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Kyla

Meine Beine trugen mich in eine mir unbekannte Richtung,aber ich hätte eh nicht's gesehen,weil meine Tränen wie ein dicker Nebel vor meinen Augen lagen und mir die Sicht erschwerten.

Meine Augen brannten schon von den ganzen Tränen und mit jedem meiner Schluchtzer stieg der Schmerz in meinem Herzen.

Plötzlich stolperte ich über etwas und verlor mein Gleichgewicht.Meine Arme waren zu langsam und konnten mich nicht mehr stützen,weswegen ich mit hoher Geschwindigkeit unsanft im nassen Gras landete.

Mein Fuß tat höllisch weh und ich schrie unter Tränen auf.

"Oh mein Gott...." flüsterte ich und weitere Schluchtzer verließen meinen Hals.Ich fasste mir mit einer Hand an meinen Knöchel,der sofort mehr weh tat als davor.

"Aaaah!" schrie ich ein weiteres Mal,doch mich konnte eh keiner hören.Ich wusste nicht wo ich war.Ich konnte keine Autos wahrnehmen und der Untergrund war nass und matschig.

Mein Gesicht lag erschöpft und kraftlos auf dem tauenden Gras und ich schloss die Augen,während mich das piksende Gras unter mir verrückt machte.

"Ich kann nicht mehr...." hauchte ich in die Nässe und mein Atem prallte gegen den Boden unter mir.

Ich hatte meine Kraft verloren jetzt aufzustehen und wie bescheuert es sich auch anhören mag,ich wollte jetzt auch nicht aufstehen.Wenn ich aufstehen würde,würde ich sofort nach Hause gehen und die Erinnerungen würden wieder hochkommen.

Harry...

WIeder zog sich mein Herz zusammen und Tränenflüssigkeit kam hoch.

Ich verzog mein Gesicht und schloss gequält meine Augen.

Wieso hat er das gemacht....

Plötzlich vernahm ich ein leises plätschern und öffnete meine Augen.

Wasser.

Auf wackligen Beinen versuchte ich aufzustehen und ging in die Richtung aus der das Geräusch kam.

Der Nebel verdeckte die Sicht und ich versuchte mit zugekniffenen Augen zu sehen,wo ich war.

Dieses Mal waren es nicht die Tränen,die wie Nebel vor meinen Augen schimmerten,sondern hier,in diesem verlassenen Teil eines Waldes nehme ich an,war wirklich Nebel.Er sah aus wie weißer Rauch und belegte alles was ich hätte sehen müssen,um den Ort zu identifizieren.

Ein Knacken.

Ich riss meine Augen auf und lauschte,doch ich sah und hörte nichts,außer ein weiteres Knacken.

Meine Beine waren kurz vor dem Versagen und das Adrenalin schoss durch alle kleinsten Winkel meines Körpers.

"Hallo?" krechzte ich mit heiserer und dünner Stimme.

Schon wieder knackste Etwas und ich zuckte zusammen.Angst breitete sich in mir aus und ich horchte wieder den gruseligen Geräuschen,die immer näher kamen.

Mein Herz pochte gegen meinen Brustkorb.

"Ist da Jemand!" meine Stimme klang hoch und kratzig.Mein Hals begann zu brennen und ein Kloß bildete sich in meinem Hals,weswegen ich nicht gut atmen konnte.

Ich rieb mir die Augen und versuchte so besser zu sehen,doch außer Nebel sah ich nichts.

Ich schickte so eine Art Stoßgebet in den Himmel : Lieber Gott,bitte lass mich nicht sterben.

Vielleicht war es übertrieben,doch ich wollte wenichstens unter meinem Zustand nicht die Hoffnung auf eine Zukunft verlieren und stabilisierte diesen kleinen Hoffnungsschimmer etwas.

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