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Harry

Meine Hand war mit einem kleinen Tablettenkoktail gemischt und als keiner hinsah schüttete ich mir die unterschiedlichen kleinen Dinger in den Mund und spülte jede mit etwas Wasser meinen Hals runter.

Es war noch sehr ungewonnt so viele Tabletten zu nehmen und vorallem, wenn manche so groß sind wie mein Daumennagel ! 

Schnell nahm ich noch einen Schluck Wasser, damit sie besser rutschten. Es tat anfangs noch weh, weil ich sie ja nicht kauen darf, oder in Wasser auflösen durfte.

Da fällt mir ein, heute muss ich wieder zu dem Arzt.

Ich war vor zwei Tagen auch schon da gewesen.Doctor Hunt hat mir erklärt, dass er mir eine Chemo nicht empfehlen würde, da ich dann schwächer werden würde und außerdem hatte er diesen Blick drauf.

Diesen Blick der mir sagen sollte Du wirst eh bald sterben, also sollten wir es dir doch nicht noch schwerer machen als es ist

Natürlich verletz es einen, aber ich hatte mich so langsam mit meiner Krankheit arangiert, nur das Problem war noch immer , dass keiner außer Gemma und ich davon wussten. Nicht Niall, nicht Liam, Louis, Zayn , oder sonst wer hatte davon erfahren. Wieso? Ich wollte ich bemitleidet werden. Ich wollte nicht, dass sie mich jeden Tag fragten würden :  ,,Wie geht's?"  aber das die Frage nicht mir, sondern dem Krebs gewidmet ist, der so langsam meine Knochen aufisst.

Plötzlich umarmte mich jemand von hinten.Ich sah nach unten auf meinen Bauch, wo zwei kleine Hände lagen.

Ein Lächeln bildete sich sofort auf meinen Lippen und ich drehte mich um.

Wie erwartet stand Kyla vor mir, die eben mit Leonour irgendwo hingegangen ist.

Die beiden waren unzertrennlich. Wirklich, unzertrennlich.

"Hey" begrüßte ich meine...- gute Frage! Waren wir zusammen? Wir hatten nie darüber geredet....

"Hey" erwiederte das bezaubernde Mädchen vor mir und lächelte mich an.

Sie legte ihren Kopf an meine Brust und ich legte mein Kinn auf ihren Haaren ab, die mich kitzelten.

Meine Hände lagen an ihrem Rücken und ich drehte uns ein bisschen hin und her.

Du musst es ihr sagen...

flüsterte eine deprimierte Stimme in meinem Kopf und ich presste die Lippen fest aufeinander.

Mein Blick lag in der Leere und meine Gedanken meldeten sich wie immer.

Wie sollte ich ihr das nur sagen? Sie ist so zerbrechlich.Und obwohl ich sie einst verletzt habe, bleibt sie stets an meiner Seite. Egal was passiert war und wenn ich ihr jetzt sagen würde, dass ich Krebs hatte, würde sie lachen. Sie würde mir keinen Glauben schenken und nach ein paar Minuten der Stille würde Kyla verstehen, dass es kein SPaß war. Sie würde mich geschockt und wortlos anstarren und Tränen würden sich in ihren grünen Augen sammeln. Und am Ende? Naja, was würde am Ende schon passieren? Ich würde alleine sterben und sie wieder sehen...

Ein unangenehmer Stich breitete sich in meinem Körper aus, angefangen in meinem Herzen.

Kyla

Harry war immoment so anders. Naja, was heißt immoment? Ich sage mal seit ungefähr drei Tagen, oder so.

Er verhält sich mir gegenüber irgendwie zurückhaltender und stiller. Er dachte mehr nach, als sonst und war nicht mehr so....pervers.

Lächelnd spürte ich seine große Hand an meiner linken Hüfte und wir gingen den leeren Flur entlang. Viele Schüler saßen in den Pausen immer in der Mensa, doch ich hatte keinen Hunger und auf den unangenehmen Lärm in dem großen Raum mit den vielen Stühlen, hatte ich nun wirklich keine Lust und vorallem nicht auf die ganzen Blicke und das Getuschel.

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