Jeon Jungkook {BTS}

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Übersicht:
⋆ Thema: Sad
⋆ Wörter: 2130
⋆ Geschrieben: 16.12.2018
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Jeon Jungkook*

Sanft strich mir Yeri über den Handrücken, um mich zu beruhigen.
„Es ist okay, wenn du nicht hingehen willst. Ich stehe hinter dir, egal für was du dich entscheidest, ich bin immer dabei", sagte sie fürsorglich und versuchte mir tief in die Augen zu schauen. Ich hingegen konnte nichts erwidern und starrte starr aus dem Fenster des Krankenhauses. Schneeflocken waren zu erkennen. So zart und wunderschön, wie sie einfach so sachte vom Himmel fielen.
Eine Träne rutschte mir übers Gesicht, als ich an den Moment zurückdachte. An den Moment, wo mir all meine Freunde in nur einem Wimperschlag weggenommen wurden.
Wie ich nicht so sacht, wie die Schneeflocken, vom Tod um nur eine Haaresbreite fliehen konnte. Mein Leben hatte ich schon in Zeitlupen vor mir vorbeiziehen sehen. Doch hier sass ich jetzt, verwundet auf den Krankenbett in Seoul.
„Aber bitte schau mich an", bettelte sie, während ihre Hand zu meiner Wange kletterte und mein Gesicht zu ihr hinüber drehte. „Kannst du mir mindestens sagen was passiert ist? Du musst nicht aber vielleicht hilft es dir mit jemanden über den Unfall zu sprechen."
Mein Blick wanderte direkt auf mich herunter. All die Schlauche die unter meinem weissen Hemd hervorguckten und die, die auf meiner Hand waren, raubten mir meine letzten Nerven. Ich war wütend und zugleich traurig. Innerlich gebrochen, doch von aussen versuchte ich zu lächeln.
Ich konnte meine Freunde nicht helfen. Ich musste mit ansehen wie sie mir vor meinen Augen gestohlen wurden.
Einfach *PUFF* und weg waren sie.
Leicht Atmete ich auf, doch begann gleich zu husten, als ich merkte wie kratzig mein Hals war. Mitfühlend strich mir Yeri über den Rücken, während ich mich zu ihr umdrehte. „Ich habe dir doch so oft von meiner Kleinen Gang erzählt. Bangtan Boys hatten wir und genannt", fing ich stotternd und räuspernd an, doch musste beim Gedanken leicht Grinsen. „In diesem Internat waren wir nicht gerade beliebt und auch nie richtig stabil. Tae, er hatte seinen Vater verloren. Und Hoseoks Mutter hatte ihn im jungen Alter einfach, bei einem Vergnügungspark, alleine stehen lassen. Er hatte sie nachdem nie wiedergesehen. Jimin versuchte sich zu ertränken, weil er Depressionen hatte. Eifersucht und so. Namjoon wusste nicht, wie man sich selbst liebt. Yoongi hatte allgemein Probleme, Alkohol, Drogenmissbrauch und Jin lebte sozusagen in seiner eigenen Welt. Damals war noch alles farblos, kalt und ohne leben. Doch als wir uns im Internat über den Weg liefen und uns zusammengetan haben, haben wir uns gegenseitig gestärkt. Wir hatten so viele tolle Erlebnisse. Wir waren uns so ähnlich und unsere Sorgen waren einfach verblasst. Doch diese eine Nacht, bevor ich ins Krankenhaus gebracht wurde.... diese eine Nacht werde ich mit grosser Sicherheit nie vergessen..."

=Rückblick=

Laute Sirenen rissen mich aus dem Tiefschlaf. Sofort weiteten sich meine Augen. Ich setzte mich auf dem Hochbett auf. Voller Panik blickte ich in den Stockdunklen Raum und kletterte daraufhin die Leiter des Bettes hinunter. Auch meine Zimmerbewohner, Taehyung und Jimin standen verwundert auf und knipsten das Licht an. Nur Yoongi blieb genervt im Bett liegen und presste seine Ohren mit einem Kissen zu.
Es sah so aus als wären wir zwei, Tae und ich, die einzigen, die Panik bekamen, weil wir keine Ahnung hatten was hier schieflief. Jimin hingegen sah so aus als wolle er wieder ins Bett und Yoongi lag ja schon dösend in seinem.
„Ist das wieder eine Übung?", fragte Tae panisch und wusste nicht, ob er jetzt in den Gang raus sollte oder nicht. „Wenn das eine Übung ist, wieso wussten wir von nichts davon?", entgegnete ich hubbelig und öffnete die Zimmertür. Da traf ich auf verschlafende Jugendliche, die schlafgetrunken aus ihrem Zimmer schlenderten. Auf dem Gang kamen mir gleich Namjoon, Jin und Hoseok entgegen, die ihre Augen rieben und müde gähnten.
„Kommt Jungs, Übungszeit", murmelte Namjoon.  Doch als ein Lehrer: „Das ist keine Übung! Alle aus ihrem Zimmer, raus zum Campus!", schrie, läuteten bei mir alle Alarmglocken.
„Yoongi, steh auf! Wir müssen raus!", kreischte ich und zog den übermüdeten Yoongi aus dem Bett. Nach einer kurzen Zeit merkte auch er, was hier lief und war plötzlich hellwach. Trotz allem fielen ihm die Augen gleich wieder zu.
Ich blickte wieder in den Gang. Die Schüler und Schülerinnen schienen, wie ich, in Aufregung zu sein und rannten geschwind zum Ausgang.
„Der Lehrer verarscht uns nur und will, dass wir uns wie Idioten auf den Campus stellen. Ohne mich Bitches", meinte Yoongi genervt und setzte sich wieder ins Bett hin. „Nein jetzt komm mit!", schrie Taehyung in an.
Endlich meldete Jimin sich zu Wort. „Ich will kein Ärger! Gehen wir jetzt."
Das war zwar nicht genau das, was ich von ihm hören wollte aber egal!
Ich packte Yoongi am Arm und zerrte ihn in den Gang, dicht gefolgt von den anderen. Im Gang war es total heiss, fast so heiss wie in einer Sauna.
Ich bekam ein mulmiges Gefühl...
Ich liess den faulen Sack los und lief los, Richtung Ausgang. Je näher wir zum Ausgang liefen, desto benebelter wurde der Gang. Ein beissender Geruch lies mich schaudern. Es roch so verbrannt und nebst den lauten Sirenen und das Gekreische konnte man es knistern und knacken hören. Ab diesen Moment wurde auch Yoongi bewusst, dass das ganze keine Übung war.
So wie der Zufall es wollte war unser Zimmer im dritten Stock, weswegen wie einige Treppen hinunterrennen mussten.
Als wir vor den ersten Treppenstufen standen, sahen wir uns entsetzt an. Im Rauch konnte man orange-rote Farben erkennen, die sicherlich die lodernden Flammen hinter den Rauch waren.
„W-wir können hier n-nicht durch", stottert Hoseok ängstlich, einen Arm fest auf seine Nase gepresst. Mit gedämpfter Stimme meinte Namjoon: „Doch! Das Feuer ist nicht genau da hinten. Wir können es noch schaffen."

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