Dort stand ich nun. Vor der Hotelzimmertür von Sophia, und wartete bis sie die Tür öffnete. Ich hatte mich ohne groß zu Überlegen auf den Weg zu ihr gemacht, um ihr meine Entscheidung mitzuteilen. Mein Vater klärte derweil ein paar Sachen mit der Schule, und heute Abend würde ich bei meinem Chef anrufen.
Es war alles geplant, und wenn alles gut lief, dann würde ich in weniger als zwei Tagen in einem Flieger nach New York sitzen.
,,Cole?''
Anscheinend hatte ich nicht mal bemerkt, wie Sophia die Tür geöffnet hatte, denn als sie plötzlich vor mir stand, war ich etwas überrascht. Zum Glück fasste ich mich schnell wieder.
,,Ich hoffe du hast mich jetzt nicht nur verarscht oder so, denn ich habe mich entschieden mit nach New York zu kommen.'', ich drängte mich an ihr vorbei, und warf einen kurzen Blick ins Zimmer, ehe ich mich wieder zu ihr umdrehte.
,,Das ist... super!'', Sie hatte mich schneller in die Arme geschlossen, wie ich denken konnte. Etwas unbeholfen klopfte ich ihr auf den Rücken und löste mich dann von ihr.
,,Die Frage ist nur: Wann genau es los geht.'', merkte ich an.
,,Gleich morgen geht unser Flieger.'', sagte sie.,,Wobei du dir heute noch dein Flugticket kaufen könntest.''
Mein Blick glitt zu ihrem Koffer, der schon so gut wie gepackt war. Schon morgen würde es also los gehen. Auf der einen Seite konnte ich es kaum erwarten, doch auf der anderen Seite war das auch ziemlich schnell. Aber ich wollte jetzt nicht an den Abschied denken.
,,Um wie viel Uhr würden wir denn fliegen?'', fragte ich stattdessen und hoffte innerlich, dass es nicht so früh sein würde.
,,Mittags irgendwann. Ich glaube drei oder vier Uhr.''
Da wir ja schon früher da sein mussten, würde es wahrscheinlich elf Uhr werden. Also hatte ich mit meiner Familie nur noch den heutigen Abend und den Morgen am nächsten Tag. Viel zu wenig Zeit, um sich richtig zu verabschieden.
,,Wie kam es dazu, dass du dich jetzt für New York entschieden hast?'', erkundigte sich Sophia und zog meine Aufmerksamkeit wieder auf sich.
,,Ich habe mit meinen Eltern geredet und sie haben mir Mut gemacht und unterstützen mich auch in New York. Außerdem habe ich auch an Katie gedacht, und das ich sie wiedersehen werde. Doch der Hauptgrund waren eigentlich meine Eltern, die mir bei der Entscheidung wirklich geholfen haben.'', erklärte ich.
,,Es wird nicht leicht sie jetzt zu verlassen oder?''
,,Nein, irgendwie wird es nicht leicht werden.'', erwiderte ich.
Wenigstens hatte ich noch ein kleines bisschen Zeit, doch die würde schneller vergehen, wie gedacht.
***
Am nächsten Tag ging die Fahrt zum Flughafen viel zu schnell vorbei. Die Stimmung war ausgelassen und wir redeten viel auf der Fahrt. Meine Schwester und mein Bruder waren auch mitgekommen und somit wurde der Platz im Auto ziemlich eng, doch es störte uns recht wenig.
Die restliche Zeit mit meiner Familie war ziemlich intensiv gewesen. Gestern Abend hatten wir alle zusammen einen Film geguckt, und über die Vergangenheit geredet. Das Frühstück war nicht viel anders verlaufen, außer dass es etwas angespannter wirkte. Außerdem hatte ich mit meinen Eltern noch einmal alles geklärt, wie das jetzt mit der Wohnung klappen würde. Mein Vater hatte mir versichert, dass er alles organisiert hatte. Mit Sophia hatte ich außerdem abgeklärt, dass wir uns pünktlich am Flughafen treffen würden, und meine Chef hatte ich auch noch angerufen, sodass er nun wusste, dass ich nicht mehr arbeiten würde.
Jetzt geht es wirklich los. Das schoss mir in dem Moment durch den Kopf, als ich in der Flughafenhalle stand und nach Sophia Ausschau hielt. Als ich sie nicht fand, richtete sich mein Blick kurz auf die große Leiste, auf der die ganzen Flüge drauf standen. Wir hatten zum Glück noch genug Zeit, doch trotzdem fragte ich mich, wo sie war.
,,Hat sie gesagt, wo ihr euch genau trefft?'', fragte meine Mutter.
Ich schüttelte nur den Kopf. Einige Minuten standen wir dort, und hielten Ausschau. Immer wieder ging mein Blick zur Uhr, doch irgendwie schien die Zeit nicht zu vergehen.
,,Cole!''
Die Stimme ließ mich herumfahren und ich stellte erleichtert fest, dass Sophia auf mich zugeeilt kam. Ihr Gesicht war gerötet und ihre Tasche hing ihr von der Schulter.
,,Tut mir leid, doch der Taxifahrer hat sich einmal verfahren und somit bin ich etwas verspätet.'', erklärte sie etwas atemlos.,,Jetzt können wir aber einchecken, wenn du willst.''
Ich nickte nur, und drehte mich dann schwermütig zu meiner Familie um. Doch als ich zu aller erst meine Mutter umarmen wollte, kamen gleich alle auf einmal auf mich zu, und so wurde aus einer Umarmung, eine große Gruppenumarmung. Niemand sagte etwas, da schon alles gesagt worden war. Außerdem sagte dieses Schweigen viel mehr aus, als alle Worte, die man jetzt sagen würde.
Schließlich löste ich mich aus der Umarmung und sah jeden noch einmal an. Dann drehte ich mich um, und nickte Sophia zu. Zusammen machten wir uns dann auf den Weg zum Check-in. Ein letztes Mal drehte ich mich um, und winkte meiner Familie zu.
Von da an zog alles an mir vorbei, sodass ich, erst als ich im Flugzeug saß, wieder realisierte, dass es jetzt wirklich losging. Ich saß am Fenster und war etwas nervös. Zum einen wegen meiner klitzekleinen Flugangst, aber zum größten Teil wegen der Vorfreude auf New York und somit auch auf Katie.
,,Alles in Ordnung?'', wandte sich Sophia an mich, und richtete sich auf ihrem Platz ein.
Unwillkürlich musste ich lächeln.
,,Ich bin auf dem Weg nach New York und werde bald Katie wiedersehen. Ich denke es ist somit mehr als in Ordnung oder?''
Als ich das sagte, gingen meine Gedanken kurz zu meiner Familie, doch mein Lächeln schwand nicht. Im Gegenteil: es wurde breiter, da ich wusste, dass alles geklärt war und ich mich darauf freuen konnte, wenn ich sie bald wieder sehen würde.
,,Wenn das so ist..'', begann Sophia und in diesem Moment fuhr das Flugzeug langsam Richtung Startbahn.,,...kann es ja losgehen.''
DU LIEST GERADE
A summer to remember
RomanceEin Sommer. Zwei Menschen. Vom Schicksal zusammengeführt. Doch ob sie zusammen finden, liegt in ihrer Hand. Katie freut sich auf den Sommer. Ferien, Ausschlafen, Chillen. Cole hasst alles an diesem Sommer, denn dieses Jahr muss er ihn in der Klei...