ein paar Meter von uns entfernt und schon laufen die beiden auf uns zu.
Beide umarmen Brooklyn kurz und Miranda fragt ihn, wie sein Flug war, woraufhin er meint, dass alles gepasst hat.
"Also erstmal ab ins Hotel, oder?",wirft dann Moritz ein, nachdem wir alle ein bisschen SmallTalk betrieben haben.
Alle sind einverstanden und wir laufen los zu den Taxiständen.
Wir müssen ein wenig warten bis ein Großraumtaxi kommt, das uns vier inklusive unserer Koffer mitnehmen kann.

Auf dem ganzen Weg zum Hotel kann ich den Fernsehturm bestaunen und währenddessen Brooklyns Hand auf meinem Oberschenkel spüren.
Nach etwa 20 Minuten kommen wir bei unserem Hotel an und wuchten unsere Koffer aus dem Kofferraum.
Sofort übernehmen Miranda und ich die Führung und lassen die Jungs ein paar Meter hinter uns.
Schnurstracks steuern wir die Rezeption an und regeln alles.
Mit jeweils zwei Zimmerkarten laufen wir zu den beiden zurück, die es sich auf einem Sofa bequem gemacht haben.

Also gehen wir nun alle zu den Aufzügen und fahren in das 15.Stockwerk.
Da wir im größten Hotel in Berlin, das Park Inn, wohnen, ist das 15. noch nicht einmal das höchste Stockwerk.
Als wir dann endlich unsere Zimmer erreicht haben, beschließen wir uns wieder in einer halben Stunde im Gang zu treffen, um jetzt ein bisschen Zeit zu haben, unsere Koffer auszuräumen und uns frisch zu machen.

Ich betrete vor Brooklyn das Zimmer und als ich höre wie er hinter mir unsere Zimmertür schließt, realisiere ich erstmals, dass das hier eigentlich ja unser erster gemeinsamer Urlaub ist.
"Wir sind zum ersten Mal allein unterwegs, stimmt's?",frage ich ihn deshalb sofort und blicke über meine Schulter.
Kurz denkt er nach und es bildet sich ein kleines Stirnrunzeln bei ihm, aber dann erwidert er lächelnd:"Da hast du Recht, Baby."
Automatisch zaubert sich auch ein Lächeln auf mein Gesicht und ich drehe mich wieder um, um die Vorhänge beiseite zu schieben und unsere tolle Aussicht zu genießen.

Hinter mir höre ich wie sich die Badezimmertür schließt und kurz darauf wieder öffnet und sich Schritte zu mir nähern.
"Na, magst du es?",fragt mich Brooklyn und wirft ebenfalls einen Blick aus dem Fenster.
"Ich liebe es jetzt schon.",antworte ich ihm kichernd und drehe mich dann zu unserem Bett um, um es kurz zu begutachten.
Sieht gemütlich aus.
Plötzlich spüre ich Brooklyns Lippen an meinem Hals und seine Hände, die meinen Rücken an seinen Oberkörper drücken.

Sofort klopft mein Herz schneller und presse die Lippen aufeinander, als Brooklyn raunt:"Ich hab dich auch vermisst, Blair."
"Hm",schnurre ich nur und schließe die Augen, als er weiter Küsse in meinem Nacken verteilt.
Eine halbe Stunde später schnappen wir uns unsere Handys, Geldbeutel und Schlüsselkarten und öffnen unsere Zimmertür, um dort gleich in Mirandas und Moritz lächelnde Gesichter zu blicken.

Unser Plan für den Rest des Tages ist auf den Kurfürstendamm ein bisschen shoppen gehen und kurz zur East Side Gallery, um ein paar Fotos zu schießen.
Anschließend entscheiden wir uns dafür, einen Kinobesuch einem langweiligen Abendessen vorzuziehen und begeben uns natürlich in das größte Kino Berlins.
Brooklyns und Moritz' Idee.

Als wir dann abends todmüde und erschöpft in unsere Zimmer gehen, ist es schon ziemlich dunkel draußen und nur die Lichter der vielen Hochhäuser erleuchten das Hotelzimmer.
Brooklyn macht sich als erster fertig zum schlafen gehen und ich folge 10 Minuten später seinem Beispiel.
Als wir dann gemeinsam in dem überaus gemütlichen Bett liegen, schaltet Brooklyn auf meinen Vorschlag den großen Flachbildfernseher ein.

Da ich gerade in meinem Rucksack nach etwas wühle, fragt mich Brooklyn neugierig:"Was suchst du denn, Baby?"

My Way to BrooklynWo Geschichten leben. Entdecke jetzt