Kapitel 57

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*Matteos Sicht*

Die kurze Unterbrechung durch Luna hatte mich keineswegs von meinen Vorbereitungen abbringen lassen. Im Gegenteil. Das sie wissen wollte was ich tat spornte mich nur noch mehr an, alles möglichst perfekt zu machen. Außerdem verdiente es Luna nur perfekt, und nicht anders oder in irgendeiner Hinsicht ohne Mühe.

Ich richtete und änderte noch ein paar Kleinigkeiten und folgte dann dem kleinen Pfad, weg von der Lichtung, durch das kleinen Wäldchen. Als sich der Wald lichtete, erblickte ich das Ufer, mit dem dort anliegendem Boot.

Gemütlich ruderte ich die kurze Distanz zum Festland hinüber und befestigte dort das Boot, darauf bedacht das es für später bereit stand. Und ich es nicht fahrlässig festband, so das es nach kurzer Zeit irgendwo auf dem kleinen See treiben würde.
<Nein, diesen Fehler kann ich mir nicht erlauben>
Mit einem kräftigen Ruck zog ich die Schlinge des Bootes fest.

M:„So, das wird so schnell nicht mehr hier weg kommen."

Zufrieden machte ich meine Hände durch das abwischen an meiner Hose sauber.
Da ich mich aber nicht allzu lange hier aufhalten wollte lief ich auf direktem Weg zum Internat zurück. Den Weg, den ich später mit Luna gehen wollte war ein anderer, leichter zu begehender. Ich wollte nicht das sie sich, so wie ich gerade, durch Büsche und Äste schlagen musste. Auch wenn ich mittlerweile alles erdenkliche, im Weg stehende beseitigt hatte.

Nachdem ich den Wald, der deutlich größer war als der um die Lichtung, verlassen hatte schlenderte ich über das Gras auf den gepflasterten Weg des Internats zu. Gaston wartete wie verabredet vorm Eingang und winkte mich zu sich. Ich hatte ihn beauftragt mich, ohne von Luna gesehen zu werden, durch die Gänge und in unser Zimmer zu schleusen. Meine Ankunft schien passend zu sein denn sein winken wurde immer hektischer und ich konnte mir ein grinsen nicht verkneifen. Wie er da so stand, den Arm erhoben und immer wieder hinter sich bleichend, es sah einfach zu lustig aus.

G:„Grins nicht so, sondern beeil dich. Gerade ist es leer in den Gängen."

Sein Ruf war laut genug, so das die Gänge jetzt voll sein könnten oder es womöglich auch waren. Seufzend schlug ich mir mit der flachen Hand vor die Stirn. Ich musste unbedingt nochmal mit ihm durchgehen, wie man möglichst unauffällig blieb.

Doch das war jetzt nicht relevant, relevant war das ich schnell in mein Zimmer kam. Ich beschleunigte meine Schritte und lief wortlos an Gaston vorbei, den direkten Weg zu unserem Zimmer wählend. Anhand der Schritte hinter mir, schlussfolgerte ich das Gaston mir folgte.

Ich drückte die Türklinke runter und betrat mein Zimmer. Vor meinem Kleiderschrank blieb ich stehen. Mit Schwung riss ich die Türen auf und nahm mir ein Hemd und eine frische Hose aus dem Schrank. Im Badezimmer wechselte ich mein Poloshirt und meine mit Schmutz versehene Hose gegen die frischen Sachen.

Nach dem umziehen holte ich mein Handy heraus.

Chat von Luna und Matteo:

M: Hey Prinzessin, ich würde dich jetzt gerne einweihen. Bist du in zehn Minuten fertig?

L: Ja bin ich. Bis gleich

Ich lächelte. In Gedanken sah ich sie, wie sie hektisch in ihrem Zimmer herum lief und Nina versuchte beruhigend auf sie einzureden.
Ich wendete mich Gaston zu.

M:„Ich gehe dann mal zu Luna."

G:„Mach das. Viel Spaß euch beiden."

M:„Danke."

Ich verließ das Zimmer und steuerte die Richtung der Mädchenzimmer an. Vor Zimmer 47 blieb ich stehen und klopfte an. Eine lächelnde Nina öffnete die Tür und rief Luna. Genau so wie ich gedacht hatte kam sie hektisch angelaufen.

L:„Du bist schon da?"

M:„Ja ich wollte nicht länger warten."

Sie nickte und verschwand nochmal kurz aus meinem Sichtfeld, tauchte aber kurz darauf wieder auf.

L:„Bin fertig. Wir können los."

Lächelnd fuhr ich mir durch die Haare und hob kurz zum Abschied von Nina die Hand. Nachdem diese die Tür hinter Luna und mir geschlossen hatte legte ich einen Arm um meine Freundin.

M:„Bevor ich dir erkläre was ich geplant habe, möchte ich dir sagen das das heute als unser erstes offizielles Date zählt."

Ein Lächeln bildete sich auf ihren Lippen und sie nickte, eine Aufforderung für mich weiter zu sprechen. Dieser Aufforderung würde ich jetzt aber noch nicht nachkommen, erst wenn wir durch den Wald hinter dem Internat wahren, würde ich sei einweihen.

Als wir das Internat verließen fing der Himmel an sich leicht rosa zu verfärben. Mit großen Augen beobachtete Luna dieses Szenario. Lächelnd sah ich ihr dabei zu und führte sie den Weg entlang in Richtung des Waldes. Doch anders als ich vorhin gingen wir über den offiziellen Waldweg. Ein fünfminütiger Laufweg und wir waren dort angekommen wo ich hinwollte.

M:„Wir sind fast da. Wie du vielleicht siehst steht hier ein Boot. Und mit diesem Boot werden wir auf die kleine Insel dort fahren. Dort habe ich etwas für dich, für uns vorbereitet."

L:„Ich bin gespannt."

Etwas unbeholfen versuchte Luna in das Boot zu klettern. Ich half ihr indem ich sie an der Hand und der Hüfte festhielt. Als sie dann saß folgte ich ihr, deutlich sicherer und nachdem ich es losgebunden hatte, ins Boot. Die Laterne die ich unter dem Sitz deponiert hatte war noch nicht notwendig, da die letzten Sonnenstrahlen noch für genug Licht sorgten. Lunas Blick schweifte über den See und hoch in den Himmel. Sie war mehr als fasziniert. Ich fing an zu rudern.

M:„Hast du noch nie einen Sonnenuntergang miterlebt?"

L:„Doch schon, aber noch nie in einem Boot auf einem See. Es spiegelt sich im See und es sieht einfach wunderschön aus."

M:„Du siehst wunderschön aus."

Sofort errötete sie und wich meinem Blick aus. Ich kratzte mich demzufolge verlegen am Nacken und wartete bis sie mich endlich ansah.

L:„Danke für das Kompliment."

Ihre Stimme war leise, aber dennoch laut genug, so das ich sie hören konnte. Sie hob ihren Blick und lächelte mich an. Ich lächelte zurück und ruderte den letzten Rest zum Ufer der Insel.

Schnell stieg ich aus und befestigte das Boot am Ufer. Dann bot ich Luna meinen Arm und half ihr heraus. Dieses Mal stellte sie sich etwas geschickter an. Ich nahm ihre Hand und ging mit ihr zu dem kleinen Pfad. Wir liefen ihn entlang und kamen bei der Lichtung an. Dort waren, auf einer großen Picknickdecke, einige Leckereien und Gerichte bereitgestellt. Unsicher ging mein Blick zu Luna.

M:„Wie gefällt es dir...?"

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Mal wieder etwas länger :)
Hoffe es gefällt euch

Sie veränderte alles ... || Lutteo/Lumon FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt