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Kyla

Heute, wieder einer der Tage, die ich nie vergessen werde.

Ich war verlobt, mit 18.

Meine Mum hatte die ganze Zeit davin gewusst, sie war auch dabei. Und auch meine lieben Freunde hatten es die ganze Zeit über mir verschwiegen, aber ich nahm es ihnen nicht übel.

Wusste ich wieso mein Freund dacht er würde bald sterben? Keine Ahnung.

Noch immer schwebte ich im Ungewissen, in der Leere, in der Seifenblase, die bald zu platzen drohte.

Ich war nicht mehr in die Schule gegangen. Habe nur versucht die Abschlussarbeiten noch gerade so hinzubekommen und ehrlich gesagt, hatte ich es geschafft.

Wir hatten nur mehr drei Tage, bis wir unsere Zeugnisse bekamen und dann, waren wir frei, würden uns wahrscheinlich nie wieder sehen, würden in unsere Zukunft blicken und die Schule hinter uns lassen.

Eigentlich ein tolles Gefühl, doch trotzdem waren die letzten Tage wohl die schwersten. Man weiß, man könnte es geschafft haben, doch man könnte es auch nicht geschafft haben...

Ich zückte mein handy und las die Nachriht, die so eben ereilte.

Hey Prinzessin, du weißt ja, dass bald der Abschlussbald ist und ich wollte dich fragen, ob du mit mir hin möchtest xxxHarry

Mein Herz raste plötzlih und ein Lächeln bildete sich verträumt auf meinen Lippen.

Ich saß zu Hause, auf meinem Bett und starrte auf die Nachricht, als ich realisierte, was er dort geschrieben hat.

Abschlussball !

Ich hatte noch nicht's erledigt, hatte kein Kleid, keine Schuhe, kein GARNICHTS !

Hysterisch sprang ich auf und rannte mit hoher Geschwindigkeit die Treppe runter.

"Mom, mom, mom !" rief ich durch das leere Haus und hielt mich an dem Türrahmen fest, der zu ihrem Zimmer führte.

"Mom! IN DREI TAGEN IST DER ABSCHLUSSBALL UND ICH HAB-" ich verstummte, als Mom sich umdrehte und etwas in der Hand hielt.

"Ein Kleid?" vollendete sie meinen Satz, nur auf ihre Weise.

Mit hetzendem Atem kam ich näher.

Mom hielt ein Kleid in der Hand, schmal geschnitten

"Das kann ich nicht anziehen..." stammelte ich und sah das Kleid lange an. Es war das Kleid meiner Mom, was sie eigentlih zu ihrem Abschlussball anziehen wollte, aber als sie ankam, war er nicht da...

Mit er, meine ich meinen Dad. Er hat sie sitzen lassen, bei dem eigentlich schönsten Tag ihres Lebens, doch sie stand alleine da und irgendwann ließ sie die verstorbene Hoffnung nach Hause krichen, alleine.

"Oh, Mum." ich sah, wie sie mit den Tränen kämpfte.

Sofort setzte ich mich zu ihr und strich ihr beruhigend über ihre Schulter.

Bei meiner Berührung brach ihr Körper zusammen und man konnte ich erstickten Schluchtzer hören, die gedämpft durch ihre Hände ans Tageslicht krochen.

"Ich glaube er wird dich nicht sitzen lassen, Kyla."

Sie hob ihren Kopf und gab mir einen Kuss auf meine Haare. Ihr warmer Atem drang durch meine dichten Haare und hinterließ eine Gänsehaut auf meinem Körper.

****

Die letzten drei Tage waren wie eine Qual für mich. 

Harry ging zwar nicht mehr in die Schule, aber trotzdem konnte man das Geflüster über unsere Beziehung in allen gesammten Ecken der Schule hören.

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