Yeo One x Yanan {Pentagon}

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Übersicht:
⋆ Thema: Sad
⋆ Wörter: 1078
⋆ Geschrieben: 08/09.11.2019
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Yeo Chang Gu*

Wie ein Blatt im Wind folgen Yanans Finger über die Tastatur des Klaviers. Ich war total in der Melodie versunken, ehe ich erschrocken zusammen zuckte. Erneut machte Yanan einen Fehler und liess sein Kopf auf die Tasten fallen. „Ugh, so schaffe ich es nie", nuschelte der Chinese genervt uns seufze auf. „Komm, Versuch es nochmal", versuchte ich meinen besten Freund zu überreden, doch er schüttelte seinen Kopf. „Zum wievielten mal? Ich werde definitiv rausgeschmissen, dass sag ich dir", meinte er, weswegen ich schwer schlucken musste.

Ich wollte mir nicht vorstellen, dass Yanan aus der Akademie gehen muss.

Schon seit etwa einen Monat sind die Noten von Yanan im Keller. Seine Konzentration beim Klavierspielen liess nach und auch seine Laune war eher schlecht. Nun hatte er morgen seinen grossen Tag. Da wir hier in einer Musikalischen Akademien waren, hing nun alles an seinem vorbereiteten Musikstück ab.

Wenn der Direktor merkt, dass sein Talent nachgelassen hatte, muss er gehen.

„Komm Grosser, ich helfe dir", sagte ich mit einem aufmunternden Grinsen und setzte sich neben ihm, auf den gepolsterten Hocker, hin. Er rutschte ein Stück zur Seite und liess mich auf den Tasten herumdrücken. „Du musst an etwas tolles denken...", begann ich und drückte nochmals ein paar mal auf die Tasten. Daraufhin liess ich meine Hände auf meine Oberschenkel ruhen. „Denk einfach daran, dass du die Sache mit links schaffen wirst. Ich meine, in meinen Augen könntest du glatt ein Idol sein und-"
„Wenn ich nicht bestehe, muss ich zurück nach Shanghai", sprach mir Yanan übers Wort.

Warte was?!?

„Schau mich nicht wie ein Fisch an", lachte Yanan verlegen, doch ich sah ihn immer noch verblüfft an. „A-Also üben wir mal weiter, damit du bleiben kannst", erwiderte ich, nahm seine Hände und legte sie aufs Klavier. „Und jetzt schliess deine Augen, spiele die Melodie einmal kurz in einem Kopf ab und dann fange an Musik zu machen", befahl ich ihm. Wie gesagt schloss er seine Augen. „Atme erst tief ein und aus", fügte ich schnell hinzu. „Muss ich wirklich?", fragte Yanan plötzlich, eine Augenbraue in die Höhe gezogen. „Mach jetzt!", lachte ich. „Na gut".
Und so atmete Yanan tief ein und aus und begann daraufhin zu spielen. Seine Augen waren geschlossen und es sah beinahe so aus als wäre er in seiner eigenen Welt versunken. Er war eins mit den wundervollen Klängen, welche das Klavier verliessen. Auch ich schloss meine Augen. Ich fühlte jeden Klang mit, ich spürte die Bedeutung der Melodie, auch wenn dieser keinen Text hatte. Ich fühlte mich wohl.

Wow...

„Das ist wunderschön", meinte ich traumhaft, als er fertig war und grinste leicht vor mich hin. „Genau dies solltest du morgen auch machen. Wenn du dann noch singst, bleibst du zu 100%! Daran glaube ich", freute ich mich. „Morgen komme ich vor der Prüfung zu dir, versprochen! Ich werde dir die Daumen drücken!", versprach ich ihm. Auf einmal hörte ich ein klopfen. Mein Kopf wanderte zur Tür wo Akari stand. „Hab dich schon überall gesucht", lachte sie verlegen und lief in den Raum. „Wirklich? Was gibts?", fragte ich überrascht und erhob mich. „Die anderen wollen heute was trinken gehen und ich dachte du wolltest vielleicht mitkommen", fragte sie und strich sich schüchtern eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Ja sicher!", sagte ich und schnappte mir den Rucksack vom Boden. Schnell blickte ich zu Yanan, der bestätigend nickte. „Viel Spass", murmelte er und lächelte schwach. Ohne weitere Hintergedanken lief ich mit Akari aus dem Raum und freute mich schon auf den tollen Abend.
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Verschlafen öffnete ich meine Augen. Ich setzte mich müde auf und gähnte. Dabei dachte ich nach, wie ich gestern überhaupt ins Bett gelandet war.
Ich hatte eine Menge getrunken, da Hyojong und seine Freundin von anonymen Anbieter echt gutes Alkohol dabei hatten.
Erschöpft liess ich mich zurück ins Bett fallen.

Zum Glück war heute Sonntag, also hiess dies, kein Unterricht!

„Oh, ich bin so fertig", grummte Hongseok, mein Zimmergenosse und presste sich ein Kissen auf dem Kopf. „Ich hatte noch nie solche Kopfschmerzen", knurrte er wütend. „Nimm eine Tablette, trink einen grossen Schluck Wasser und schlaf, wir haben Wochenende", schlug ich vor und schloss meine Augen. „Es ist schon drei Uhr Nachmittags", meinte Hongseok nachdenklich. Sofort riss ich meine Augen in die Weite.

War es schon so spät?!?

„Yanan!", schrie ich aufgeregt und warf mich aus dem Bett. „Huh?", erforschte Hongseok, doch ich erwiderte nichts, sondern zog mich in Windeseile um.

Verdammt, hoffentlich hatte Yanan seine Prüfung noch vor sich.

Mit total zerzausten Haaren rannte ich über den Campus in das Grosse Schulhaus, direkt zum Musikraum. Die Tür war offen, weswegen isch schnell hineinsah. Der Musiklehrer war drinnen, welcher einige Blätter ausfüllte. „Entschuldigen sie, wissen Sie wo Yanan ist? Er sollte hier eigentlich eine Prüfung haben", fragte ich hektisch. „Yanan... er hatte die Prüfung schon gehabt. Um acht Uhr", erwiderte der Lehrer.

Uff... ich konnte nicht bei ihm sein... Obwohl ich es ihn versprochen hatte.

„Hat er die Prüfung bestanden?", hackte ich aufgeregt nach. „Eigentlich darf ich solche Angaben nicht sagen aber da es schlussendlich sowieso erfahren wird... nein. Er hat es nicht bestanden", erwiderte er und setzte seine Brille zurecht. „D-Danke", erwiderte ich und fuhr mir frustriert durch die Haare.

Wenn er nicht bestanden hat... heisst das... er... er geht zurück nach China...?

Ich hatte einen Klos im Hals.

Ich war echt ein mieser Freund!

Schnell rannte ich zurück zum Studentenheim. An seiner Zimmertür angekommen, hämmerte ich permanent gehen die Tür, bis sie von Shinwon geöffnet wurde. „H-Hallo. Ä-Ähm... Yanan?", stammelte ich. „Yanan? Also, er hat das Zimmer vor drei Stunden verlassen. Abgesehen von mir ist das Zimmer leer", erklärte er und liess mich in den Raum blicken.
Yanans Bett war leer. Die Regale waren geräumt und es sah so aus, als wäre Shinwon schon lange alleine.

Ich hatte es komplett verhauen. Ich war lieber am Alkohol trinken und am Feiern, statt für Yanan da zu sein... ich war so egoistisch, ich hätte ich vielleicht mehr helfen sollen. Ich hätte für ihn da sein sollen um ihn zu unterstützen. Doch ich habe die Chance vergeigt. Nun ist er weg. Sicherlich hat er nun ein schlechtes Bild von mir!

„Bevor er ging, hatte er etwas gesagt? Also etwas von mir?", fragte ich, doch er schüttelte den Kopf. „Nein sorry, er hat nicht viel gesprochen. Er meinte, dass er jemanden noch sehen möchte, doch dann hat er sich dagegen entschieden und ist gegangen".

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