Kapitel 53

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Ich hielt mich ander Sitzlehne fest, so gut es ging. Wir flogen im Moment durch solche beschissenen Luftlöcher, die einem immer einen kurzen Herzinfarkt bescherten. Mir zumindest, denn als ich zu Sophia blickte, sah ich wie sie seelenruhig Musik hörte, während ich neben ihr kurz vorm Sterben war. 

Für mich fühlte es sich so an, als würden wir schon einen halben Tag fliegen. Alles schmerzte und ich konnte nicht mehr sitzen. Zum Glück wusste ich, dass es nicht mehr lange dauerte, bis wir landen würden. 

Schon wieder flogen wir durch ein Luftloch, sodass alle Passagiere für einen kurzen Moment durchgeschüttelt wurden, und mein Herz fast aussetzte. Ich zwang mich starr aus dem Fenster zu sehen und mir schon einmal das Wiedersehen mit Katie vorzustellen. 

***

Als das Flugzeug landete, konnte ich nicht anders, als erleichtert aufzuatmen, während um mich herum geklatscht wurde. Ich konnte es kaum erwarten aus diesem Ding rauszukommen und endlich wieder frische Luft zu spüren. Den anderen Passagieren schien es aber nicht anders zu gehen, denn es herrschte eine allgemeine Unruhe im Flugzeug. 

Als schließlich das Zeichen gegeben wurde, dass man sich abschnallen und das Flugzeug verlassen konnte, herrschte wie zu Erwarten ziemlicher Trubel. Nach circa 15 Minuten war es dann aber soweit, dass Sophia und ich aus dem Fluzeug traten und durch einen Tunnel zur Gepäckausgabe gelangten. Davor wurde natürlich noch eine Kontrolle durchgeführt, sodass auch allles gesichert war. 

Ich wollte schnellst möglich raus aus diesem Gebäude, und so suchte ich schnell mein Gepäck und nahm auch gleich das von Sophia mit. Wir redeten nicht viel, doch bevor ich mich von ihr verabschieden würde, musste ich noch mal mit ihr über Adam reden. Irgendwie konnte ich es doch nicht einfach so geschehen lassen, dass die beiden so auseinander gingen. 

Als wir aus dem Flughafengebäude traten, war ich zuallererst einmal echt erstaunt. New York war riesig. Zwar hatte ich schon immer in einer Großstadt gelebt, doch dies war wirklich eine Großstadt. Die Menschen liefen hektisch an mir vorbei, überall standen Taxen, und dieser typische Großstadtlärm. Und irgendwo in dieser riesigen Stadt war meine Katie. Wenn ich so darüber nachdachte, konnte ich es fast nicht glauben und doch machte es mich stolz. 

,,Weißt du denn überhaupt, wo du Katie suchen sollst?'', wandte sich Sophia plötzlich an mich und klang so, als wäre ihr dieses Problem gerade erst aufgefallen. 

,,Ja.'', ich hatte an alles gedacht. Katie und ich hatten darüber geredet, in welcher Uni und wo sie dann genau wohnen würde. Die Straßennamen hatten sich somit in mein Gehirn eingebrannt und ich wusste genau, wo ich hin musste. 

,,Dann ist ja gut.'', sie schenkte mir ein Lächeln, welches ihre Augen aber nicht erreichte.,,Das heißt dann wohl, dass wir uns jetzt verabschieden.''

,,Ja, aber..'', fing ich an, und machte kurz Platz für eine Frau, die an mir vorbei musste.,,Was ist mit dir? Wo gehst du jetzt hin?''

,,Nachhause, also in meine Wohnung.'', antwortete sie etwas verwirrt.

,,Hast du mal wieder mit Adam geredet?'', fragte ich dann, und ihr Blick wurde traurig. 

,,Nein, also nicht wirklich. Ich wollte ihn mal wieder anrufen...'', sie ließ den Satz unvollendet.

,,Was ist überhaupt passiert?''

,,Was passieren musste: Er hat mich gebeten, dass ich zu ihm nach Bar Harbor ziehe. Das geht nicht so einfach, weißt du...Ich habe hier ein Leben und es wäre eine riesige Umstellung. Wir haben uns einfach nicht geeinigt. Und dann...ist es halt so gekommen, wie es jetzt ist.'', erklärte sie.

A summer to rememberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt