S I E B Z E H N

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„Du wärst fast diesem verdammten Lkw reingefahren! Pass besser auf!", schrie ich ihn verzweifelt an.
Er nickte hastig und entschuldigte sich. Ich seufzte und schaute auf meine Hände. Ich weiß nicht, ob ich Levi vertrauen kann. Nach all dem was passiert ist, bevor er in mein Leben trat, weiß ich nicht, ob ich jemals wieder jemandem vertrauen kann.

Mein Kopf drehte sich zu ihm, ohne eine Miene zu verziehen. Er saß vor dem Lenkrad, schaute geradeaus auf die Straße mit einem mir unlesbaren Blick.

„Das darf doch wohl nicht wahr sein..." Geschockt schaute ich aus dem Fenster.
„Levi, nein! Tu mir das nicht an!" Meine Augen fingen an zu tränen, als ich das Haus meines Vaters erblickte.
Panik machte sich in mir breit und ich wollte hinaus, jedoch war das Auto zugeschlossen. Ich versuchte es hektisch zu öffnen, scheiterte aber.
Entgeistert schaute ich zu ihm und fasste mir nun an den Kopf.
Ich fing an zu randalieren, schlug gegen die Scheibe, doch ich war schwach. Irgendwann blieb das Auto stehen und Levi drehte sich zu mir.

In meiner Angst rückte ich so weit weg von ihm, wie es nur ging. Mein Kopf lag nun an der kalten Glasscheibe des Autos und meine Augen lagen auf Levi. Ich schluckte schwer und spürte immer noch meine heißen Tränen an meiner Wangen hinunterströmen.

„Viola."
Ich schüttelte hastig meinen Kopf und wiederholte die Worte „Nein! Nein! Nein!...", immer wieder. Er rückte noch etwas näher, ich jedoch konnte nicht mehr weg. Es gab kein zurück und ich wusste, dass Levi stärker als ich war.

„Shh, shh.." Er legte einen Zeigefinger auf seine Lippen und deutete somit, dass ich ruhig sein soll. Schluchzend schloss ich meine Augen und schlug mir die Hand vor den Mund.

Doch nach wenigen Sekunden spürte ich, wie sich meine Hand von meinem Gesicht löste. „Es ist zu deinem Besten."
Und nun brach ich zusammen. Meine Tränen waren nicht mehr zurückzuhalten und ich hatte das Gefühl, dass es nie aufhören würde. Ein Wasserfall strömte an meinen Wangen hinunter.
Ich schaute nun geradeaus zu Levi und bemerkte seine besorgten, traurigen Blicke, die auf mir lagen.

„Levi.."
„Ich muss das tun."
Mit einem Ruck packte er mich am Arm und zog mich zu sich. Ich spürte etwas Weiches in meinem Gesicht irgendeinen Stofffetzen. Länger hielt er es mir unter die Nase, bis irgendwann alles schwarz wurde.

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