K-Pop Oneshots

Noremin {NCT}

Übersicht:
⋆ Thema: Sad
⋆ Wörter: 906
⋆ Geschrieben: 21.11.2019
___________

Na Jaemin*

„Nur noch eine halbe Stunde Jungs, dann sind wir fertig", meinte Renjun erschöpft und nahm den nächsten dreckigen Teller in die Hand.

Warum wir drei genau Teller waschen mussten? Wir waren auf Klassenfahrt und in dreien Gruppen hatten wir jeden Tag eine andere Arbeit. Heute war es Geschirr waschen.

Summend putzte Jeno die Teller. „Ist das nicht Nessun Dorma? Mein Lieblings Opernlied!", fragte Renjun freudig und sah Jeno verwundert an.

Opern? Eigentlich hasste Jeno Opern...?

„Genau. Nachdem du mir das Lied gezeigt hast, habe ich voll den Ohrwurm", lachte Jeno, woraufhin die beiden anfingen zu diskutieren.
„Jaemin, kannst du noch ein paar Fotos für die Diashow machen?", fragte Frau Wang, welche gerade in die grosse Küche hineinlief. Genervt verdrehte ich die Augen.

Wie ich solche Sachen hasste!

„Ja sicher!", sagte ich mit gespielter Miene und nahm die Kamera entgegen, welche sie mir zuvor unter die Nase gehalten hatte. Nachdem lief Frau Wang aus der Küche. „Uff, müssen wir wirklich ein Foto machen? Jeder aus der Klasse wird mich auslachen", jammerte Jeno und warf den Schwamm in einen blauen Eimer, voll mit Wasser. „Komm schon, nur ein paar Fotos. Danach können wir uns das beste aussuchen", versuchte Renjun Jeno zu motivieren, wodurch ich leicht eifersüchtig wurde.

Ich mochte Jeno. Und zwar mehr als nur Freundschaftlich. Doch man merkte, dass zwischen Jeno und Renjun die Chemie herrschte...

„Na gut", gab sich Jeno nach weitern Worten geschlagen. „Dann, Lächeln!", meinte ich, weswegen die anderen zwei sich in Szene setzten. Schwer schluckte ich.

Gott war ich eifersüchtig!

Ich drückte auf den Auslöser und sah mir direkt das Foto an.

Schlecht sah es nicht aus...?

Ich machte mich wieder bereit für das nächste Foto, zoomte noch ein wenig näher heran und drückte erneut auf den Auslöser.

Langsam nahm ich die Kamera runter und betrachtete die beiden Jungs.

Ouch...

Alles in mich verkrampfte sich. Sie sahen sich schüchtern an, senkten ihre Blicke und putzten weiter. „Ich glaube wir sind jetzt fertig", lachte Jeno verlegen und zog die Handschuhe aus. „Renjun, kannst du mir noch schnell mit den tragen helfen?", erkundigte sich Chenle, welcher gerade in die Küche gelaufen kam. „Sicher!", stimmte Renjun zu, woraufhin er unsere Anwesenheit verliess. Ich beobachtete Jenos Blick. Er sah Renjun mit leuchtenden Augen an. Leicht begann er zu Grinsen und wollte gleich nach. „Jeno, warte. Wo gehst du hin, ich dachte wir wollten noch raus um Fussball zu spielen", erkundigte ich mich.

Bevor wir das Geschirr abwaschen mussten, hatten wir zwei vereinbart gemeinsam raus zu gehen. Doch nun hatte er etwas anderes im Sinne.

„Oh, voll vergessen. Renjun und ich werden noch in den Dorfladen gehen", sagte er und entschuldigte sich bei mir. „Kann ich mitgehen?", fragte ich dich er schüttelte den Kopf. „Eh, weisst du... wir wollten alleine gehen und-"
„Ah, geht schon. Ich kann auch mit den andern Jungs etwas machen", sagte ich und lief aus der Küche. Am liebsten hätte ich etwas geschlagen oder kaputt gemacht, doch ich musste mich beruhigen. Beleidigt ging ich in den Gesellschaftsraum. „Sag mal, macht Jeno eine Diät?", hörte ich Jisung fragen, der mit Mark Karten spielte. „Keine Ahnung. Ich habe nur bemerkt, dass er kaum schläft und total unkonzentriert ich. Hingegen hat er echt viel Geduld. Komische Kombi", erwiederte Mark und lachte, ehe er ein Karte auf den Stapel legte. „Ist Jeno nicht bisexuell?", fragte Jisung und legte ebenso eine Karte auf den Stapel. „Doch, dass ist er".
„Was wenn er ein Crush hat? Ich meine, in einer Jungs Akademie gibt es sicher irgendwelche attraktive Männer", fuhr er fort. „Kann ja sein, dass er einfach traurig ist oder Heimweh hat", mischte ich mich ein.

Jaemin, halt einfach dein Maul.

„Ah nein nein. Das ist er nicht. Ihr dürft es niemanden verraten aber ich habe da eine Information", sagte plötzlich Donghyuck, der auf dem Sofa lag und ein Videospiel spielte. Er stoppte das Spiel und sah uns an. „Schiess los", sagte Mark. Aufmerksam sah ich ihn an. „Jeno möchte Renjun heute fragen. Ob sie zusammen sein wollen", grinste Donghyuck verschmitzt.

Warte was-
Das ist doch ein Scherz?
Ich wusste nicht ob ich wütend sein sollte, dass mein bester Freund es mir nicht selbst gesagt hatte, oder ob ich enttäuscht sein sollte, dass er mich nicht liebte.

„Warte. Steht Renjun überhaupt auf Männer?", fragte Jisung und runzelte die Stirn. „Hoffentlich, sonst wird Jeno sehr verletzt sein", antwortete Donghyuck.

Logisch... Gute Laune und Zufriedenheit, der Andere beeinflusst den Planung, wenig Appetit, Konzentrationsschwäche, Summen, Veränderung des Musikgeschmacks, Dauerlächeln, eine Engelsgeduld, Schlaflose Nächte.... all diese Anzeichen. Jeno war Hals über Kopf verliebt. Und ich war der Zuschauer von diesem Liebesfilm.

Stumm lief ich aus dem Raum. Ich unterdrückte meine Tränen und schluckte den dicken Klos vom Hals runter.

Ich war zu langsam.

Da ich letztendlich doch zu schwach war, kullerte mir eine Träne die Wange runter.
Auf einmal liefen Jeno und Renjun an mir vorbei. Sie wollten gleich runter in den Dorfladen. Da wird Jeno ihm die Liebe gestehen. Am Schluss sollte ich es einfach akzeptieren. Es wird nichts nützen, wenn ich ihnen hinterher trauern.
Schnell wischte ich mir die Träne vom Gesicht.
„Viel Spass", wünschte ich ihnen und lächelte. „Kommst du auch gleich mit?", fragte Renjun, doch ich schüttelte den Kopf. „Nein, ist schon gut. Ich habe etwas vor", sagte ich nur und verabschiedete mich von ihnen.

Wenn das Schicksal es so möchte, dann muss ich es akzeptieren...