Kapitel 81

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Langsam erscheint vor meinen Augen die wirkliche Welt wieder und ich blinzle stark wegen dem in unser Zimmer scheinenden Sonnenlichts.
Brooklyn liegt immer noch mit dem Gesicht zu mir gewandt da, jedoch blieb von unsrer gestrigen Kuschelhaltung nur seine linke Hand auf meinem Bauch übrig.
Und selbst diese klitzekleine, unbewusste Geste lässt mich wieder die freudige Aufregung von gestern Abend spüren.
Ich bin und war mir sicher, dass es das Richtige war, auf jemanden wie ihn zu warten und mich nicht einfach betrunken auf einer Party entjungfern zu lassen.

Plötzlich schießt mir etwas durch den Kopf und würde Brooklyns Hand nicht immer noch auf mir liegen, wäre ich sofort aufgesprungen.
So aber muss ich sie so sanft wie möglich neben ihn auf das Bett platzieren und stehe dann leise auf, wobei es sich sehr kühl anfühlt, da ich immer noch nichts anhabe.
Jedenfalls husche ich schnell in das Badezimmer und wühle in meiner Kosmetiktasche.
Als ich es gefunden habe, stoße ich einen erleichterten Laut aus und packe die Packung für meine Pillen wieder ein.
Ich habe die für gestern auch wirklich schon genommen und als ich darüber nachdenke, fällt es mir wieder ein, dass ich das getan habe, bevor ich das Nachthemd angezogen habe.

Möglich dass ich hier gerade total überreagiert habe, aber ich nehme sie noch nicht lange und da bekommt man eben schnell Panik, vor allem nach dem was gestern Abend passiert ist.
Mit einem viel freieren Gefühl begebe ich mich wieder zurück in unser Bett und ziehe schnell wieder die Decke über mich.
Nachdem ich nochmal für eine kurze Weile eingenickt bin, spüre ich auf einmal Brooklyns Hände die meinen Körper abtasten und es macht sich eine wohlige Wärme in mir breit.
"Was machst du da, Brooklyn?",frage ich ihn ernsthaft, wobei er die Augen weiterhin geschlossen hält.

"Du bist immer noch nackt oder, Baby?",stellt er mir die Gegenfrage und ich bin kurz davor die Augen zu verdrehen.
"Ja, dass hast du doch gespürt oder?",antworte ich verwirrt.
"Oh.Könntest du dir vielleicht was anziehen?
Ich liebe deinen Körper, aber genau deswegen kann ich für nichts garantieren, wenn ich die Augen öffne und wir wollen doch pünktlich zum Frühstück kommen.",flüstert er daraufhin.
Wortlos stehe ich auf und ziehe mir wieder das Nachthemd von gestern über.
"Erledigt, Herr Beckham.",erwidere ich wie eine brave Schülerin.

Endlich öffnet er seine wunderschönen Augen und sieht mich prüfend an.
Dann steht er blitzschnell auf und kommt zu mir:"Übrigens haben wir noch über eine Stunde Zeit, aber ich denke wir wollen beide nochmal 'ne Runde duschen oder?"
Verlegen sehe ich auf den Boden und nicke kurz, woraufhin er mich ruckartig an sich zieht und mir einen Kuss aufdrückt, bevor er mit ein paar Klamotten im Bad verschwindet.
Ich stehe bestimmt noch ein paar Sekunden so da und blicke erst zur Badezimmertür, dann auf das verwühlte Bett.

Während ich dann auf dem Bett chille und Instagram durchforste, öffnet sich die Badezimmertür wieder und Brooklyn kommt frisch gestylt und in schlichten Klamotten heraus.
Schnell stehe ich auf und suche mir ein paar saubere Klamotten zusammen und bevor ich ins Bad gehe, blicke ich noch einmal zu Brooklyn, der mich einfach nur angrinst.
Möglich, dass wir gerade an das gleiche denken.

"Wie geht's dir eigentlich?",fragt mich Brooklyn, nachdem ich meine Sachen in den Koffer geräumt habe und mich zu ihm ins Bett gesetzt habe.
"Alles gut.Bei dir?",erwidere ich wirklich glücklich.
"Auch.",stimmt er mir zu und lächelt.
Gleichzeitig lehnen wir uns daraufhin zu dem anderen und legen erneut unsere Lippen aufeinander.
Und ich kann immer noch nicht genug von diesem Gefühl habe.
Definitiv.

Brooklyn legt seine Hand auf meine Taille und zieht mich näher zu ihm.
Kurz darauf lösen wir uns wieder voneinander und stehen auf, schnappen uns unsere Handys und bevor ich die Zimmertür öffne, hält mich Brooklyn zurück und drückt mir noch schnell einen Kuss auf die Stirn.
"Heute wirst du mir nicht noch einmal verloren gehen.",flüstert er in mein Ohr, während wir das Zimmer verlassen.
Ich lächle nur entschuldigend und klopfe an der Tür des Nachbarzimmers.
"Sofort!",tönt es dumpf durch die Zimmertür und Brooklyn platziert sein Kinn auf meinem Kopf und pustet ungeduldig Luft aus.

Nach einer Minute etwa öffnet sich endlich die Tür und Miranda und Moritz begrüßen uns hellwach.
Schnell begeben wir uns zum Frühstückssaal und suchen uns einen Tisch.
"Hast du auch so Hunger?",fragt mich Miranda, während wir zum Buffet schreiten.
"Ja.",erwidere ich heftig nickend und drehe mich dann kurz zu unserem Tisch um, an dem sich Brooklyn und Moritz unterhalten.
Wird er es ihm erzählen?

Während wir also frühstücken und Brooklyn manchmal seine Hand unauffällig über meinen Oberschenkel fahren lässt, stellt uns Miranda den Plan für heute vor:"Wir könnten in den Tiergarten und den Zoologischen Garten gehen, wobei ich mir nicht sicher bin, ob das nicht dasgleiche ist, aber dass werden wir dann schon sehen, oder?"
"Gute Idee.Ich war schon seit Jahren nicht mehr im Zoo.",stimme ich fröhlich zu und auch die Jungs nicken zustimmend.

Also gehen wir nach dem Essen zurück auf unsere Zimmer und machen uns startklar.
Da Brooklyn schon früher fertig ist, setzt er sich an die Bettkante und sieht mir beim Umherschwirren amüsiert zu.
Als ich dann endlich fertig bin, lasse ich mich erstmal auf seinen Schoß fallen und vergrabe meinen Kopf in seiner Halsbeuge.
"Müde?",fragt er mich und ich höre sein schmutziges Grinsen heraus.
"Nein.",antworte ich schlicht und einfach und drücke ihm einen Kuss auf den Hals.
Daraufhin weicht er ein Stück mit seinem Gesicht zurück und küsst mich sanft auf den Mund.

Wie geplant, sehen wir uns viele süße und schöne Tiere im Zoo an und machen dort lustige Bilder in einer Fotobox mit Green Screen.
Nachdem wir dann etwas früher als üblich in einem Burger Restaurant zu Abend gegessen haben, fahren wir mit der U-Bahn wieder zurück zum Hotel, um uns für das Konzert fertig zu machen, von dem ich immer noch nicht weiß, wer dort überhaupt singen wird.

Ohne viel zu Überlegen entscheide ich mich für ein graues Kleid, dazu eine schwarze Strumpfhose, ein paar dezente lange Ketten und ein paar Ballerinas mit goldener Schnalle.
Fertig gestylt stelle ich mich vor meinen Freund und warte auf sein Urteil.
"Du siehst ziemlich heiß aus, Baby.Aber...",bemerkt er und zögert dann.
"Aber was?",schmolle ich etwas verunsichert.
"Du nimmst dir noch eine Jacke mit.
Ich will nicht, dass du krank wirst.",beendet er endlich seine Einwende und nimmt dabei meine Hände in seine.
Die weiblichen Hormone in mir würden ihn sofort als Vater meiner Kinder engagieren.
"Nur für dich, ok?",erwidere ich grinsend.

"Danke.",flüstert er nur und zieht mich auf seinen Schoß.
"Ich bin so froh, dass du bei mir bist.",hauche ich und behalte den Blickkontakt bei.
"Ich liebe dich, Blair.",antwortet er mit so viel Zuneigung in den Augen.
"Ich dich auch, Brooklyn.",krächze ich, da ich etwas mit den Tränen kämpfen muss.
Sofort spüre ich seine warmen Lippen auf meinen und kralle mich in sein T-Shirt.

My Way to BrooklynWo Geschichten leben. Entdecke jetzt