Kapitel 95

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Um es kurz zu beschreiben:
Ein rotes Herz mit Rosen und dem Wort „Mum" darauf geschrieben.
Vielleicht ist es nicht sehr einfallsreich, aber es steht ihm wirklich gut.
„Meine Mum war ja mal Teil der Spice Girls in den 90ern und ich fand, dass das Motiv auch ein bisschen danach aussieht.", erklärt er mir sein Tattoo, während seine Augen darauf gerichtet sind.
„Was hält deine Mum eigentlich davon, dass du dich öfters mal tätowieren lässt?", frage ich daraufhin und fahre dabei gedankenverloren über sein älteres Tattoo, die Kamera.

„Sie sagt mir zwar jedes Mal aufs Neue, dass ich mir das gut überlegen muss, da selbst das Weglasern Monate dauert und teilweise nicht sehr angenehm ist. Aber letztendlich kann sie nichts dagegen sagen oder tun, da mein Dad sehr tätowiert ist und dann wäre es ja unfair, es mir zu verbieten oder sonst was.
Das könnte sie ja nicht mal, da ich alt genug bin, dass allein zu entscheiden.", antwortet er mir ehrlich und schiebt dann seinen T-Shirt-Ärmel ein Stück weiter nach oben, da Mark mit der Folie zurückkommt.
Ich trete einen Schritt beiseite und Mark befestigt die Folie um Brooklyns Oberarm.

„Die Creme gegen Narbenbildung hast du noch zuhause, oder?", fragt dieser, als er endgültig fertig geworden ist.
„Ja, die hab ich noch.", nickt Brooklyn und steht auf.
„2-3 Wochen lang bitte auftragen.", erwidert Mark nur und umarmt ihn kurz.
Dann schüttelt er mir kurz die Hand und verschwindet in ein Hinterzimmer.
Brooklyn geht nach vorne, um zu zahlen, während ich die Motive an der Wand anschaue.
Als er zurückkommt, legt er eine Hand auf meine Taille und küsst mich auf die Wange, bevor er flüstert:"Komm, wir gehen weiter."

Daraufhin nehme ich seine Hand und lasse mich von ihm zurück zum Auto führen.
„Was hälst du von einem Blumenstrauß?
Und noch was Kleines dazu?", frage ich unschlüssig.
„Ein Blumenstrauß reicht völlig.", meint Brooklyn beschwichtigend.
Bevor er die Parklücke verlässt, sieht er zu mir und mein Blick spricht Bände.
„Na gut.
Es gibt eine Teesorte, die trinkt sie fast jeden Tag.
Wenn du willst, kannst du ihr davon eine Packung schenken.", fügt er grinsend hinzu.
„Das mach ich.
Am besten wir fahren in ein Einkaufszentrum, um beides zu besorgen oder?", schlage ich vor.

„Was habe ich nur für eine clevere Freundin?", scherzt er daraufhin, während wir erneut die Autobahn befahren.
„Scherzkeks.", erwidere ich nur und schlage grinsend ein Bein über das andere.
„Sorry, aber ich bin immer so gut drauf nach einem neuen Tattoo.", gesteht er glücklich.
Daraufhin greife ich mit einer Hand sanft in seinen Nacken, lege erst meine Stirn an seine Schläfe und küsse ihn dann auf die Wange.
„Dafür musst du dich nicht entschuldigen.", lächle ich nur.

Ohne darauf zu antworten, legt er seine Hand auf meinen Oberschenkel und biegt in ein Parkhaus.
Nachdem wir einen Parkplatz gefunden haben, stellt er den Motor ab und zieht mich plötzlich an der Taille näher zu sich.
Einen Moment später liegen seine Lippen auf meinen, was ich mit einem leisen Seufzen quittiere.
Als ich seine Hand spüre, die unter mein Oberteil wandert, quicke ich überrascht auf und rücke dadurch noch näher zu ihm.

Brooklyn lächelt in den Kuss und löst sich dann von mir, um mit einem zufriedenen Blick das Auto zu verlassen.
Ich folge ihm und wir laufen Hand in Hand zum Aufzug, der uns ins Einkaufszentrum befördert.
Zunächst gehen wir in einen Laden, der verschiedene Kaffee- und Teesorten verkauft, um Victorias Lieblingstee zu kaufen.
Danach geht's in einen Blumenladen, in dem ich mich für einen Blumenstrauß mit violetten und weißen Blumen entscheide und eine kleine Karte dazu stecken lasse.
Erleichtert gehe ich gemeinsam mit Brooklyn zurück zum Auto, wobei er meine Geschenke in den Kofferraum verfrachtet.

„Hättest du Lust auf Sushi?", fragt er, während er die Heckklappe sich automatisch schließen lässt.
„Oh ja.", erwidere ich freudig und Brooklyn küsst mich schnell auf die Stirn, bevor er einsteigt.
10 Minuten später betreten wir das Restaurant und setzen uns an einen der großen runden Tische, auf denen das Sushi & andere Köstlichkeiten auf einem Fließband vorbeifahren.
Wir bestellen uns etwas zu Trinken und nehmen uns jeweils einen kleinen Teller vom Band.
Nachdem ein wenig Zeit vergangen ist, steht jeweils vor uns beiden ein hoher Tellerstapel und wir beschließen deshalb nur noch eine kleine Portion gebackene Banane zu essen.

Dann bezahlt Brooklyn für uns (gegen meinen Protest mal wieder) und wir gehen zurück zum Auto.
Die Sonne beginnt langsam unterzugehen, während wir nach Hause fahren.
Währenddessen denke ich darüber nach, dass ich in zwei Tagen schon wieder zurück nach Deutschland muss und mich dort wieder eine hässliche Klausurenphase erwartet.
Andrerseits freue ich mich sehr, Miranda wieder zu sehen.
Und meine Familie.
Klar werde ich Brooklyn wieder sehr vermissen, aber die anderen sind eben auch ein wichtiger Teil meines Lebens.

Zuhause angekommen hilft mir Brooklyn eine passende Vase zu finden und die Geschenke zu verstecken, dann gehen wir nach oben.
„Wartest du kurz im Gästezimmer?", fragt mich Brooklyn und ich bleibe überrascht stehen, als ich gerade daran vorbeilaufen wollte.
Ich runzle die Stirn und befolge aber seinen Vorschlag: "Ähm ok, kann ich machen.".
Daraufhin lächelt er nur und verschwindet in seinem Zimmer.
Ich gehe in das Gästezimmer und gehe schnell ins Bad, um mich abzuschminken und die Toilette zu benutzen.
Dann setze ich mich mit meinem Handy in der Hand aufs Bett und lese mir Mirandas Nachrichten durch, in denen sie mir von ihrem Streit heute mit Moritz erzählt.

So gut wie möglich versuche ich Ihr Ratschläge zu geben, wobei sie offensichtlich länger in einer Beziehung ist als ich, aber das hat ja nicht immer was zu bedeuten.
Sie meinte schon oft, dass ich selbst als Single ihr oft gute Ratschläge und Tipps gegeben habe.
Endlich klopft es an der Tür und ich öffne sie schnell.
„Hey, mach die Augen zu.", flüstert Brooklyn und führt mich zu seinem Zimmer, während er zusätzlich seine Hände vor meine Augen hält.
„Was ist denn jetzt los?", frage ich verwirrt und lächle trotzdem.
„Das wirst du schon sehen.", meint er daraufhin nur verschwörerisch und öffnet die Zimmertür.

Wir betreten das Zimmer und ich öffne die Augen, aber sehe immer noch nur Brooklyns Hände.
„Tadaa.", flüstert er nur und lässt seine Hände sinken.
Als erstes fallen mir die Kerzen auf, die er auf sein Fensterbrett platziert hat und die einen angenehmen Duft im Raum verteilen.
Dann bemerke ich mehrere kleine Schalen auf seinem Bett, die gefüllt sind mit Chips, Schokolade, Gummibärchen, Marshmallows und eine auch mit ein paar Beeren und Weintrauben.
Neben dem Bett stehen zwei Gläser und verschiedene Flaschen, u.a. Cola, Eistee, aber auch eine Flasche Wein.
Der Fernseher befindet sich bereits im Filmmodus und zeigt eine Auswahl an verschiedenen Filmen.

Alles strahlt Gemütlichkeit & Entspannung aus und ich kann es kaum erwarten, mich ins Bett zu legen.
Doch stattdessen drehe ich mich zu Brooklyn um und küsse ihn sanft, dann frage ich:" Warum?"
Er lächelt erleichtert und antwortet mir:" Weil du es verdient hast. Es gab so viel Stress und schlechte Stimmung in den letzten Tagen und du bist trotzdem bei mir geblieben."
„Ja... weil ich dich liebe.", hauche ich leise und senke meinen Blick.
Sofort hebt Brooklyn mein Kinn an und ich erkenne pure Dankbarkeit & Liebe in seinen wunderschönen Augen.

„Ich dich auch.", raunt er mir daraufhin ins Ohr und küsst mich noch einmal leidenschaftlich, bevor er mich zum Bett führt.
Wir schlüpfen lächelnd unter die Decke und ich kuschle mich sofort an ihn, während er mir erzählt, dass er ein paar meiner neueren Lieblingsfilme extra für heute runtergeladen hat.
Ich seufze glücklich und schnappe mir etwas aus den Schalen, solange sucht Brooklyn einen Film aus.

*** Was sind momentan so eure Lieblingsfilme? Also zwei Filme, die relativ neu sind und die ich sehr mag, sind Midnight Sun (mit Bella Thorne und Patrick Schwarzenegger) und Der Sex Pakt (u.a. mit John Cena) ***

My Way to BrooklynWo Geschichten leben. Entdecke jetzt