Kapitel 23

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Vier Tage. 

Vier verdammte Tage hatte ich Katie jetzt schon nicht gesehen, obwohl ich mir doch fest vorgenommen hatte, mit ihr zu reden.

Ich wusste selber nicht warum ich es nicht machte, denn manchmal saß ich oben vor meinem Fenster und überlegte einfach zu ihr zu gehen. Irgendetwas hinderte mich und ich wusste nicht genau was.

Am Samstag bin ich noch recht lange auf dem Sommerfest gewesen, und hatte beobachtet wie Ethan immer wieder versucht hatte auf den Typen los zu gehen. Irgendwann hatten es die anderen Jungs, unter anderem auch ich, geschafft sie endlich voneinander zu trennen. Ab da an hatte sich die Situation beruhigt und der Typ, der sich mit Ethan geschlagen hatte, war sofort vom Fest verschwunden. 

Sonst wusste ich nicht mehr so viel vom Fest, da der Abend irgedwie an mir vorbei gezogen war. Ich konnte mich an grobe Situationen erinnern, doch irgendwie war ich mit meinen Gedanken immer bei Katie gewesen. Warum war sie einfach verschwunden? Was ist an diesem Abend passiert? Und auf der anderen Seite fragte ich mich: War ich der Einzige, dem das aufgefallen ist? Und in diesem Moment fragte ich mich auch: Warum interessierte mich das eigentlich so sehr?

Ich schüttelte den Kopf, und schob mir einen Löffel mit Müsli in den Mund. Dann dachte ich lächelnd an den Tag zurück, als mich Irina besucht hatte. Sie war Sonntags durch die Tür gekommen und hatte sich sofort über Ethan aufgeregt. Ich hatte mich aufs Sofa gesetzt und angefangen zu zocken. Sie hatte das nicht interessiert, sondern sich, wie ich fand, einfach ausgekotzt. Anscheinend brauchte sie nur jemanden, bei dem sie das mal tun konnte. Ich hatte zwar nicht immer zugehört, was sie über ihn gesagt hatte, doch rausgehört hatte ich, dass er sie irgendwie angeschrieben haben soll. Sie hatte ihn erstmal ignoriert und dann irgendwann geschrieben, dass er sie in Ruhe lassen solle. Doch er hörte nicht auf, sondern schrieb ihr jeden Tag und rief sie sogar ein mal an. An dieser Stelle hatte Irina laut aufgelacht, als könne sie es immer noch nicht glauben. 

,,Er hat mich angerufen!'', hatte sie gesagt.,,Kannst du dir das vorstellen?''

Ich hatte nur gegrinst und nichts gesagt, doch als sie mir verkündete, dass sie ihn daraufhin blockiert hatte, musste ich lachen. 

,,Nur weil er dich ein mal angerufehn hat, hast du ihn gleich blockiert?'', hatte ich gefragt, und sie hatte mich ungläubig angestarrt. 

,,Natürlich! Der soll nicht auf die Idee kommen, mich öfters anzurufen und schon gar nicht mehr anzuschreiben. Erstens, hat es genervt und zweitens, grenzte es für mich schon fast an Belästigung.''

Ab da an konnte ich nicht mehr, und musste einfach lachen. Irina fand das gar nicht so lustig, und hatte sich nur noch mehr über Ethan aufgeregt.

Lächelnd aß ich jetzt mein Müsli weiter, und sah auf die Uhr. Gleich vier Uhr, das hieß, dass Adam jeden Moment von der Arbeit nach Hause kommen würde.  

Ich stellte das Geschirr in die Spüle, und begab mich langsam ins Wohnzimmer. Dort setzte ich mich aufs Sofa, und schaltete den Fernsehr ein. Es war Zeit für Ablenkung, und was gab es da Besseres, als zu Zocken?

***

Die Tür wurde aufgeschlossen. Daraufhin hörte ich Adams Stimme:

,,Komm doch kurz rein..''

Ich hörte Schritte und wie der Schlüssel auf den Tisch gelegt wurde. 

,,Du kannst dich auch kurz setzen, wenn du willst. Ich hol nur eben das Album.'', wieder Adam, und dann kam er auch schon ins Wohnzimmer. 

,,Oh..hey, Cole.'', begrüßte er mich, und wirkte etwas überrascht.

Ich pausierte mein Spiel, und verschränkte meine Hände hinter dem Kopf. Grinsend lehnte ich mich zurück, und beobachtete wie Adam in einem Schrank hektisch nach etwas suchte. 

,,Lass mich raten..'', sagte ich leise, und beugte mich nach vorne.,,Damenbesuch?''

Adam warf mir nur einen kurzen Blick zu, und suchte weiter. Ich lachte leise. 

,,Soll ich sie mal begrüßen gehen?'', fragte ich und stand schon auf.,,Oder hast du Angst, dass ich dann ganz ausversehen etwas Falsches sagen könnte?''

,,Ach, da hab ich es..'', murmelte Adam und ignorierte somit meine Aussage. Dann grinste er mich an, und hielt irgendeine CD in der Hand. 

Er ging an mir vorbei in die Küche und ich folgte ihm. Dort lehnte ich mich an den Türrahmen. 

,,Viel Spaß euch beiden, was auch immer ihr vorhabt.'', sagte ich, und grinste Adam an. 

,,Danke dir.'', antwortete Sophia freundlich und lächelte. 

Adam schob sie nur aus der Küche und öffnete die Haustür. Sophia war schon draußen, doch er kam noch mal zurück und nahm die Schlüssel vom Tisch. 

,,Klär sie dir..'', sagte ich noch mam leise zu Adam und musste grinsen, als er stehen blieb und mich ansah. Doch auch er grinste mich an. 

,,Und klär du dir Katie.....oder wieso schaust du immer so sehnsüchtig aus dem Fenster?'', entgegnete er ernst, doch im selben Moment erschien ein amüsiertes Lächeln auf seinem Gesicht. Dann drehte er sich um und die Haustür schlug hinter ihm zu. 

Das Lächeln war mir vergangen, und ich starrte auf die Haustür, aus der Adam gerade verschwunden war. 

***

Ich ging ziemlich früh schlafen, und das auch nur weil mir langweilig war. Außerdem hatte ich, bevor ich schlafen gegangen war, noch ein bisschen am Handy gehangen, und unter anderem mit Irina geschrieben. Kurz war ich auch auf den Chat mit Katie gegangen, und hatte überlegt, ob ich sie anschreiben sollte. Letztendlich hatte ich es mir doch anders überlegt, und war einfach schlafen gegangen. 

Und jetzt wurde ich plötzlich wach. Und zwar von der Haustürklingel. Ich war mehr als verwirrt, denn jemand klingelte Sturm und ich sah automatisch auf die Uhr. Es war kurz vor zwölf in der Nacht, und es konnte doch eigentlich nur Adam sein, der vielleicht seinen Schlüssel vergessen hatte. Doch ich erinnerte mich, dass er ihn noch vom Tisch genommen hatte, ehe er Sophia nach draußen gefolgt war. 

Ohne weiter darüber nachzudenken, schlug ich die Decke zurück und stand auf. Dann tapste ich noch etwas verschlafen die Treppe runter, und öffnete mit einem Ruck die Haustür. 

Ich riss die Augen auf, und war mit einem Male hellwach.

Vor mir stand Alice. Die Augen rot, und von verlaufener Schminke total verschmiert. Sie stützte sich mit einer Hand an der Wand ab, und lächelte mich schief an, doch man sah ihr an, dass es nur Show war. Außerdem konnte sie sich kaum noch auf den Beinen halten, und ich schloss daraus, dass sie betrunken war. 

Plötzlich erkannte wie von hinten jemand angerannt kam. 

,,Alice!'', rief die Person, und ich erkannte sofort, dass es Katie war. 

Sie lief durch Adams Vorgarten, und stellte sich neben Alice. 

,,Ich hab dir doch gesagt, dass-'', begann Katie und versuchte sie zu stützen, doch Alice sah mich weiterhin an. 

,,Heeey.'', lallte sie und schniefte. 

Ich hob eine Hand um sie zu begrüßen, doch dann ging alles ganz schnell. Alice begann zu schwanken, und sie schloss ihre Augen. Sie murmelte irgendwas und im nächsten Moment fiel sie schon vorne rüber, direkt in meine Arme.

Was da wohl los ist? 🤔😏

A summer to rememberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt