D R E I

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Nun verfestigte sich sein Griff um meine Hand, was aber keineswegs unangenehm war, sondern mir signalisierte, dass ich nun in Sicherheit bei ihm war. Vor meiner Zimmertür ließ er meine Hand los, was mich kurz aufkeuchen ließ, denn sein sanfter Händedruck war so angenehm. Ich verfrachtete rapide meine Sachen in den Koffer, den mir mein Vater zur Verfügung stellte und schloss ihn als er fertig gepackt war. Ich rannte zu dem jungen Mann vor meiner Tür, ehe er meine Hand wieder ergriff und mich leicht grob aus dem Zimmer zehrte. Vor der Haustür schüttelten die beiden Männer noch Hände, bevor er nun die Tür aufmachte und ein angenehmer Wind mein Gesicht streifte. Er zog mich hinaus, jedoch kam mir alles wie in Zeitlupe vor. Ich schloss die Augen und fühlte den Wind, die Natur, die zwitscherten Vögel, die in den Baumkronen ihre frischgeschlüpften Küken mit genügend Futter ernährten. Wie lange war ich denn nicht mehr draußen? Es ist sicher schon 5 Monate her, wenn nicht länger. Der Mann bemerkte mein Verhalten und blieb kurz stehen. „Alles in Ordnung?" Ich nickte, da ich mich noch immer nicht traute, direkt mit ihm zu reden. Er zog mich weiterhin diesmal sanft mit sich, bis wir vor einem schwarzen Van halt machten. „Ich weiß der Wagen sieht furchterregend aus, aber du brauchst keine Angst mehr zu haben."

Ich setzte mich auf den Beifahrersitz und schaute auf die Straße, während er das Auto startete und wegfuhr. Ich schaute nicht zurück. Ich will meine Vergangenheit hinter mir lassen und ich hoffe, dass ich meinem Vater nie wieder in die Augen sehen muss. „Und du heißt Viola? Richtig?" Kurz drehte er seinen Kopf zu mir und ich nickte verständlich. „Du kannst ruhig etwas sagen, das verbiete ich dir keinesfalls so wie dein Vater."

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