Yeonjun x Soobin {TXT}

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Übersicht:
⋆ Thema: Magical 
⋆ Wörter: 1646
⋆ Geschrieben: 14.12.2019
⋆Inspiriert von: TXT - Run away und Magic Island
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Choi Yeonjun*

„Wo bist du?", fragte meine Mutter streng, welche komplett ins Telefon schrie. Ich zog meine Gesicht vor schreck zusammen und liess beinahe mein Handy fallen. Endlich war ich fertig mit den jetzigen Stunden der Uni, doch wie immer rief mich mein Mutter nach der Uni an. „Ich bin auf dem Weg nach Hause"
„Na gut. Ich gehe nochmals ins Geschäft um einige Sachen zu erledigen. Wehe du kommst nicht rechtzeitig nach Hause, Appa ist da. Sonst schlägt er dich wieder", meinte sie und hängte sofort ab, ehe ein enttäuschtes Seufzen meine Lippen verliess.

Na super. Eomma geht wieder „ in die Arbeit " und lässt mich alleine bei diesem Psycho. Ich wusste ganz genau, dass sie sich eigentlich mit einem anderen Mann traf. Sie tat nur so vorbildlich und fürsorglich. Doch ich hörte sie. Ich muss mir jede Nacht mit anhören, wie sie sich mit Appa streitet. Sie sagt, dass sie mich hasst. Mich nicht mehr hier haben möchte...

Schnell hetzte ich zum Bahnhof und wartete auf mein Zug, welcher mich von der Stadt zum Dorf bringen sollte. Ich steckte meine Kopfhörer in die Ohren, um mich abzulenken, bevor mir bekanntes Gesicht sah auffiel.
„Hey!", sagte ich und wank zu Soobin rüber.

Früher war er in meiner Klasse. Jetzt ging er auf eine Schule in der Nachbarstadt. Er wohnte zwar immer noch im gleichen Dorf wie ich und wir trafen uns am Wochenende auch oft mit der Clique, jedoch hatte er sich irgendwie verändert.

„Hey...", begrüsste er mich und stellte sich neben mich hin. Er zog ein langes Gesicht und starrte auf dem Boden, die Hände in seiner Hosentasche gesteckt. „Du siehst so deprimiert aus... stimmt was nicht?", fragte ich und zog eine Augenbraue hoch, während ich versuchte in sein Gesicht zu schauen. „Nein, alles gut", murmelte er und hatte seinen Blick immer noch auf dem Boden. „Ähm... ich glaube ich habe letztens deinen Vater gesehen. Er war seltsam und hat vom Busch aus Vögel beobachtet. Es könnte jemand anderes gewesen sein, keine Ahnung. Es war so düster dort", erzählte ich ihm und bereute es sofort.

Warum sagte ich das? Konnte ich ihn nicht anders aufmuntern?

„Nein, dass ist er sicherlich gewesen... mein Vater wird immer merkwürdiger...", erwiderte er und seufzte auf. „Deine Mutter?", hackte ich aus Neugier nach.

Ich sollte dich wissen, dass ich nicht so direkt fragen sollte. Idiot!

„Trinkt immer noch...", meinte er und zuckte nur mit den Schultern.
„Hm...", meinte ich. Für einen Moment war es leise.
„Lass uns zusammen von hier gehen", sagte er plötzlich und sah mich endlich an. „Weg gehen? Wie meinst du das?", fragte ich und runzelte die Stirn. „Ich meine es ernst! Ich kann das nicht mehr ausstehen. Ich drehe noch durch wenn ich hier bleibe. Mit den anderen. Ich muss fort von hier. Wir müssen fort von hier. Du, Beomgyu, Taehyun, Huening Kai und ich", sagte er etwas lauter und packte mich an die Schulter. Etwas irritiert sah ich ihn an. Er sah mich mit grossen Augen an und rüttelte an mich. „Die anderen schauen schon", meinte ich, weswegen er mich los liess und ein Stück zurück ging. „Ich verstehe nicht... warum möchtest du gehen?", flüsterte ich und sah mich um. Einige warfen uns komische Blicke zu. „Wegen meine Eltern. Ich kann nicht mehr".
„Wohin?"
„Zu Magic Island", erwiderte er. Ich runzelte die Stirn.

Magic Island? Sein Ernst? Das ist eine Fantasie Insel, welche er vor circa acht Jahre Jahre erfunden hatte. Damals dachten wir alle, dass es diese Inseln wirklich gibt. Wir stellten uns immer vor, wie wir alle gemeinsam zur Inseln gehen, Abenteuer erleben und einfach nur Spass haben. Aber das war früher, jetzt wusste jeder, dass dies nicht wahr ist.

„Schau nicht so. Bitte komm mit!", murrte er und kam mir wieder nahe. Ich musste kurz lachen. „Und wie willst du das genau machen?", fragte ich misstrauisch. „Ich weiss nicht genau, aber es sollte in zehn Minuten geschehen. Entweder wird und ein komischer Zauberer besuchen. Oder wenn wir in den Zug nach Hause einsteigen. Vielleicht werden wir wie bei Harry Potter durch die Mauer zu Gleis 9 3/4 gelangen. Ich weiss es nicht, aber die anderen werden auch gleich von der Uni hierher kommen. Dann wird alles wieder besser, weisst du?", sagte er energisch und grinste mich an. Seine Augen glitzerten vor Vorfreude.

Nun ja, ich hatte auch meine Probleme. Doch ich war erst neunzehn und hatte mein Leben noch vor mir. Ein Neuanfang zu starten ist nicht meine Option. Ich hatte es Schwierig, doch ich sollte sie anders lösen, statt einfach so davon zu laufen.

„Komm. Komm mit".
„Nein, bist du verrückt?"
„Es gibt kein zurück mehr", sagte er. „Wie, es gibt kein zurück mehr?"
Ein laues quietschendes Geräusch ertönte, weswegen ich mich zu den Gleisen umdrehte. Der Zug kam an und die Türen wurden mit einem dampfenden Ton geöffnet.
„Hey Leute!", begrüsste uns Beomgyu ausser Atem, dicht gefolgt von Taehyun und Huening Kai. „Der Professor wollte uns nicht gehen lassen", lachte Huening Kai verlegen und stieg als erstes in den Zug, die anderen gleich hinterher.

Sie sahen echt glücklich aus. Jeder von ihnen sahen so aus, als könnten sie es kaum erwarten, endlich weg zu gehen. Jedoch wusste ich immer noch nicht, wie sie zu Magic Island gelangen wollen.

Soobin stieg ebenso ein und reichte mir seine Hand.

Jetzt oder nie. Was hatte ich auch zu verlieren?

„Es kann dir nur besser gehen", sagte er und schwenkte mir ein warmes Lächeln. Ich nahm seine Hand an und so stieg ich auch in den Zug ein. Wir setzten uns in einer der Zugkabinen hin.

Und jetzt?

Soobin zog seinen Ärmel hoch und warf ein Blick auf seine Armbanduhr. Dabei konnte man einige blaue Flecken erkennen. „Nur noch eine Minute", sagte er und grinste breit. „Yes! Bye Probleme, bye Trauer, bye Schmerz und HALLO neues Leben!", sagte Taehyun und klatschte mit Beomgyu ein.

Nun wurde ich nervös. Alle waren richtig davon überzeugt in wenigen Sekunden auf Magic Island zu gelangen. Nur ich war der einziger, welcher keinen blassen Schimmer hatte.

Ich starrte aus den Fenster. Und im nächsten Moment wurde alles ganz weiss. Ich fühlte ein komisches festes ziehen in meinem Bauch. Vor Schmerz riss ich mein Mund in die Weite. Ich versuchte zu schreien, doch meine Stimme war weg. Ich bekam Panik. Plötzlich fühlte ich mich ganz leicht. Es fühlte sich an als würde ich fliegen. Daraufhin öffnete ich meine Augen wieder. Ich war im Himmel und konnte nach den Sternen greifen. Gleich darauf fiel ich. Erneut packte mich die Angst, da ich auf freien Fall war. Ich stützte wie ein Engel zu Grunde. Ich versuchte nach halt zu greifen, doch nichts konnte mich retten. Bevor ich auf dem Boden aufschlug veränderte sich die Umgebung. Nun sass ich schwitzend unter einem Baum, neben meine Freunde, die ebenso sehr erschöpft aussahen. Doch als sie realisierten, dass wir nicht mehr im Zug waren, begannen sie zu lachen. „Wir haben es geschafft! Wir haben es geschafft Leute! Wie sind in Magic Island!", schrie Soobin freudig und breitete seine Arme in die Weite, als wolle er die ganze Welt umarmen.

Wie auch immer wir jetzt hier gelandet sind. Ich war froh. Ich war erleichtert und freute mich auf meine neue Zukunft.

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