Kapitel 12

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VICTORIA POV

Als ich wieder zu mir kam machte ich mühsam die Augen auf. Zuerst erinnerte ich mich an nichts, aber dann kam mir wieder alles in den Sinn. Justin. Nachsitzen. Wie die Fensterscheibe explodiert war. Wie ich in den Kofferraum eines schwarzen Wagens geschleppt wurde. Alles.

Eine heisse Träne lief mir über die Wange, die ich aber sofort wegwischte.

Ich wollte nicht schwach werden. Nicht jetzt. Ich muss versuchen einen kühlen Kopf zubewahren. Ich war in eine Art Keller. Es gab nur schwaches Licht und keine Fenster. Die Luft war stickig und es stank nach Alkohol.

Als ich aufstehen wollte, hielt mich etwas an meinem rechtem Fuss davon ab. Ich sah nach unten und bemerkte, dass mein Fuss angekettet mit einer Stahlkette an der Wand war. Die Tür wurde aufgerissen und ein Junge mit schwarzen, hochgegeelten Haaren und hellblauen Augen kam in dunkler Bekleidung auf mich zu. Er sah nicht schlecht aus, aber in seinen Augen erkannte man sofort, dass er nicht gerade ein unschuldiger Junge war. - Wie sagt man so schön; die Augen sind die Spiegel der Seele - oder so. Er kam mir mit seinem Gesicht so nahe, dass ich sein Atem riechen konnte. "Na, lust auf einbisschen Spass?" lallte er. Wahrscheinlich war er auf Drogen oder er war betrunken.

Oder vielleicht beides. Was weiss ich.

Sein Atem roch nach Schnaps und nach etwas anderem, was ich nicht identifizieren konnte.

"Lass mich." spuckte ich und sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an.

"Was hast du gesagt?" schrie er nun und packte mich am Hals. Ich bekam fast keine Luft und die Panik überkam mich. Sein Handy klingelte, er knallte mich gegen die kalte Betonwand und liess mich dann los, riss die Tür auf und ging ohne ein Wort zu sagen.

Ich liess mich die Wand entlang nach unten gleiten, zog meine Beine nah an meinen Körper und legte meinen Kopf auf meine Knie.

JUSTIN POV.

Ich setze mich hin und legte den Kopf in meine Hände. "Verdammt, Bieber. Wieso musstest du ihn auch erschiessen?" sagte John. Das erste mal hatte er recht. Es war ein Fehler. Das hier ist alles meine Schuld, verdammt.

"Leute, ich glaub, ich weiss wo sie ist." Bruce kam gerade die Treppe hoch aus dem Keller. Erst jetzt hatte ich gemerkt, dass er lange weg war.

Alle sahen ihn mit einem erwartendem Blick an. "Woher?" fragte Mike.

"Benson." sagte er nur.

"Benson? David Benson? Woher..."

Bruce unterbrach mich. "Er war bei ihnen, um ein Geschäft wegen irgendwelche Bomben, die sie bestellt hatten. Naja auf jedenfall kam Jackson mit einem blonden Mädchen rein, welches bewustlos war. So hat er es beschrieben. Da wusste ich, es kann nur Victoria sein."

"Und wo ist sie?" fragte John.

"Hillersonstreet 58."

"Das ist am Arsch der Welt man." schrie ich und warf den Tisch um. Ich war so sauer.

"Beruhig dich Bieber. Lass und gehen. Heb dir deine Wut für später auf." sprach Jason und sah mich besorgt an.

Wir nahmen unsere Waffen und stiegen in den schwarzen Land Rover ein. Jason fuhr sofort los, als wir alle einstiegen.

VICTORIAS POV

Der Junge, der mich heute entführt hatte, kam plötzlich durch die Tür und sah mich an. Er hatte blonde, verwuschelte Haare und grün-blaue Augen.

"Hier, iss etwas. Du brauchst Energie für später." sagte er und grinste dreckig.

Er warf mir einen Apfel zu mit einer Flasche Wasser und ging dann wieder. Ich nahm den Apfel und stellte fest, dass ich nicht nur vor Angst, sondern auch vor Hunger zitterte. Ich war völlig schwach. Als ich den Apfel fertig ass lehnte ich mich an die Wand und versuchte etwas zu schlafen. Vielleicht vergeht dadurch die Zeit schneller.

Bad Jay 1 - OdolivanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt