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Kyla

Mein Finger steckte tief in meinem Hals und ich spürte,wie das Blut in meinen Kopf schoss und auch die Tränen folgten.Angst kam zum Vorschein und ich spürte wie der Schmerz ganz langsam und schmerzhaft meinen Hals hochkletterte und ich schnell meine Hand wegnahm und erbrach.Reue wurde sichtbar und meine ganze Kraft,die ich gerade bitter nötig hätte,war weg.Ich sackte kraftlos auf dem Boden zusammen und spürte die kalten Fliesen unter meinen nackten Beinen.Ich lehnte mich an der noch viel kälteren Wand hinter mir an.Mein Kopf lag schwer auf meiner Schulter und mein Atem wurde flacher,als ich durch meine Nase ein und ausatmete.

"Kyla?" rief jemand vor der Tür und Adrenalin schoss mir in die Adern.

"Kyla bist du hier drin?" plötzlich riss jemand die Tür auf und ich hatte keine Chance mehr,meine ganze Kraft zu sammeln und aufzustehen.Ich saß jetzt etwas aufrechter als davor auf dem Boden und wischte mir hektisch die nassen Plätze unter meinen Augen weg.

"Ich wollte nur bescheid sagen,dass ich wieder-" sie unterbrach sich selber und kam in das Badezimmer herein. "Alles ok Schatz?" ich versuchte zu lächeln,docch mein Lächeln wurde geklaut.Es wurde gefoltert und benutzt und jetzt war es nicht mehr da..

Mein Kopf bewegte sich überlegend hoch und runter.

"Sicher?" meine Mum setzte sich zu mir auf den Boden und fuhr mir durch die nassen Ansätze,die von Schweiß zusammen geklebt wurden.

Ich nickte noch einmal und spürte den leichten Kuss auf meiner Schläfe.

"Du weißt doch,du kannst immer mit mir reden Kyla.Ich bin deine Mum!Ich weiß..ich habe Fehler gemacht." sie schien gerade an alte Erinnerungen zu denken,doch im nächsten Moment schnaufte sie verächtlich duch ihre Nasenlöcher und streichelte mir weiter über den Kopf. "aber ich habe mich geändert.Ich hoffe du gibst mir noch eine Chance.." sagte sie und nahm ihre Hand von meinem Kopf.Mum stand auf und wollte gerade weggehen,als ich ihre Namen rief.

"Mum?" 

"Ja Kyla?" 

"Ich hab'dich lieb.." flüsterte ich und meine Herz bebte.Wir hatten uns diesen bedeutenden Satz noch nie gesagt.Und wenn,dann war es so lange her,dass ich mich nicht daran erinnern konnte.

"Ich dich auch." ihre Augen sahen mich ein letztes Mal an und mir fiel dieser Glanz in ihnen auf.Sie hatte mich angelächelt und auch ihre Augen erreichten dieses Lächeln.

Die Lust auf eine Zigarette stieg in mir erheblich und ich ging aus dem Badezimmer raus,griff nach der Packung Zigaretten in meiner Tasche und öffnete die Balkontür.

Ich wusste ehrlich gesagt nicht wirklich,was ich jetzt wegen Harry machen sollte.Als Page mich eben so zugerichtet hat,hatte ich Panik und alle Erinnerungen an meinen Dad kamen wieder in mir hoch.Die Erinnerungen holen mich jedes Mal ein....

Ich griff nach dem Feuerzeug,was ich in die Verpackung gesteckt hatte und klemmte mir eine der Zigaretten zwischen meine Zähne,während ich an dem Zündrad drehte und ein Zischen in der Kälte entstand.

Konzentriert auf das Feuerzeug,dass es bei dem Wind nicht ausgeht ,bemerkte ich meinen Beobachter garnicht,der auf dem mir gegenüberliegenden Balkon stand und mich musterte.

"Kyla" hörte ich jemand meinen Namen rufen und blickte auf.Ich sah Harry auf dem anderen Balkon stehen,der mich angrinste.Ich pustete den Qualm aus meinen Lungen und gab ihm ein Zeichen,dass wir uns unten treffen.

Mit schnellen Schritten zog ich mir eine andere Hose an und ging,ohne ein letztes Mal in den Spiegel zu sehen,nach unten.

"Ich bin verabredet." informierte ich meine Mum und öffnete die Tür.Der kalte Wind blies mir entgegen und ich zuckte etwas zusammen.Versuchte meinen Körper vor dem Wind zu schützen und spannte meine Muskeln an,damit mir nicht mehr so kalt war.

Harry stand schon bereit zwei Meter vor meinem Haus und erst jetzt sah ich die aufgeplatzte Lippe,die ihm Zayn zufügte.

"Hey." begrüßte er mich und mein Selbstbewusstsein war wieder im Keller.

"Hey" sagte ich leise und ging auf ihn zu.Er streckte mir seine Hand entgegen und ich verschränkte unsere Finger miteinander.

"Wie geht's dir?" fragte er und zog mich näher an ihn heran.Meine Hände wurden zunehmend feuchter,doch ich ließ mir nicht's anmerken und rauchte meine Zigarette zu ende.

Ich wusste nicht was ich sagen sollte,sollte ich ihn anlügen und sagen gut,oder sollte ich die Wahrheit bleiben und sagen,hey!Mir geht es total beschissen,deine Schlampenfreundin von früher hat in mir alte Erinnerungen erweckt,indem sie mich verprügelt hat.Ach und übrigends,wegen dir Harry und dir?

Ich entschied mich ganz klar für die Lüge.

"Ganz gut und dir?" ich lächelte ihn an und seine grünen Augen funkelten mich mysteriös an.Sie zogen mich mal wieder in ihren Bann und ich konnte nicht aufhören ihn zu beobachten.

"Mir auch." sagte er und ich beobachtete immer noch seine atemberaubenden Augen.

"Wo gehen wir eigentlich hin?" fragte ich ihn,denn er führte mich irgendwo hin,wo ich keine Ahnung hatte,wo das hinführen soll.

"Lass dich überraschen." flüsterte er und näherte sich meinem Gesicht.Er hinterließ einen Kuss an meiner Schläfe und ich musste Grinsen.Mein Herz fühlte sich an,als ob es sich mit Helium gefüllt hätte und ich gleich abheben würde.

***

Harry

Das ungute Gefühl in mir machte sich breit und dieses Gefühl hieß Hass.Ich hasste mich gerade selber für alles,was ich Kyla antat.Sie ist so ein wunderschönes Mädchen und so bescheiden,doch ausgerechnet muss sie in meine Krallen geraten!Ich würde sie nicht einmal im Traum verdienen.Ich würd sie nicht einmal verdienen,wenn ich sie lieben würde!

Ihr versteht nicht,was ich gerade denke?

Flashback

"Styles,ich glaube wir müssen zu härteren Mitteln greifen!" sagte Liam und Zayn zündete sich mal wieder eine Zigarette an.Das mit der Wette war wohl immer noch von statten.

"Wenn du was zu sagen hast,dann jetzt,klar?" zischte ich ihn an und fuhr mir durch die langgewordenen Haare.

"Jaja." fing er an "Ich seh schon,ihr werdet sicher nicht Kyla's bester Freund oder so.Dafür ist ja schon Louis da." er lachte dreckig und meine Muskeln spannten sich bei dem Gedanken an,wenn Louis immer nach ihrer Hand greift und sie fest umarmt,wenn nur noch wenige Zentimeter ihre Gesichter trennen. "ihr würdet nur an sie rankommen,wenn ihr mit ihr zusammenkommt.Ich wünsch euch viel Glück he?!" er lachte wieder und sezte dann an,zu gehen.

Flashback end

Als ich Kyla meine Liebe gestanden habe,war das eine einzige Lüge und ich bereue es.Wieso habe ich überhaupt da mit gemacht?Um mein Ego zu stärken,weil ich wusste,dass sie etwas für mich empfindet aber ich nicht für sie?Bei der Wette ging es doch eigentlich nur um Sex,wenn wir ehrlich sind.

Ich sah nach rechts.Kyla war anscheinend gerade auch in ihren Gedanken versunken und ich sah,dass sie wohl über etwas schlimmes nachdachte.Ihre Augenbrauen waren zusammengezogen und auch ihre Blick lag traurig,sauer und gleichzeitig Angst erfüllt auf der nassen Straße,wo sich Äste regten die von dem Sturm auf die Straße geweht wurden.

"Hey,ist alles ok?" fragte ich sie und legte meine Hand unter ihr Kinn,welches mit weicher,blasser Haut bedeckt wurde.Ihre Stirn entzog sich den Falten und ihre grünen Augen schimmerten in dem Licht der untergehenden Sonne.

Sie nickte in meinem Griff,doch ich wusste,dass nichts ok war.Ihr lag etwas auf dem Herzen und ich wollte herausfinden was und das nicht nur wegen der Wette,sondern weil ich das Bedürfnis habe ihr zu helfen.Sie ist wie eine kleine Schwester und der Beschützerinstinkt brodelt jedes Mal in mir,wenn jemand sie schief anschaut,oder wenn Männer ihr dreckiges Grinsen aufsetzten und sie musterten.

Dieses Mädchen hat bestimmt viel durchgemacht in ihrer Vergangenheit und ich musste wissen was...

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