Hey. Hat super lange gedauert, ich weiß. Es waren Ferien und ich war bei meiner Familie in England :)
Aber 23 Uhr ist eine perfekte Zeit zum Uploaden, nicht wahr?Louis
Ich hasste ihn. Harry war nervig, arrogant und egoistisch. Und es machte ihn nicht im Geringsten sympathischer, dass ich allein in diesen zwei Stunden Ethik herausfinden musste, dass er klug war. Er war nicht nur klug, er war geradezu brillant.
Und ein winziger Teil von mir bewunderte das. Er beneidete ihn ehrlich darum.
Aber dann war da der Rest von mir, der meinen Hass herausschrie. Und dieser Teil gönnte Harry keinen Neid und erst recht keine Bewunderung. Also machte ich es mir einfach; er war nicht brilliant. Er war ein eingebildeter Streber.»Kannst du vielleicht mal ein bisschen langsamer machen?«, fuhr ich ihn an, während wir unsere Schulsachen einpackten – beziehungweise hatte er schon längst eingepackt und wartete jetzt mehr oder weniger geduldig auf mich.
»Kannst du vielleicht mal ein bisschen netter sein?«, erwiderte er, ohne meine Frage zu beantworten. »Und ich bin nicht grundlos so schnell. Wir haben nur fünf Minuten bis zur nächsten Stunde. Und müssen noch den Raum wechseln.«
Ich schnalzte genervt mit der Zunge und verstaute die restlichen Sachen in meinem Rucksack – es hatten übrigens wirklich alle den gleichen Schullogo-Rucksack. Dann folgte ich Harry, der erleichtert den Raum verließ.
Ich ging halb neben, halb hinter ihm. Einerseits wollte ich nicht direkt neben ihm gehen, damit wir nicht wie beste Freunde oder sowas wirkten, aber andererseits wollte ich auch nicht komplett hinter ihm gehen, denn ich wollte nicht mit einem Hund verglichen werden. Am allerwenigsten Harrys Hund.
Ich hätte mich so gerne gerne mal für eine Weile für ihm getrennt, aber leider war er derjenige von uns beiden, der wusste, wo wir Unterricht hatten und zusätzlich war er noch der, der sich dafür verantwortlich fühlte, dass ich dort heute auch pünktlich erscheinen würde.Er lief schnell und die Gänge waren belebt – es war unglaublich, wie riesig dieses Gebäude war, ich würde mich hier nie zurecht finden. Aber Harry schien damit ganz und gar kein Problem zu haben, er schaute nicht mal auf. Er hielt ein aufgeschlagenes Buch in seinen Armen, das definitiv keins unserer Schulbücher war. Aber trotzdem sah es für mich eindeutig nicht nach Freizeitlektüre aus. Streber.
»Was machst du da?«, fragte ich ihn genervt. Ich konnte nicht mal sagen, was mich nervte. Einfach er.
Er zog eine Augenbraue hoch und sah von seinem Buch auf. Er musterte mich, als wäre ich vollkommen bescheuert.
»Die Tätigkeit, die ich vollführe, wird ›lesen‹ genannt. Ich erfasse mit meinen Augen den Inhalt eines Textes. Ich will dich mit dieser hohen Kunst aber nicht überfordern, also zerbrich dir nicht dein verwöhntes Köpfchen darüber.«, sagte er spöttisch und wandte seinen Blick wieder ins Buch.
Ich ignorierte seinen Spott einfach.»Was liest du?«, fragte ich weiter. Es interessierte mich nicht. Keine Ahnung, wieso ich gefragt hatte.
Harry seufzte überanstrengt und gab es offensichtlich auf, weiterzulesen. Er klappte das große Buch zu und ohne stehenzubleiben oder sich zu mir umzudrehen, hielt er es mir hin. Ich nahm es und musterte den schmucklosen Einband.
›Anthropologie‹ stand darauf und ich beschloss, weder zu zeigen, dass ich beeindruckt von Harry, noch, dass ich mit dem Begriff ein wenig überfordert war. Ehrlich gesagt mehr als ein wenig.Ich schlug das Buch auf und stieß auf der ersten Seite auf einen in schwarzer Tinte geschriebenen Namen. Verächtlich stieß ich die Luft aus.
Jetzt blieb Harry doch stehen und sah mich fragend an.»Was?«, fragte er und der Blick seiner grünen Augen ruhte intensiv auf mir.
»›Harry Edward Styles‹?«, las ich den Namen abschätzig laut vor. »So heißt du? Harry Edward? Gehören deine Eltern der Königsfamilie an oder was?«
Kurz blitzte etwas in seinen Augen auf, das ich nicht deuten konnte. Aber es verschwand so schnell, wie es gekommen war und ich überging es.
Er ebenfalls, denn er nahm mir das Buch wieder aus der Hand, drehte sich dann einfach um und ging weiter.
Ich machte mir nicht die Mühe, darüber nachzudenken, ob der Name schön klang. Harry Edward Styles.
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One room • l.s
RomanceLouis' Eltern sind reich. Doch vermag es auch das Geld nicht, ihrem Sohn das schlechte Verhalten und die Kriminalität auszutreiben. So kommt es, dass sie beschließen, ihn auf ein Internat zu schicken. Louis hält nichts von dieser Maßnahme. Und als...