Kapitel 91

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JUSTIN POV

Ich biss mir auf die Innenseite meiner Wange, um bloss nicht zu schreien. Das würde heissen, dass ich Schwäche zeige, und das mache ich ganz bestimmt nicht.
Der Schmerz war unglaublich stark. Mein Arm fing an zu bluten. "Ich hab doch gesagt, du sollst die Klappe halten, oder du bereust es." zischte Cole und sah mich mit einem Grinsen im Gesicht an.
Na, wenigstens amüsiert sich hier einer von uns beiden.
"Du kleiner Bastard, das wirst du alles bereuen, ich schwör's dir!" schrie ich wütend. "Sei dir da mal nicht so sicher, Biebs." er betonte Biebs mit Absicht langsam. Ich zog meine Augen zu kleinen Schlitzen. So gut es ging versuchte ich meine Wut zu bändigen und den Schmerz zu unterdrücken. Mein rechter Arm pochte wie verrückt. Die Wunde fing an zu brennen.
"Na, tut dem kleinen Jay etwas weh?" scherzte Cole.
Ich erwiederte nichts. Ich hatte echt keine Nerven dazu etwas zu erwiedern. Nicht jetzt.
"Nenn mich nicht Jay. Dazu hast du kein Recht." zischte ich nur kalt.
"Nur, weil deine kleine Freundin dich so nennt? Wow, sie scheint ja was ganz besonderes für dich zu sein." stellte er fest. Ich spannte mich an. "Wag es bloss nicht in ihre Nähe zu kommen, oder ich schlitz dich auf!" schrie ich ihn laut an.
"Auf diese Idee bin ich tatsächlich nicht gekommen. Ich wollte nur dich leiden sehen. Aber wie es aussieht, gibt es etwas, was dir noch wichtiger ist, als dein eigenes Leben. Süss!" er grinste.
Ich sah ihn nur wortlos an.
"Du hast dich verändert." fing er an.
"Ach ja?" fragte ich desinteressiert und sah ihn provozierend an. "Früher, da war dir alles egal." er schüttelte den Kopf.
"Selbst ich, dein bester Kumpel, war dir sogut wie egal." stellte er bitter fest.
"Damals warst du selber Schuld, Cole. Du bist ausgestiegen. Du wolltest dein eigenes Ding machen, weil es dir nicht gepasst hat, dass Bruce der Anführer war." sagte ich.
"Du warst aber auch nicht begeistert, schliesslich wolltest du doch der Boss werden. Warum hast du mich im Stich gelassen?" fing er wütend an und lief um mich herum.
"Dinge ändern sich, Odolivan." ich warf den Kopf nach hinten und ignorierte den Schmerz in meinem Arm weiterhin.
"Ja, das stimmt allerdings..." bemerkte er nachdenklich.
"Ich wollte nie, dass es soweit kommt. Das hast du ganz alleine gewollt. Du kannst mir nicht andauernd die Schuld geben. Du weisst, dass ich Recht habe."
"Oh nein Justin.." das erste mal seit langem, dass er mich so nennt..,"wegen dir ist Kathie gestorben."
"Das war verdammt nochmal nicht meine Schuld!" schrie ich genervt.
"Du hast sie doch in dieser Lagerhalle verrecken lassen. Du wolltest die Lagerhalle sprengen, weil du so rachsüchtig warst!" spuckte ich wütend.
"Das war aber alles deine Idee!" schrie er zurück. "Hättest du sie nicht als Lockvogel benutzst.. Hättest du sie einfach rausgehalten.." Cole schüttelte den Kopf.
"Ich werde dir alles nehmen. So, wie du mir alles genommen hast."

VICTORIA POV

"Da ist aber nicht's Vicky." erklärte Jake und sah sich meinen Arm an. Und das stimmt, da war rein gar nichts.
"Es tat aber höllisch weh." wisperte ich leise.
"Du hast dir das sicher eingebildet. Das ist völlig unmöglich. Ich meine, woher willst du das wissen?" fing Jeremy an.
"Ich weiss es eben!" schrie ich und schnappte mit mein Handy.
"Was tust du da?" fragte Jake. Ich ignorierte ihn aber.
"Wenn ihr mir nicht helfen wollt Justin zu finden, dann werde ich jemanden anderen um Hilfe bitten." zischte ich und wählte die Nummer zu dem einzigen Menschen, der mir jetzt noch helfen konnte.
"Luke? Hier ist Victoria."
-
"Und du bist dir sicher, dass sie bei Cole sind?" fragte mich Luke, nachdem ich fertig erzählt hatte. Ich nickte hastig. "Ja. Bei wem denn sonst. Das Problem ist einfach, dass ich nicht weiss, wo sie sind." erklärte ich.
"Dann lass uns zu ihnen ins Haus, vielleicht finden wir dort was." Nick sah mich auffordernt an.
"Das ist doch nicht dein ernst?!" zischte Jake mich an. "Ich hab keine andere Wahl. Kommt ihr jetzt mit, oder bleibt ihr hier?" schnauzte ich Cassie, Jake und Jeremy an.
Jake und Jeremy tauschten untereinander Blicke aus.
"Gut, wie kommen. Aber nur, wegen deiner eigenen Sicherheit."
"Nalos!" rief Luke und startete den Wagen.
"Ich fahr bei Luke mit." rief ich den anderen zu und stieg in den dunklen Range Rover, wo sich die anderen aus Lukes Gang befanden. Ich kannte die drei anderen nicht wirklich, da sie nie viel sprachen.
Nur ihre Namen kenne ich so ungefähr, glaube ich.

Bad Jay 1 - OdolivanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt