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Kyla

"Verlass mich nicht Harry." wisperte ich gegen seine Brust und er schlang seine kräftigen Arme fester um meinen kleinen Körper.Sein Atem prallte jedes Mal auf meine Kopfhaut und ich bekam Gänsehaut auf meinem ganzen Körper.

"Ich muss jetzt gehen..." ein Kloß bildete sich in meinem Hals,doch ich konnte ihn jetzt nicht schon wieder gehen lassen.

"Bitte,bleib!" bat ich ihn,doch er löste sich langsam von mir und eine eisige Kälte umhüllte meinen Körper.

Er sah mich mit zusammengezogenen Augenbrauen an,doch ich schüttelte langsam und vorsichtig den Kopf und sah ihn mit Tränen in den Augen an.Mein Puls stieg langsam.

"Bitte.." wisperte ich und eine Träne verließ meine Augen und kullerte über den Rand.

"Kyla...." er sah mich traurig an,doch er ging langsam weg.

"HARRY BITTE!" ich schrie und mein Körper zitterte,während meine Worte den Gang erhellten.

Doch er ging..einfach so!Er ließ mich zurück und sah nicht einmal mehr über seine Schulter hinweg.Sein Kopf war auf den Boden gerichtet und seine Schatten lag auf dem Boden,auf dem ich jetzt zusammenklappte und auf meinen Knien lag und ihm hinterher sah.

"Harry..." wisperte ich und mehrere Tränen huschten über meine Wangen.

Ich hörte wie eine Tür sich schloss und als mir klar wurde,dass er wieder gegangen war ließ ich meinen Kopf hängen und schaute nach unten auf den Boden.Die Flüssigkeit in meinen Augen tropfte geräuschvoll auf das Gummi und ich hörte den Klang in meinen Ohren.Die Tränen trockneten,aber der Schmerz wurde mehr und ich fühlte mich leer und taub.Die Leere nahm meinen ganzen Körper an und kleine Schluchtzer schlossen schon mit meinem derzeitigen Leben ab.

"Kyla?" eine besorgte Stimme klang in meinen Ohren,doch ich ignorierte sie.Ich wollte alleine sein.Einfach mal meine Ruhe haben und weinen.Ich brauchte das jetzt,denn wenn mich jemand wieder fragen würde was los ist,würde ich höchst wahrscheinlich zusammenbrechen und mir wünschen zu sterben.

"Kyla!" die Stimme wurde lauter und ich hörte schnelle Schritte,die auf mich zugerannt kamen.Als nächstes spürte ich den kalten Luftzug,als die Person sich neben mir niederließ und schnell ein und ausatmete.

Eine kleine Hand legte sich auf meinen Rücken und strich hoch und runter,doch bei dieser Berührung,brach mein gerade aufgebautes Kartenhaus wieder zusammen und alle kleinen Bauteile zerschepperten auf dem Boden.Ich hatte mich etwas mehr im Griff,als die Person neben mir,noch nicht da war und das gefiel mir besser.

"Shhh...." bruhigte mich die weibliche Stimme und legte ihre Arme um meinen Oberkörper.Langsam lehnte ich meinen Kopf gegen die Brust der Person und durchnässte ihr T-Shirt.Noch immer hatte ich keinen leisen Schimmer wer mich da versuchte zu beruhigen und mich nicht mit tausend Fragen durchlöcherte.

Langsam sah ich hoch und das besorgte und mitfühlende Gesicht von Leonour wurde sichtbar.

"Er hat mich wieder allein gelassen.." flüsterte ich und meine Stimme war nicht am brechen,sie war schon längst gebrochen.

"Beruhig dich süße..." flüsterte mir die emotionsvolle Stimme von Leonour in mein Ohr und sie hatte recht.Ich musste mich endlich beruhigen,doch das ging ziemlich schwer,nachdem was alles passiert ist.

Plötzlich hörte ich ein Krachen und ein Schreien.Mein Kopf schoss in die Höhe und ich stand auf.So sehr meine Beine auch wackelten,ich musste wissen was das war.Schnell rannte ich los und ich muss sagen,dass gab mir Kraft.Es nahm mir für einige Sekunden den Schmerz und ich powerte mich aus.Meine Beine trugen mich um die Ecke,zu den zischenden Geräuschen die nach einem stürmischen Wind klangen.

Als ich sah,was passiert war pochte mein Herz schneller und ich rannte zu der Person,die am Boden lag und ihren Körper schützend klein machte.

"Alles ok?" fragte ich und stürzte mich zu der Person runter.Eine Frau lag auf dem Boden und zitterte am ganzen Körper.Ihre Klamotten waren durchnässt und ihre Lippe bebte,doch sie gab mir keine Antwort.Panik breitete sich in mir aus,als ich weitere laute Geräusche wahrnahm.

Ich bekam nur ein kleines Wimmern zu hören und mein Blick ging zu dem umgestürzten Baum auf dem Gelände.Der Regen peitschte nur so gegen die Türen und mein Blick durchdrang den schweren Sturm nicht.Die Tür bebte nur so vor sich hin und das nächste Krachen wurde hörbar.

Ich hörte schnelle Schritte,die auf uns zu kamen."oh mein Gott.." wisperte Leonour und sah etwas geschockt aus,doch die mir unbekannte Frau war sicher geschockter.

"Hilf mir mal!" forderte ich Leonour ruhig auf und sie stürmte zu mir.

"Das ist Anne!" sagte Leonour und sah die Frau erschrocken an.Sie hatte ihre Augen geschlossen und ich konnte ihr Herz schlagen hören.Sie bewegte ihr rechtes Bein nicht mehr  und ich sah erschrocken nach unten.

"Haben sie sich verletzt?" -keine Antwort

Ohne zu fragen,wer zum Teufel Anne war,hieften wir die Frau hoch,die kurz vor dem zusammenbrechen war und stützten sie,indem wir jeweils an einer Seite,ihren Arm über die Schulter nahmen und sie Richtung Sanitärraum schleppten.

Plötzlich öffneten sich die Türen der Klassen und die Panik der Stimme war nicht zu überhören.

Man konnte die aufgebrachten Stimmen auf dem Gang hören und Schüler sowie Lehrer sahen verwirrt und geschockt nach draußen.Plötzlich ging das Licht auf den Gängen aus und das Licht von draußen brachte keine Helligkeit herein.Die Wolken waren fast schwarz und lagen bedeckt am Himmel und vor der Sonne.

"Hier rein." informierte mich Leonour und stieß eine weiße Tür auf.

Die Frau wimmerte immer noch ängstlich und wir waren ihre einzige Möglichkeit normal zu laufen.

"Harry..." wimmerte die Frau und ich musste genauer hinhören,um ihre Worte in meine Ohren dringen zu lassen.

"Harry..." wiederholte sie wieder.

"Hol ihn mal." befahl ich Leonour,die direkt losstürmte und ich setzte die Frau mit den grünen Augen und braunen Haaren auf die Liege.Ich hatte ihr Gesicht schon eben gemustert,doch jetzt ging es nicht,denn die Dunkelheit lag trübe in dem Raum.

"Wo ist denn diese scheiß Schwester wenn man sie mal braucht!" beschwerte ich mich und die Augenlieder der Frau flackerten.Das Licht hier war auch ausgefallen und deswegen machte ich mein Hand an und leuchtete den Raum ab.

"Geht es ihnen gut?" fragte ich besorgt und stellte mich vor den fast reglosen Körper der Frau.Das einzige was sie tat,war zu zittern.

"Ist ihnen kalt?"Ich hole ihnen eine Decke." schon wieder bekam ich keine Antwort.Die weibliche Person hatte wohl einen ziemlischen Schock erlitten.

Während ich eine Decke suchte und schließlich in iner Schublade neben der Heizung war,fand, sprang die Tür auf und ich leuchtete den großen Mann vor mir ab.

Harry

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