Kapitel 57

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Ich wurde von irgendeinem Lärm mitten in der Nacht wach und nach einem Moment begreife ich, dass es von dem Gewitter draußen kommt.
Scheiße.Wie ich Gewitter doch hasse.
Genau jetzt bräuchte ich Brooklyn neben mir.
Er könnte mich in den Arm nehmen und mich beruhigen.
Aber er ist nicht hier.

Erneut wird mein Zimmer von einem Blitz für den Bruchteil einer Sekunde erleuchtet und ich zucke zusammen.Eigentlich müsste man ja meinen, dass ich mit meinen 16 Jahren keine Angst mehr vor Gewittern haben sollte, aber es ist auf jeden Fall nicht mehr so schlimm, wie als ich noch ein kleines Kind war.
Da bin ich dann immer sofort zu Mum und Dad ins Bett gekrochen, sobald ich den ersten Donner gehört habe.
Aber jetzt bin ich ja schon ein "großes" Mädchen.Wer's glaubt...

Ich kralle meine Finger ängstlich in die Bettdecke, als es wieder kracht.
Ich versuche mich abzulenken, indem ich Brooklyn schreibe, der zwar wahrscheinlich schon schläft, aber versuchen kann ich es ja mal.
"Hey, bei uns ist gerade ein mega heftiges Gewitter und ich bin alleine in meinem Zimmer.Ich bräuchte jetzt dringend dich in meiner Nähe:("
,schreibe ich schnell und lege mein Handy wieder beiseite.

Das Gewitter lässt nicht nach und Schlaf kann ich langsam wirklich vergessen.
Fünf Minuten später vibriert mein Handy tatsächlich und überaus zufrieden stelle ich fest, dass es wegen einer Nachricht von Brooklyn war.
"Oh Mann, Schatz:(.Ich würde dich sofort in meine Arme nehmen und beschützen, Süße, wenn ich könnte.Hab' keine Angst, ok?Versuch weiter zu schlafen und wenn das nicht klappt, dann geh zu Logan und schlaf bei ihm, dann bist du wenigstens nicht allein.Ich denk' auch die ganze Zeit an dich:)",antwortet er mir und ich bin überrascht, dass er auf die gute Idee mit Logan kommt.

"Danke, Babe.Ich schau mal bei Logan vorbei.Tut mir leid, wenn ich dich jetzt geweckt habe.Ich liebe dich.",bedanke ich mich bei ihm und lächle dabei, auch wenn er es nicht sehen kann.
Also ,gesagt - getan, stehe ich auf und nehme meine Decke mit auf den Flur.
Jedoch habe ich die Befürchtung, dass Logan wieder irgendein Mädchen aufgerissen hat und ich gerade bei irgendwas reinplatze.
Aber als ich erneut das Gewitter wüten höre, gehe ich festentschlossen auf seine Zimmertür zu und klopfe leise.
Keine Antwort.
Ich klopfe nochmal und öffne dann die Tür.

Alles ist dunkel in seinem Zimmer und ich höre seinen regelmäßigen Atem, aber nur seinen, was bedeutet, dass er zum Glück allein ist.
Ich schleiche zum Bett, wobei ich versehentlich seine Klamotten auf dem Boden wegkicke.
"Logaaan.",flüstere ich nahe an seinem Ohr und komme mir wirklich bekloppt dabei vor.
Er hört es nicht und schläft munter weiter.
"Logan.",sage ich diesmal in normaler Lautstärke und bekomme eine mürrisches Brunmen als Antwort.

"Kann ich bei dir schlafen?Bitte?",frage ich lieb und setze mich auf seine Bettkante.
Er dreht sich in meine Richtung und öffnet die Augen nur zu einem Spalt.
"Was ist denn los, Blair?",fragt er krächzend und schließt sofort wieder seine Augen.
"Draußen gewittert es total und ich will nicht alleine schlafen und mein Freund wohnt in England, also...?",probiere ich es mit der Mitleidsnummer.
Er rutscht näher an die Wand und zieht seine Decke weg.
Ich nehme das als ein "Ja" und lege mich inklusive meiner Decke zu ihm.
"Danke, Logan.",hauche ich gegen seinen Rücken und kuschle mich in meine Bettdecke.

"Kein Problem, Blair.Komm, schlaf jetzt.",erwidert er nur, wobei ich weiß, dass er es nicht böse meint.
Er ist eben ein "Mann" weniger Worte.
Also schließe ich seufzend die Augen und schaffe es trotz des schlechten Wetters endlich einzuschlafen.

Am nächsten Morgen werde ich davon wach, dass Logan seinen Arm direkt über mein Gesicht ausgestreckt hat und mich damit fast erstickt.
Grob nehme ich seinen schweren Arm von mir runter, was ihn aber nicht mal zu stören scheint, und sehe auf seinen Wecker.Halb zehn.
Ich bin wirklich froh, dass ich noch etwas Schlaf in dieser Nacht bekommen habe, obwohl ich mich schon mental auf meine Augenringen eingestellt habe.
Lustlos stehe ich auf und gehe zurück in mein Zimmer.
Da ich seit gestern Nacht nicht mehr auf mein Handy geschaut habe, tue ich das jetzt und sehe wieder eine Nachricht von Brooklyn:"Nein, hast du nicht.Ich bin gerade auf einer Party mit meiner Familie und es ist total langweilig.Ich liebe dich auch,Babe."

My Way to BrooklynWo Geschichten leben. Entdecke jetzt