Kapitel 46

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Ich musste mich zwingen, bei Katie nicht Sturm zu klingeln.

Bis endlich jemand aufmachte, war eine gefühlte Ewigkeit vergangen. Katie selbst stand vor der Tür und sah mich verwirrt an. Ich schob mich an ihr vorbei ins Innere und nahm ihre Hand.

,,Hey?'', hörte ich sie mich begrüßen, und sie klang verwundert. Ich grinste nur und steuerte den Weg zu ihrem Zimmer an.

,,Ich erkläre dir gleich alles, keine Sorge.'', sagte ich über die Schulter und zog sie die Treppen rauf. 

In ihrem Zimmer setzte ich mich nicht hin, sondern lief wie ein Tiger im Raum herum. Katie sah mich mit einem verwirrten Ausruck im Gesicht an, und ihre Körperhaltung verriet, dass sie auf eine Erklärung wartete. 

,,Ich habe gestern mit Sophia und Adam geredet.'', begann ich.,,Und Sophia hatte dann so eine Idee. Und zwar, könnte sie in New York für mich eine Ausbildungsstelle klar machen. In ihrem Betrieb...'', ich blieb stehen und wandte mich an Katie.,,Weißt du was das bedeutet?''

Katie nickte langsam, während sich auf ihrem Gesicht ein Lächeln bildete. 

,,Du verarschst mich auch nicht oder? Denn das wär echt mies und ich würde mir umsonst Hoffnungen machen, dass wir beide gemeinsam in New York leben würden.'', sagte sie und klang dabei vollkommen ernst, als würde sie mir wirklich nicht glauben. 

,,Es ist wahr. Ich werde eine Ausbildung in New York machen und somit in deiner Nähe sein. Wir werden nicht getrennt.'', ich betonte jedes Wort und kam ihr immer einen Schritt näher. 

,,Cole..'', flüsterte sie und in ihren Augen erkannte ich die Freude.

Bevor ich nachdenken konnte hatten sich ihre dünnen Arme schon um mich geschlungen und sie drückte sich fest an meine Brust. Ich erwiderte ihre Umarmung und schloss die Augen. Dabei sog ich ihren Duft ein, und vergrub meinen Kopf in der Kuhle zwischen Schulter und Hals. Ich spürte wie sie eine Gänsehaut bekam und musste leise lachen. Langsam löste sie sich von mir, doch ich wollte noch nicht, also hielt ich sie weiter fest, hob aber den Kopf, sodass sich unsere Gesichter ziemlich nah waren. 

Ich war überrascht, dass sie es war, die ihre Lippen auf meine legte und begann sie zu bewegen. Doch lange zögerte ich nicht, sondern erwiderte ihren Kuss. Erst langsam und dann immer leidenschaftlicher. 

Und irgendwann stand die Zeit still und ich wusste, dass alles besser werden würde.

***

Die Tage bis zum Wochenende vergingen wie im Flug.  Als es dann soweit war, dass Sophia abreisen musste, herrschte ziemlich bedrückte Stimmung. Adam war sowieso schon schlecht gelaunt, da er zwar wusste, dass Sophia wiederkommen würde, doch ihm wurde auch bewusst, dass es bald so sein würde, dass sie gehen und dann nicht mehr wiederkommen würde. Jedenfalls wird das passieren, wenn die beiden keine Lösung mehr finden. 

Somit fuhren wir alle gemeinsam zum Bahnhof, um Sophia dort zu verabschieden. 

,,Ich bin doch nur für zwei Tage weg.'', sagte Sophia immer wieder, während der Fahrt und versuchte so die Stimmung zu lockern.

Adam schenkte ihr ein kurzes aber eher krampfhaftes Lächeln und wandte sich dann wieder der Straße zu. Er blickte stur geradeaus und konzentrierte sich auf die Straße. 

Katie und ich saßen hinten und warfen uns einen Blick zu. Dann nahm ich ihre Hand und drückte sie. Den Rest der Fahrt schwiegen wir alle, nur die Musik im Radio war zu hören. 

Als wir dann am Bahnhof ankamen, stiegen wir alle aus, und Adam holte Sophia's Gepäck aus dem Kofferraum. Sie kam auf mich zu und umarmte mich und Katie umarmte sie überraschenderweise auch. Adam küsste sie zum Abschied und er hielt sie noch etwas länger fest. 

A summer to rememberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt