Kapitel 48

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Ich hasste lange Fahrten. 

Vor allem dann, wenn ich wusste, dass ich das Mädchen, welches ich liebte, dort am Bahnhof verlassen hatte müssen. Und es war nicht klar, wann wir uns wiedersehen würden. 

Ich schloss die Augen und seufzte frustriert. Der Abschied war hart gewesen. Sehr hart. Natürlich hatte ich gewusst, dass es schwer werden würde, doch so schwer hatte ich es mir nicht vorgestellt. Katie hatte geweint und mir war es somit umso schwerer gefallen, sie zu verlassen. Langsam öffnete ich meine Augen wieder und sah wie die Landschaft an mir vorbei zog. 

Der Schmerz in meiner Brust schien unerträglich. Ich ließ es zu, dass mir eine Träne über die Wange rollte und noch eine. Und als ich sie wegwischte ließ ich meinen Gedanken noch ein mal freien Lauf und dachte an die letzten Tage in Bar Harbor zurück. 

***

Flashback

,,Alles in Ordnung?'', fragte Katie und riss mich aus meinen Gedanken. 

Ich schaute auf den Sand unter mir  und musste lächeln. Wir waren wieder einmal am Strand und es war wie so eine Art Treffpunkt geworden. Wir warteten nur noch auf Irina und die anderen.

,,Ja, alles bestens. Ich denk nur gerade daran, wie sich doch alles verändert hat.'', antwortete ich wahrheitsgemäß und sah wie Katie lächelte. 

,,Du hast recht. Ich muss sagen, ich hätte am Anfang dieser Ferien nicht gedacht, dass ich am Ende dieser Ferien einen Freund haben würde.'', sagte Katie und lächelte mich verschmitzt an. 

,,Was soll ich sagen? Ich habe diese Kleinstadt am Anfang gehasst, und konnte es kaum erwarten, bis diese Ferien endlich vorbei sein würden. Und jetzt?'', ich blickte mich um und lächelte wehmütig.,,Jetzt werde ich es echt vermissen hier zu sein. Der Strand, Adams Haus, dieser Blick aufs Meer, einfach alles...''

,,Ich auch.'', erwiderte Katie und klang traurig. 

Ich sah sie an und mir wurde bewusst, dass sie ja ebenfalls diese Kleinstadt verlassen musste. Nicht nur ich würde weg sein, sondern auch Katie. Und sie wäre in einer noch größeren Stadt als Detroit, nämlich in New York. Ganz alleine. 

Gerade wollte ich etwas sagen, als plötzlich Stimmen ertönten, die ich sofort erkannte. Unwillkürlich musste ich lächeln und auch Katie begann zu grinsen, als sie sich auch schon umdrehte. 

Marc, Josh, Ethan und Irina kamen allesamt auf uns zugelaufen. Irina winkte uns strahlend zu, während Ethan neben ihr her ging und ihre andere Hand hielt. Josh und Marc schlenderten etwas voraus und unterhielten sich lautstark. 

,,Hey, ihr beiden.'', begrüßte uns Marc dann fröhlich und gab mir einen Handschlag. 

Die anderen machten es ihm gleich und nach der allgemeinen Begrüßungzeremonie, setzten wir uns alle hin. Die Stimmung war ausgelassen, und als ich mich so in der Runde umschaute, merkte ich, dass ich hier echte Freunde gefunden hatte. Ich würde alle vermissen. Sogar Ethan, den ich am Anfang gehasst hatte. 

,,Ey, Cole, jetzt ist es wirklich nur noch eine Woche, man.'', wandte sich Marc an mich.,,Und irgendwie kommt es mir wie gestern vor, als wir dich kennengelernt haben.''

Ich erinnerte  mich an den Abend. Alice hatte mich zum Volleyballspielen eingeladen und dort hatte ich alle kennengelernt. Bis auf Irina, die hatte ich erst auf Marcs Party kennengelernt. Apropos Marcs Party...die war gefühlt auch schon Jahre her. 

,,Oh man, das waren noch Zeiten. Da hatte ich ja noch diese orangen Haare, wegen dieser Wette.'', sprach Marc weiter. 

,,Ich erinnere mich und ich fand es stand dir gut.'', warf Josh ein und grinste. 

A summer to rememberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt