LOVING YOU-8

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Sanft aber mit Bestimmtheit drückte er mich von sich weg. Ich konnte weder atmen noch irgendetwas sagen. Nur langsam wurde mir klar, was ich da gerade getan hatte. Wie konnte ich nur so dumm sein und glauben, dass Matt mich in diesem Moment genauso wollte wie ich ihn?

Nervös senkte ich den Kopf und versuchte meine nackten Brüste mit meinen Händen zu verdecken.

„Wo ist mein Shirt?", dachte ich verzweifelt, „Wo zur Hölle ist mein beschissenes Shirt?", ich hätte mich am liebsten selbst geohrfeigt, „Wie kann man nur so bescheuert sein, Katharina?", bestrafte ich mich selbst in meinen Gedanken. Unsicher sah ich in Matt's Augen.

„Ich...es...tut mir leid..ich wollte Dich nicht belästigen."

„Kat, bitte, es muss Dir nicht leid tun.", Matt umklammerte meine Oberarme und zwang mich so, ihm in die Augen zu schauen.

Doch ich konnte seinem Blick nicht standhalten. In diesem Moment wollte ich nur noch weg, so schnell wie möglich verschwinden. Da entdeckte ich mein Shirt, das ich achtlos auf den Boden geworfen hatte. Ich löste mich aus Matt's Griff, bückte mich und streifte es mir schnell über. Meinen BH stopfte ich eilig in meine Hosentasche. Dann schnappte ich meine Jeansjacke, die am Griff der Eingangstüre hing und warf sie mir über.

„Bitte Kat, Du musst nicht gehen. Ich meinte doch eben nur, dass mir das alles zu schnell geht. Bitte lass uns doch darüber reden!", Matt bekam den Saum meiner Jeansjacke zu fassen und zog mich damit zu sich.

Ich stemmte mich mit aller Gewalt dagegen und schlug auf seine Hand ein:

„Lass mich los! Da gibt es nichts zu reden!", verzweifelt versuchte ich meine Tränen zurück zu halten. Ich war wütend über mich selbst. Matt's Zurückweisung fühlte sich an, als hätte mir gerade jemand einen Dolch mitten in mein Herz gerammt.

„Hey, komm schon!", Matt ließ nicht locker und zog weiterhin an meiner Jacke, „Vielleicht ein anderes Mal, okay?"

Ich hielt für einen Moment inne. Hatte ich da gerade richtig gehört?

Wütend fuhr ich herum und schrie ihn an:

„Ja, genau! Das klingt ganz nach Dir! So bist Du, was? Vielleicht ein anderes mal? Sagst Du das zu all den Mädchen, denen Du den Kopf verdrehst? Ein anderes Mal? Ich sage Dir was! Es wird kein anderes Mal geben! Vielleicht sind die anderen Mädchen so, aber ich weiß was ich will. Du kannst es Dir bei mir leider nicht aussuchen. Ich bin keine von denen, die man haben kann, wann es einem passt! Und jetzt nimm Deine Finger von mir!", kochend vor Wut und mit Tränen in den Augen starrte ich ihn an.

Ich las Verunsicherung und Wut in Matt's Augen als er mich los ließ.

Entrüstet zog ich die Jacke über meine Schulter und verließ Matt's Haus.

Ich rannte so schnell ich konnte die Straße hinunter. Es tat so schrecklich weh. Den gesamten Weg zurück zu meinem Haus weinte ich mir die Seele aus dem Leib. Dabei war die Wut auf mich selbst das größte Problem. Ich fühlte mich seit meiner Ankunft in Charleston so verdammt einsam und alles was ich wollte, war dass er mich einfach nur fest hielt. Ich sehnte mich nach Liebe und Wärme. Aber das konnte man wohl nicht erzwingen.

„Ich hab es vermasselt!", dachte ich, „Es ist besser, ich gehe ihm aus dem Weg."

Als ich zu Hause angekommen war, stürmte ich sofort in mein Schlafzimmer und warf mich mitsamt meinen Kleidern auf mein Bett.

Es dauerte Stunden, bis ich endlich aufhören konnte zu weinen. Ich war verletzt, wütend und ich hatte schreckliches Heimweh. Ich schwor mir, dass ich am nächsten Tag zu Hause anrufen und meinen Eltern gestehen würde, dass ich gescheitert war und zurück kommen wollte. Mit diesem Gedanken fiel ich dann in einen tiefen Schlaf.

Loving YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt