Kapitel 33

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Wir saßen noch einige Zeit am Strand, ehe wir uns entschieden nachhause zu gehen. 

Doch uns beiden wurde eines bewusst: Wir hatten uns zwar geküsst, doch es war somit nicht alles ausgesprochen. 

Erst herrschte Stille, und keiner wusste so recht was er sagen sollte. Doch wir beide wussten, dass wir reden mussten. Denn wir hatten uns geküsst und...wussten nicht so recht was wir jetzt waren. Ich wusste es zumindest nicht genau.

Das Schweigen hielt an, und so liefen wir erstmal nebeneinander her. Ich überlegte wie ich dieses Gespräch beginnen sollte, als sich plötzlich unsere Hände berührten. Eine zufällige Berührung, die dazu führte, dass sich unsere Hände öfter fanden. Bis ich ihre Hand schließlich umfasste und meine Finger mit ihren verschränkte. Unsere Blick trafen sich und Katie lächelte leicht. 

,,Weißt du,'', fing ich im lockeren Ton an.,,Adam wird wahrscheinlich gar nicht so überrascht sein, dass wir jetzt zusammen sind.''

,,Ja, ich glaub auch.'', erwiderte sie.,,Aber meine Mutter höchstwahrscheinlich auch nicht.''

,,Echt?''

,,Ja, sie hat mich mit ihrer Fragerei und den ständigen Andeutungen ziemlich genervt.''

Ich musste lachen.

,,Oh man, bei Adam wars ähnlich.''

Katie lachte leicht und dann war wieder Stille. Bis sie sich räusperte.

,,Soll ich dir was erzählen?'', fragte sie leise und blickte mich mit funkelnden Augen an.

,,Immer.'', erwiderte ich nur, und grinste leicht. 

Sie holte tief Luft, und ich merkte, dass sie irgendwie nervös war. Umso gespannter war ich jetzt, was sie sagen würde.

,,Weißt du, bevor du kamst, hab ich jahrenlang für Ethan geschwärmt. Ich war so versessen auf ihn, dass ich nie sein wahres Gesicht gesehen habe. Alles was er tat war automatisch toll. So ist das eben, wenn man in jemanden verknallt ist. Und ich sage bewusst verknallt, weil ich finde es gibt einen großen Unterschied zwischen den Wörtern verknallt und verliebt. Dich habe ich irgendwie zuerst gar nicht richtig bemerkt, und doch warst du immer irgendwie da. Ich war es auch gewöhnt, dass alle Jungs auf Alice oder sonst wen standen und dann...warst da du, der sich gar nicht so für Alice interessiert hat, sondern eher für...mich...? Du kamst in diese Stadt ohne viel über den jeweiligen zu wissen. Du wusstest auch nicht, was die Leute über mich sagten, und ich weiß noch bei unserem ersten Gespräch, habe ich mich gefreut, dass du so ganz anders als alle anderen warst. Sogar anders als Ethan. Und weißt du, an dem Abend, als Alice betrunken bei dir geklingelt hat, habe ich zum ersten Mal bemerkt, dass ich langsam Gefühle für dich entwickele.'', sie blickte kurz zu mir hoch, mit geröteten Wangen und einem Lächeln auf dem Gesicht.,,Ethan hat beim Fest zu mir gesagt, dass er mich unscheinbar, uninteressant und langweilig findet. Du sagtest an dem Abend mit Alice zu mir, dass du mich, oder besser gesagt mein Verhalten, faszinierend findest. Beim Sommerfest hast du zu mir gesagt, dass du mich hübsch findest, vor allem dann, wenn ich nicht so traurig schaue. Und das eigentlich direkt nach dem Ethan mir gesagt hat, dass er nicht auf mich steht und mich mit Alice verglichen hat. Was du sagtest und was Ethan gesagt hat, war ein so enormer Kontrast, dass mir plötzlich alles klar wurde. Mit einem Mal fielen mir alle Momente ein, bei denen du dich um mich gesorgt hast. Und es gibt auch viele Momente an denen du mich überrascht hast. Einmal war das  der Tag nach Marcs Party, als du bei mir geklingelt hast. Denn den einen Abend davor, habe ich noch fast vor dir geheult, und ich dachte, dass ich dich jetzt nie wieder sehe, und am nächsten Tag standest du plötzlich vor meiner Tür. Ich war so überrascht, aber noch erstaunter war ich, als ich merkte wie hartnäckig du bist, um mich irgendwie mit zum Strand zu schleppen. Im Laufe der Zeit hast du mich irgendwie...na ja...fasziniert.'', sie verstummte und blickte mich dann ernst an. 

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