VICTORIA POV
"Danke, dass du mich gefahren hast. Ich hätte auch den Bus nehmen können.." sagte ich zu Aiden, der mich sogar bis zu meiner Wohnungstür begleitet hat. "Das hab' ich gern gemacht. Ich mein' wer weiss, wann ich dich wieder fahren kann. Du hast ja dein eigenes Auto. Ich wollte auch mal das Gefühl spüren, wie es ist, wenn man ein so tolles Mädchen wie dich fahren kann. So wie in Filmen, weisst du." ich lehnte mich an die Tür und er stützte eine Hand dagegen. Seine andere Hand war in der Hosentasche. Wir standen ziemlich nahe aneinander, was mir aber nicht wirklich viel ausmachte. Im Gegenteil. "Na dann. Danke." sagte ich lächelnd. Er zwinkerte mir zu. "Kein Ding."
Gerade, als ich den Schlüssel ins Schlüsseloch steckte und die Wohnung aufschloss, drehte ich mich erneut zu ihm. Er starrte mich an und wackelte mit den Augenbrauen. "Krieg ich jetzt eine Belohnung?" er spitzte die Lippen und schloss die Augen. Ich kicherte und ging auf meine Zehenspitzen. Dabei stützte ich mich mit meinen Händen an seinen Schultern. Langsam kam ich seinem Gesicht näher und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. "Bis morgen Alex." flüsterte ich. "Schade.. Ich dachte du gibst mir einen richtigen Kuss. Naja, einen Versuch war's mir wert. Bis morgen, Prinzessin." er zwinkerte mir erneut zu, drehte sich um und lief mit gehobenem Peace Zeichen die Treppe runter. Lachend schloss ich die Tür und trat in die leere Wohnung. Wahrscheinlich ist Cassandra bei Alfredo.
"Süss!" ertönte eine tiefe, sarkastische Stimme. Ich zuckte zusammen und sah mich um. Keiner war zu sehen. "Hallo?" fragte ich leise. Ein raues lachen war zu hören, bis plötzlich jemand aus der Küche kam. "Du?!" fragte ich und drückte mich gegen die Wand. Meine Hände fingen an zu zittern und ich fing an unregelmässig zu atmen. "Ja, ich schon wieder! Na, freust du dich? Ich meine, nach so langer Zeit.. Ich hab' dich vermisst." Cole grinste. "Was, willst du? Lass mich endlich in Ruhe." rief ich.
Ich legte eine Hand hinter den Rücken. Sie glitt langsam zu meinem Handy, welches in der hinteren Hosentasche lag. Ich wusste nun, dass ich nur zwei Optionen zur verfügung habe; entweder alles riskieren und die nötige Hilfe rufen, oder nichts tun und einfach hoffen, dass ich nicht sterbe, oder so. Ich entschied mich für die erste Option. Da Cassies Zimmer direkt neben mir war, konnte ich leicht reingehen. Ich zählte im Kopf auf drei. 'Eins- zwei- drei.' so schnell ich konnte rannte ich ins Zimmer und schloss die Türe ab. Schnell wählte ich die Nummer, von jemanden, der wahrscheinlich der einzige ist, der mir jetzt helfen kann. Obwohl ich das nicht mit Vergnügen tue.
"Justin?!" flüstere ich leise. Ich hörte ein lautes Lachen von Cole. "Vic? Alles okay?!" hörte ich Justin rufen. "Du kannst vor mir nicht auf ewig weglaufen. Irgendwann werde ich dich sowieso haben." zwitscherte Cole fröhlich und hämmerte gegen die Tür. "Victoria? Rede mit mir?!" sagte Justin. Ich konnte seine Ungeduld deutlich hören. Ich schluckte schwer. "Er ist hier." flüsterte ich, damit Cole nichts mitbekommt. "Wer?" gerade, als ich antworten wollte, wurde die Tür aufgerissen. Vor Schock liess ich mein Handy auf den Boden fallen. Mein Herz klopfte mir bis zum Hals. "Victoria! Wer ist hier? Und wo bist du?" schrie Justins stimme, was Cole natürlich hörte. Er lief langsam auf mich zu, kniete sich hin, nahm mein Handy in seine Hand und drückte auf die rote Taste. "So, da wir jetzt alleine sind, würde ich gerne mit dir reden." er kam mir näher und fuhr mit der Hand über meine Wange. "Weisst du, eigentlich sollte ich ja böse auf dich sein." "Und eigentlich solltest du tot sein. Aber man kriegt ja nicht alles im Leben, hm?" zischte ich zurück. Cole lachte erneut. "Mir hat es schon immer gefallen, dass du eine freche, grosse Klappe hast. Pass aber auf, dass du nicht übertreibst." als wäre es das selbstverständlichste auf der Welt nahm er meine Hand. "So schön und doch so frech. Du erinnerst mich sehr an Kathy.." er sah mein Gesicht ganz genau an. Es ist so, als würde er sich alles einprägen wollen. "Kathy?" fragte ich leise. Er nickte. "Weisst du, Kathy war meine grosse Liebe. Sie war wie du. Deine dunklen Augen, deine hellen Haare, sehen genau so aus, wie ihre. Ihre Art, wie sie redete, wie sie sich verhielt, war auch ganz genau so, wie deine. Als wärst du ihr Zwilling.." in seinen Augen war eine kleine Trauer zu sehen, die aber sofort wieder verschwand. Er nahm eine Strähne von mir in seine Hand und seine Finger spielten damit. Es schien, als wäre er in Gedanken. "Vielleicht ist das ja der Grund, warum ich dich so will." es klang eher so, als würde er es eher zu sich selber sagen, als zu mir. Ich bekam eine Gänsehaut. Er sah mir tief in die Augen. Seine blauen Augen strahlten so viel Kälte und Hass aus, was mir angst machte.

DU LIEST GERADE
Bad Jay 1 - Odolivan
Fanfic"Früher hätte ich mich nie auf so jemanden eingelassen. Jemanden, der skrupellos genug war, um Menschen, ohne mit der Wimper auch nur zu zucken, umzubringen. Früher hätte ich mich nicht auf jemanden eingelassen, der schon mit jeder zweiten, die ihm...