Louis
Schon am 3. Februar sollte sich meine Schnee-Theorie bestätigen. Sanft schwebten die winzigen, weißen Flocken durch die Luft, schienen die Zeit anzuhalten.
In London hatte ich Sonntage immer gehasst und den Winter sowieso. Aber wie könnte ich es hassen, mit meinen besten Freunden nach einem hübschen Frühstück fast drei Stunden lang durch den zarten Schneefall zu spazieren, dabei die warme Hand eines Jungens haltend, der noch zauberhafter schien als die himmlischen Flocken?
Niall erzählte viel, Liam lachte viel, Harry summte viel. Und ich? Ich lächelte viel – eine der Sachen, die sonst eher den anderen überlassen war.
»Wenn ihr beide in London seid«, sagte Niall mit sorgloser Stimme und einer ausgestreckten Hand, die einige Schneeflocken auffing, »dann werden Liam und ich hier sitzen und deprimiert sein, dass unsere besten Freunde sich jetzt zu gut für uns geworden sind. Da fahrt ihr einfach so zu zweit nach London und lasst uns hier sitzen.«
»Ich würde eh nicht mitkommen wollen.«, erklärte Liam und drehte sich zu Harry und mir um. »Ihr beide werdet die Hände nicht von einander lassen können, sobald ihr nicht dauerhaft von irgendwelchen Mitschülern oder Lehrern umgeben seid. Und dann, Niall, ständen wir dort und bekämen es direkt unter die Nase gerieben, wie traurig es ist, single zu sein.«
Niall zuckte mit den Schultern und kickte einen Stein unter dem kaum wenige Millimeter dicken Schneeschleier vom Weg. »Da magst du Recht haben. Aber, hey. Du weißt schon, dass ich Sophie habe, oder?«
Lachend schaltete ich mich in ihr Gespräch ein. »Du und Sophie? Dass ich nicht lache.«
Niall sah mich mürrisch an.»Du lachst doch, du Idiot. Und was soll das überhaupt heißen?«
»Stimmt schon.«, stellte Liam sich auf meine Seite. »Du kannst mir nicht erzählen, dass du und Sophie etwas Ernsthaftes seid, Niall. Ja, ihr küsst, und ja, ihr macht vermutlich noch ein paar andere Sachen, über die ich gar nicht so genau Bescheid wissen will. Aber jeder Blinde könnte sehen, dass du sie nicht mal wirklich magst.«
»Meine Worte!«, stimmte ich zu und Niall warf empört die Arme in die Luft.
»Hey, Harry, bitte hilf mir! Ich bräuchte hier ein bisschen Unterstützung!«
Harry zuckte entschuldigend mit den Schultern. »Tut mir leid, Ni. Aber du verdrehst jedes Mal die Augen, wenn sie den Raum betritt.«
»Da hörst du's Niall. Schieß sie in den Wind! Es spielt keine Rolle, wie gut sie küssen oder blasen kann, wenn du sie nicht willst. Gib ihr den Laufpass.« Ermutigend klopfte Liam Niall auf die Schulter.
»Eben hast du selbst noch gesagt, wie traurig es ist, single zu sein.«, erwiderte Niall ohne viel Nachdruck.
»Tja, aber Manches ist noch trauriger als das Single sein. Du und Sophie seid auf dieser Liste Nummer Eins.«
Niall seufzte theatralisch. »Und ich dachte, ihr wärt meine Freunde.«
»Sind wir. Freunde sind dazu da, dir die Wahrheit zu sagen.« Liam vergrub die Hände in den Taschen seiner Jacke. »Ich bin jedenfalls froh, Louis und Harry nicht in ihre süßen Flitterwochen begleiten zu müssen.«
»Ich habe immer noch ein bisschen Angst.«, sagte Niall so leise, dass ich nicht mal sicher war, ob ich es hatte hören sollen.
»Du brauchst keine Angst zu haben, Niall.« Ich verdrehte, ohne dass er es sah, die Augen. »Ich werde deinen besten Freund schon nicht vor ein Auto schubsen. Oder vom Dach der Towerbridge. Harry wird wieder wohlbehalten hierher zurückkehren.«
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One room • l.s
RomanceLouis' Eltern sind reich. Doch vermag es auch das Geld nicht, ihrem Sohn das schlechte Verhalten und die Kriminalität auszutreiben. So kommt es, dass sie beschließen, ihn auf ein Internat zu schicken. Louis hält nichts von dieser Maßnahme. Und als...