Kapitel 64

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VICTORIA POV

Die ganze Nacht war einfach unerträglich gewesen. Ich konnte nicht schlafen und war die ganze Zeit durstig. Es war schlimm. Justin ging mir nicht mehr aus dem Kopf und dagegen etwas tun, konnte ich nicht. Was, wenn ich ihm doch eine Chance hätte geben sollen, damit er das ganze erklärt? Vielleicht gibt es für das alles eine ganz logische und nachvollziehbare Erklärung? Vielleicht, liebt er mich eigentlich und, vielleicht wollte er mir das auch alles erzählen, aber hatte bis jetzt keine Zeit? Ich meine, wir haben uns erst seit einem Tag richtig versöhnt.. Ich beschloss darüber nicht weiter nachzudenken. Denn diese 'was wäre wenn' Gedanken führen sowieso nur zu selbstzweifeln und bringen einen Menschen dazu sich selbst einzureden, dass er die Schuld an der ganzen Sache trägt, obwohl das nicht mal so ist. Oder bin ich dich einbisschen schuld?!..

Als ich am morgen aufstand und in den Spiegel sah, bekam ich erst mal einen Schock. Nicht nur, dass ich total müde aussah, nein! Meine Haut war ganz gerötet und meine Nase pochte regelrecht, da ich ununterbrochen die Nase putzen musste. Ja, ich habe mir die Augen ausgeheult. Und das nur wegen einem Jungen. Warum muss ich auch noch so gefühlvoll sein? Kann ich nicht einfach herzlos und kalt - wie der gute, alte Bieber sein?

Naja, was auch immer. Ich wusch mir erstmal das Gesicht mit kaltem Wasser und versuchte alles, um mein Gesicht nicht ganz so schrecklich aussehen zu lassen. Cassandra kam über Nacht nicht nach Hause, sondern blieb bei Fredo. Ach, wie gerne ich auch bei Justin geblieben wäre.. Schluss jetzt! Ich sollte echt aufhören mich selbst zu bemitleiden.

JUSTIN POV

Ein lautes Knallen meines Spindes war im ganzen Gang der Schule zu hören. Alle blieben ruckartig stehen und starrten mich an. "Was glotzt ihr so?" zischte ich wütend. Alle sahen sofort weg. Jemand legte eine Hand auf meine Schulter. Knurrend drehte ich mich um. "Man, du siehst ja scheisse aus." sagte John. "Warum hast du nicht auf uns gewartet?" Jason und John sahen mich abwartend an. Ich riss Jasons Hand weg und stürmte an ihnen Vorbei. Ich habe wirklich keine Lust mich mit irgendjemanden abzugeben. Mein Leben ist eine einzige Katastrophe. Und das nur, weil ich Victoria verletzt habe. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass mir alles egal ist. Denn das ist es ganz sicher nicht. Naja zumindest, wenn es um Victoria geht, dann ist es mir nicht egal. Ich rempelte auf dem Weg jemanden an. Genervt drehte ich mich um und erkannte ein blondes Mädchen mit blauen Augen. Sie kommt mir irgendwie bekannt vor. "Uhm, sorry." murmelte sie. Ich schenkte ihr einen finsteren Blick. Jetzt weiss ich's. Das Mädchen ist mit Victoria befreundet. Julia oder Julie keine Ahnung. Wortlos drehte ich mich um und machte mich auf den Weg zum Spanischkurs.

VICTORIA POV

"Warum hast du ihm nicht zugehört?" meckerte Cas. "Wenn du jetzt extra zu mir gekommen bist, nur um mir Vorwürfe zu machen, dann kannst du gleich gehen." zischte ich genervt. "Aber.." "Kein Aber. Manchmal glaube ich, du bist Justins beste Freundin und nicht meine." mit dieser Aussage lies ich sie im Gang stehen und lief zu Aiden, der auf mich schon wartet. Aiden ist ziemlich neu an unserer Schule, da er erst vor kurzem von Seattle nach Atlanta gezogen ist. Er geht erst seit 2 ein halb Monaten mit mir in die gleiche Klasse. Okay, gleiche Klasse kann man das nicht nennen, da es bei uns keine festgelegten Klassen gibt. Aber er ist in jedem Kurs mit mir. Abgesehen von Literatur. Aber sonst in jedem, was echt total selten ist. "Was ist los?" Aiden fuchtelte mit den Armen vor meinem Gesicht herum. "Hm? Ich war in gedanken." Aiden lachte und legte einen Arm um meine Schultern. "Lass uns schwenzen." flüsterte er mir zu. Ich sah ihn stirnrunzelnd an. "Bist du von allen guten Geistern verlassen?" ich konnte mir ein Kichern nicht verkneifen. Aide ist ein toller Kumpel. Ich mag ihn. Sehr. "Kommschon. Das steht ganz oben auf meiner 'To do' Liste!" er löste sich von mir und stellte sich vor mich. Ich lief weiter gerade aus und er lief rückwärts vor mir. "Kommschon Prinzessin." er sah mich bettelnd an. Ich blieb stehen und verschrenkte die Arme. "Prinzessin? Warum haben alle irgendwelche Spitznamen für mich?" kicherte ich. "Weil du meine kleine Prinzessin bist."

Bad Jay 1 - OdolivanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt