Kapitel 43

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Mein Kopf dröhnte, als ich mich auf die Seite rollte. Langsam öffnete ich meine Augen und begann mich aufzurichten.

Ich rieb mir übers Gesicht und zuckte kurz zusammen, als ich über meine Nase fuhr. Ich sah auf meine Hände hinab und stutzte. Sie waren gerötet und an einem Fingerknöchel bildete sich ein Bluterguss. 

Langsam stand ich auf und ging ins Bad. Dort betrachtete ich mich im Spiegel und runzelte die Stirn. Kurz schloss ich die Augen, um mich zu erinnern. 

Katie's Gesicht tauchte vor meinem inneren Auge auf. Ihr Blick war flehend, als wollte sie mich vor irgendetwas abhalten. 

Blitzartig riss ich meine Augen auf und starrte einen Moment lang mein Spiegelbild an. 

Die Erinnerung kehrte langsam wieder zurück, und mit ihr fingen auch auch meine Nase und meine Hände wieder an zu schmerzen. 

Da war Ethan gewesen. Er hatte mich definitiv zu sehr provoziert, sodass ich...

Ich schüttelte den Kopf, aber viel mehr deswegen, weil ich mich zwingen musste nicht zu grinsen. Es war tatsächlich passiert. Ethan und ich hatten uns...nun ja geprügelt. 

Eine andere Erinnerung flackerte auf. Josh und Marc, die wie aus dem Nichts aufgetaucht sind, und versucht hatten, Ethan und mich zu trennen. Katie's Blick, der ziemlich geschockt gewesen war. Ethan, der plötzlich einfach weg war. Irina, die sehr still geworden ist und dann...Josh und Marcs verwunderte Blicke und die Frage, was denn passiert sei. 

Ehrlich gesagt wusste ich nicht mehr genau, was ich geantwortet hatte. Ich wusste nur noch wie ich mit Katie nachhause gefahren bin. Die Fahrt ist sehr schweigsam gewesen, solange, bis wir vor ihrem Haus angekommen sind. Wir hatten über Ethan geredet und sie konnte sich nicht erklären, was da mit ihm losgwesen ist. Sie hatte sich wegen meinen Verletztungen erkundigt und doch hatte ich in ihrer Stimmer auch einen kleinen Hauch von Enttäuschung vernehmen können. Wir hatten uns verabschiedet, doch es war alles komisch gewesen. Ich denke, dass Katie einfach ziemlich verwirrt und gleichzeitig doch noch geschockt gewesen war. Ich war nach diesem Abend einfach nur noch müde. Deswegen schlief ich, kurz nachdem ich mich in mein Bett gelegt hatte, auch sofot ein. 

Und jetzt...am Morgen danach fiel mir alles wieder ein. Na ja nicht im Detail, aber im Groben konnte ich mich an das meiste erinnern. 

Einen letzten Blick in den Spiegel werfend, drehte ich mich letztendlich um und ging runter in die Küche. Kurz sah ich auf die Uhr und stellte fest, dass es schon fast Mittag war. Adam war wahrscheinlich irgendwo mit Sophia unterwegs oder arbeitete. Langsam stieg ich da echt nicht mehr durch. 

Ich bereitete mir mein Frühstück vor und beschloss später noch zu Katie zu gehen. Irgendwie hatte ich das Bedürfnis noch mal mit ihr über gestern zu reden. 

Ausnahmsweise machte ich mir diesen Morgen mal ein Müsli, da ich kein Bock hatte irgendwas anderes zu machen. So holte ich alles aus den Schränken und begann, als ich damit fertig war, zu essen. Gerade drehte ich mich um, um die Musik anzumachen, als mein Blick aus dem Küchenfenster fiel. 

Eine Person lief geradewegs auf Adams Haustür zu und war gerade dabei zu klingeln. Mir fiel die Kinnlade runter, da mir dieses blaue Auge, das die Person hatte nur allzu bekannt vorkam. Das war auch verständlich, da ich es ihm ja auch selber verpasst hatte. 

Schnell schloss ich den Mund wieder und stand langsam auf. Im nächsten Moment hörte ich auch schon die Klingel und ging mit gerunzelter Stirn zur Tür. Was will er hier? Diese Frage spukte auch noch in meinem Kopf rum, als ich die Tür öffnete. 

,,Hey.'', Ethan brachte nicht mal ein Lächeln zustande, sondern stand ganz lässig mit den Händen in den Hosentaschen dort. Aber ich wusste, dass er ganz und gar nicht lässig war. Das sah man daran, dass er mit seinen Augen unruhig umher sah und von einem auf den anderen Fuß trat. 

A summer to rememberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt