Kapitel 48

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VICTORIA POV

"Setz dich." befahl ich Justin und er setzte sich auf den Klodeckel. Ohne auf ihn zu achten zog ich sein blutiges Shirt aus und legte es in die Badewanne, wo ich das Shirt in kaltes Wasser tauchte. Ich öffnete den Spiegel und nahm den Erste Hilfe Kasten. Ich nahm ein Verband und ein Desinfektionsspray. Zuerst tupfte ich die Wunde sauber, was nicht so einfach war, weil das Blut nicht aufhören wollte zu tropfen. Zwar nicht mehr so viel aber trotzdem hörte es nicht ganz auf. Dannach sprühte ich etwas Desinfektionsspray auf die Wunde und verband seinen ganzen Bauch mit einem Verband. Dabei achtete ich nicht, ob ich ihm wehtat oder nicht, denn im Moment war es mir egal.

"So das war's." sagte ich monoton und versorgte alles wieder auf seinen Platz.

"Danke." murmelte er und stand auf. Er wollte mich umarmen aber ich wich aus. "Ich muss jetzt los." sagte ich nur und lief in sein Zimmer um meine Tasche zu holen.

"Jetzt schon?" fragte er verwirrt. Ich presste meine Lippen aufeinander und versuchte ruhig zu bleiben. "Bye." sagte ich und verliess mit einem Lauten knall sein Zimmer.

"Warte doch, du weisst, dass das nicht so ernst gemeint war!" rief er mir hinterher. Ich drehte mich um und sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an. "Das sagst du immer."

"Ja, aber du tust nie was ich von dir verlange!" sprach er und fuhr sich durch die Haare. "Weisst du, Bieber.. Ich bin keine Puppe, die alles macht, was du von ihr verlangst. Ich mache das, was ich will und das solltest du schon längstens begriffen haben. Und da kannst du noch so ernst klingen, mir ein Messer vor die Kehle halten oder sonst was, ich tue das, was ich will und nicht, was du gerne von mir willst." zischte ich monoton und riss die Tür auf. Ohne mich noch einmal umzudrehen knallte ich die Haustür zu und lief mit schnellen Schritten zur nächsten Bushaltestelle. Zwar, verstehe ich Justin. Ich verstehe, dass er nicht will, dass etwas passiert aber trotzdem muss er nicht immer so ausrasten, wenn ich mal das mache, was ich will. Ich kann selbst für mich entscheiden. Ich habe auch einen eigenen Kopf, mit dem ich Dinge entscheiden kann. Ich kann selbst meine Entscheidungen treffen. Dazu brauch ich keinen, der das für mich macht. Ein kurzer Blick auf das Schild, auf dem steht, wann der nächste Bus kommt liess mich genervt aufstöhnen. "Erst in einer Stunde?" sagte ich zu mir selbst und liess mich auf eine freie Bank nieder. Weit und breit war keiner zu sehen, da es schon ziemlich spät am Abend war. Mein Handy klingelte und ich nahm ab. "Ja?" fragte ich.

"Wo bist du?" konnte ich Justin aufgebracht sagen hören. "Musst du nicht wissen. Bye." ich legte auf und beschloss jemanden anzurufen, der mir immer aus der Patsche hilft.

"Hallo?"

"Jake?"

"Ja?" fragte er.

"Holst du mich von der Bushaltestelle ab?"

"Wollte dich Justin nicht nach Hause fahren?" fragte er verwundert.

"Woher weisst du, dass ich bei ihm war?"

"Ich bin mit Cassie kurz vorbeigekommen."

"Ahso. Nein, holst du mich jetzt bitte ab." flehte ich.

"Klar." bestätigte er und legte auf. Ich lächelte zufrieden und holte meine Kopfhörer auf der Tasche um Musik zu hören.

Mich liess das Gefühl nicht los, dass jemand in meiner Nähe ist. Obwohl ich weit und breit niemanden sehen kann. Ein Schauer lief mir über dem Rücken und ich zog meine Beine näher an mich ran, da es schon ziemlich kühl war. Ich meine, ich sitze hier in Hotpants und einem kurzen Shirt um fast 10 Uhr abends, da ist das nicht besonders verwunderlich. Total in Gedanken versunken bemerkte ich mit Schreck, wie ein Auto vor der Haltestelle parkte. Voller Freude stand ich auf und wollte einsteigen, als mir bewusst wurde, dass dies sicher nicht Jake's Auto ist. Er besitzt einen grauen Mercedes und das was hier vor mir steht ist ein matt schwarzer Audi. Um genauer zu sein, Justin's Audi R8. Warte mal, woher hat er den Wagen jetzt? Ich blieb sofort wie versteinert stehen und kniff meine Augen zusammen. Aus dem Auto stieg ein gut aussehender Justin. Ein sehr gut aussehender Justin. Die Haare waren verwuschelt und er trug ein V-Ausschnit Shirt mit tiefsitzenden, braunen Hosen. Er hat sich umgezogen. Wow. 'Du bist sauer auf ihn, jetzt werd bloss nicht schwach!' mischte sich mein Unterbewusstsein ein. Und ja, es hatte recht. Aber warum muss der Junge hier vor mir so gut aussehen? Kann das nicht verboten werden oder so?

Bad Jay 1 - OdolivanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt