Kapitel 65

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Die Zeit vergeht viel schneller, wenn man mit Brooklyn tanzt, denn entweder bringt er uns damit beide zum Lachen oder mich einfach nur zum Staunen, da er es wirklich drauf hat.
Irgendwann kommt Miranda auf mich zugetorkelt und hält sich schnaufend an meiner Schulter fest:"Hey Blair, will nicht lange stören, aber ich wollte fragen, ob das klar gehen würde, dass Moritz und ich in dem Schaf...äh ...im Schlafzimmer deiner Eltern pennen?"
Ich beäuge sie mit prüfendem Blick und antworte dann:"Beherrscht euch, ok?"

Sie grinst betrunken und nickt scheinheilig, dann stolziert sie einfach wieder davon.
Brooklyn sieht mich stirnrunzelnd an und hat aufgehört zu tanzen.
Ich gehe ganz leicht auf die Zehenspitzen, um mit meinem Mund auf die Höhe seines Ohres zu kommen.
"Die beiden übernachten heute hier.Möchtest du auch hier bleiben?Also du kannst auch wieder ins Hotel, wenn du es willst.",stammle ich ihm zu und muss mich an seinem Arm festhalten, da die Welt sich etwas zu drehen beginnt.

Er dreht seinen Kopf zu mir und sieht mir direkt in die Augen, ohne jegliche Emotion zu zeigen.
(Immerhin kennt er ja genug Leute aus Hollywood.)
Daraufhin beugt er sich diesmal zu meinem Ohr herunter und erwidert:"Da fragst du noch, Blair?"
Ich weiche wieder etwas zurück und erwidere sein unwiderstehliches Lächeln, das sein Gesicht ziert.
Dieses schöne Gefühl, das ich diesem Moment habe, während ich ihm in die Augen sehe, wünsche ich wirklich jedem.Jedem Mädchen, jedem Jungen.
Ein Gefühl, das einem Hoffnung gibt, dass Liebe nicht immer nur ein Schlachtfeld sein muss und dass es einfach jeder da draußen verdient hat, so etwas erleben zu dürfen.

Wir beugen uns langsam zueinander vor und küssen uns inmitten der kleinen tanzenden Menschenmenge.
Wie in einer Seifenblase konzentriere ich mich nur auf Brooklyn und nicht mehr auf die Musik, die Leute oder den Rest der Welt.
Während er seinen Mund zu einem Lächeln verzieht, ohne sich von mir zu lösen, drücken mich seine Hände so nah an seinen Körper, dass ich ganz leicht seinen Herzschlag spüren kann.
Es gibt zwar nichts Schöneres zu tun als ihn zu küssen, aber mit dem Wissen, dass uns vielleicht ein paar Leute anstarren, fühle ich mich doch nicht vollkommen pudelwohl.

Also trenne ich unsere Lippen voneinander und Brooklyn kommt als erstes zu Wort:"Wo sind eigentlich deine Eltern?"
Ich durchschaue seine Hintergedanken bei der Frage und gebe ihm grinsend die Antwort:"Wellnesswochenende."
"Achso.",erwidert er scheinheilig und zieht dabei widersprüchlich die Unterlippe ein.
Habe ich gerade wirklich darüber nachgedacht, wie sexy dieser Junge eigentlich ist?Oh ja, ich bin eindeutig schuldig in allen Fällen.
Ich stemme meine linke Hand in die Hüfte und hebe gespielt drohend den rechten Zeigefinger, mit dem ich vor seinem Gesicht herumwedle.
Plötzlich packt er meine Hände und hält sie hinter meinem Rücken fest, sodass ich völlig machtlos bin.
Einen Moment später drückt er seine Lippen fest auf meine und ich beginne teils empört, teils genießend zu schnurren.

"Du kannst mir nicht widerstehen, Blair.",murmelt Brooklyn an meinen Lippen.
"Doch.",entgegne ich, löse mich aus seinem Klammergriff und stapfe geradewegs allein in die Küche.
Dort hole ich mir Schnapsgläser und suche einen guten Schnaps unter den vielen Flaschen, als ich auf einmal einen Klaps auf den Po bekomme.
Blitzschnell drehe ich mich um und will gerade wütend eine Moralpredigt halten, doch erkenne rechtzeitig ,dass es "nur" mein Freund war, dem anscheinend der Alkohol ebenfalls etwas zu Kopf gestiegen sein muss.

Ohne auf eine Reaktion von mir zu warten greift er über meinen Kopf hinweg zu einer Flasche und füllt damit zwei Schnapsgläser, während ich von seinen Armen praktisch umzingelt bin.
Daraufhin reicht er mir eines und raunt mir schnell ins Ohr:
"Auf dich, Geburtstagskind."
Okay, jetzt nicht wieder nervös werden.
"Auf uns, du Geburtstagscrasher."
,erwidere ich lächelnd und wir stoßen an.
Mit dem Kopf im Nacken lasse ich den Alkohol in meinen Mund fließen.

My Way to BrooklynWo Geschichten leben. Entdecke jetzt