Kapitel 62

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"Na, freust du sich schon?" flüsterte er mir ins Ohr. Ein Schauer lief mir über dem Rücken. "Oh, hey." antwortete ich abwesend und suchte nach meinem Autoschlüssel. "Was suchst du?" fragte mich Justin und sah mich belustigt an. "Meinen Autoschlüssel." "Meinst du den?" er hielt den Schlüssel in der Luft. Ich runzelte die Stirn. "Ja, danke." gerade, als ich ihn schnappen wollte, zog er den Schlüssel weg und vergrub ihn tief in seiner Hosentasche. Schmunzelnd sah er mich an. "Wer hat gesagt, dass ich sie dir gebe?" "Wie bist du an sie ran gekommen?" fragte ich verwundert. Ein raues Lachen war zu hören. Langsam kam er mir immer näher. Seine Wange berührte meine. "Du hast wohl vergessen, was mein Job ist." flüsterte er leise und lachte wieder rau in mein Ohr. Okay, stimmt. Der Junge ist ein profi Mörder, Einbrecher und was weiss ich, was er sonst noch so anstellt. "Gibst du mir jetzt endlich den Schlüssel, damit ich nach Hause fahren kann. Ich bin ziemlich erschöpft, und ausserdem ist meine Tasche schwer. Wir haben viel Hausaufgaben, die ich so schnell wie möglich erledigen will." erklärte ich. Justin nickte immer wieder, während ich sprach, verständlich mit dem Kopf. "Hast du nicht vergessen, dass wir eine Verabredung haben?"

Ich verdrehte die Augen. "Die ist doch erst in etwa 3 Stunden. Um 20 Uhr." quängelte ich. "Okay, du hast Recht. Du kannst den Schlüssel haben." sagte er nur. Ich verlagerte mein ganzes Gewicht auf das linke Bein und streckte ihm meine Hand aus. "Her damit." "Nein, nein. Du hast nicht verstanden. Du kannst ihn haben. Aber du musst ihn schon selber holen." er sah mich mit einem perversen Blick an. "Was?!" Justin nickte nur. "Dein Ernst? Was soll der Scheiss? Ich steck doch meine Hand da nicht rein und.. Baaah nein!" ich spürte, wie meine Wangen sich erhitzten. Wahrscheinlich wurde ich noch röter als eine Tomate. "Ach baby, da gibt es nichts, was du nicht schon gesehen oder gar angefasst hast." "Du bist wiederlich." sagte ich und verzog das Gesicht. Da ist er wieder. Der Mistkerl, den ich am anfang kennengelernt hatte. Er ist wieder da. Was für eine Überraschung! - Man beachte den Sarkasmus.

"Das war nur Spass. Hier." Justin griff in die Hosentasche und überreichte mir meinen Schlüssel. "Danke." sagte ich erleichtert und lächelte ihn freundlich an. "Krieg ich wenigstens ein kleines, symbolisches Dankeschön?" "An was hast du da gedacht?" fragte ich und musste anfangen zu grinsen. Er kam mir näher und drückte mich gegen meinen Wagen. Seine Hände legte er um meine Taille. Er war nur ein paar Zentimeter von meinen Lippen entfernt. "Ich hätte da an einiges gedacht. Ich, Du in meinem Bett. Wie wär's?" seine Stimme wurde rau, was mich ganz schön durcheinander brachte. Seine Augen starrten in meine und sein Griff wurde fester. Ich öffnete den Mund um etwas zu sagen, schloss ihn aber sofort wieder, denn ich war nicht in der Verfassung noch irgendetwas zu sagen. Vielleicht hätte ich jetzt einen lockeren Spruch rausgehauen, um ihm einen Korb zu geben. Aber verdammt! Dieser Junge weiss einfach ganz genau, was er mit mir anstellen musse, um mich genau dort zu haben, wo er mich wollte. Undzwar in diesem Zustand. Denn er weiss, dass ich in diesem Zustand alles machen würde. Und wenn er mich jetzt noch küssen würde, dann könnte ich nicht einmal mehr richtig atmen und klar denken. Das wusste er. Das wusste er ganz genau. Langsam näherte er sich meinen Lippen. Und kurz darauf drückte er sie sanft auf meine. So sanft, dass man es fast nicht spüren konnte. Seine Lippen..So weich und voller Leidenschaft. Es ist kein richtiger Kuss. Aber dafür, sorgte ich im nachhinein. Ich vergrub langsam meine Hände in seinen Haaren und zog ihn noch näher zu mir. Langsam, aber nur ganz langsam fanden meine Lippen auf seinen Platz. Ich öffnete leicht meinen Mund und gewährte seiner Zunge Einlass. Unsere Zungen fingen an mit einander zu kämpfen und ich stöhnte in den Kuss hinein. Justin's Hände wanderte langsam zu meinem Hintern, in dem er leicht hinein kniff. Ich kraulte Justin am Hinterkopf, was ihn zum knurren brachte. Plötzlich spürte ich etwas, was gegen mein Unterleib drückte. Langsam lösten wir uns von einander und ich sah nach unten und dann wieder nach oben, in seine mittlerweile dunklen Augen. Justin biss sich auf die Unterlippe und räusperte sich. Ich konnte nicht anders und kicherte. Justin schenkte mir ein breites Lächen, kam näher zu meinem Ohr. "Wir sehn' uns auf der Grillparty, Babe." wisperte er mit rauer Stimme in mein Ohr, küsste meine Wange und löste sich ganz von mir. "Bye." flüsterte ich und setzte mich ins Auto. Das gibt's doch nicht, er hat mich erneut um den Finger gewickelt. Genervt über mich selber setzte ich mich ins Auto und fuhr nach Hause

Bad Jay 1 - OdolivanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt