S I E B E N

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Ich war sprachlos.

„Wow, Levi. Das bedeutet mir u-unglaublich v-viel. Danke." Er kam näher und schloss mich in seine großen, warmen Arme, in die ich mich sofort hineinkuschelte und die Umarmung erwiderte. „Darf ich dich Vio nennen?" Er hat mich gerettet, mir ein besseres Heim geboten, mich von meinem Arschloch von Vater weggebracht und will mir ein neues, besseres Leben bescheren. „Ja darfst du. Darf ich mir schnell etwas anderes anziehen gehen?" Er nickte und es schien fast schon so, als wäre ihm leichte Röte ins Gesicht geschossen. Ohne groß darüber nachzudenken, rannte ich die Treppen hoch, bis zu meinem neuen Zimmer. Noch immer am Staunen drehte ich mich um meine eigene Achse, um jede Ecke des Zimmers zu studieren. Meine Augen suchten den Koffer, den sie dann auch bald fanden, da er direkt auf meinem großen Bett lag. Ich schloss ihn auf und schaute direkt auf mein Halsband. Mit diesem Teil hat alles angefangen. Wie ein Tier hat er mich behandelt.

Ich hob es hoch und sah meinen Namen eingraviert in das Leder. „Viola." Ruckartig drehte ich mich um und versteckte das Halsband hinter meinem Rücken. „Tut mir leid ich wollte dich nicht erschrecken! Es gibt gleich Essen. Das wollte ich dir nur sagen.", sagte er bevor er wieder verschwand. Ich atmete erleichtert aus und hoffte nur, dass er dieses Drecksteil nicht sah.

Ich packte es wieder zurück in den Koffer und holte mir meine bequemen Klamotten hinaus. Ruck zuck ging es und ich machte mich wieder auf den Weg ins Wohnzimmer. „Du siehst süß in diesen Sachen aus.", sagte er belustigt, während er den Topf vom Herd nahm und uns beiden jeweils gleich viele Spaghetti in den Teller schüttete.

„Achja Vio! Hier ist noch jemand, der dich kennenlernen will!" Sofort schluckte ich schwer und malte mir schon die schlimmsten Ereignisse in meinem Kopf aus. Zitternd stand ich vor ihm und sah ihm zu wie er kurz in einen anderen Raum verschwand.

Ich hörte seine Schritte erneut und noch andere, aber im Moment konnte ich gar nichts einschätzen. Ob es ein Mann oder eine Frau war, ein Erwachsener oder ein Kind? Und dann kam er um die Ecke und das was er dabei hatte war ein...

Hund?

„Das ist Roxy. Sie ist ein Labrador-Mix und ziemlich liebesbedürftig. Ich denke ihr werdet euch gut verstehen." Ein breites Lächeln machte sich in meinem Gesicht breit und ich kniete mich sofort zu der schwarzhaarigen Hündin hinunter und fing an ihren Hals zu kraulen. Sie freute sich anscheinend auch, denn sie rannte auf mich zu und kuschelte sich an mich, während ihre Zunge mein Gesicht bekleckerte. „Ich wollte schon immer einen Hund!" Ich sah zu Levi hoch und sah sein breites Lächeln in seinem Gesicht, was mich wiederum zum lächeln brachte.

„Ok na los Roxy, Vio und ich wollen essen.", sagte er lachend während er sie sanft am Halsband von mir wegzog. Völlig aus der Puste und noch immer mit einem Lächeln im Gesicht, stand ich auf und setzte mich nun mit Levi zu Tisch. „Ich werde ihr nur noch kurz etwas zu Essen geben. Roxy und ich essen nämlich immer gemeinsam, nicht wahr?" „Wuff Wau~"

Er gab ihr Futter in die Schüssel und gesellte sich wieder zu mir. Zu Dritt aßen wir nun zu Abend, wie eine kleine Familie.

„Danke Levi. Ich bin glücklich."

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