LOVING YOU - 16

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Voller Entsetzen presste ich meinen Handrücken auf meinen Mund. Was ich sah machte mich sprachlos. Allen Anschein nach hatte es mein Haus am stärksten von allen in der Umgebung getroffen. Das Dach war nur noch zur Hälfte vorhanden. Ich erkannte golfballgroße Löcher in der Außenfassade, die Eingangstüre war komplett herausgerissen und alle Pflanzen in meinem Vorgarten waren dem Erdboden gleich gemacht.

„Oh mein Gott!", wimmerte ich als sich meine Augen mit Tränen füllten. Matt legte seine Arme um mich und drückte mich fest an sich.

„Hier kannst Du auf keinen Fall bleiben. Es ist unbewohnbar. Komm zu mir, bis alles wieder repariert ist, okay?"

Schluchzend vergrub ich mein Gesicht in seiner Brust. „Bis alles repariert ist? Wie soll das denn bitteschön gehen? Ich habe keinen Job und somit auch kein Geld, um das alles wieder herzurichten. Diesen Schaden werde ich niemals bezahlen können, auch wenn ich fünf Jobs hätte. Was soll ich jetzt nur tun?"

Matt küsste meine Stirn. „Wir werden schon eine Lösung finden. Aber jetzt pack zuerst einmal ein paar Sachen und komm mit." Dicke Tränen rannen über meine Wangen, als ich ihn von mir wegdrückte.

„Du fragst ja gar nicht, ob ich überhaupt bei Dir wohnen möchte.", wütend blickte ich in seine haselnussbraunen Augen, die mich verwundert anstarrten.

„Was? Aber...möchtest Du denn nicht?"

Ich senkte den Kopf. Meine Gedanken spielten verrückt. Ich war verzweifelt. Ich hatte Oma's Haus verloren, für das ich so hart gearbeitet hatte. Es machte mich traurig. Gleichzeitig war ich wütend auf Matt. Ich hatte ihm meine Liebe gestanden und es kam keine Reaktion von ihm. Es hatte den Anschein, als würde er meine Gefühle nicht erwidern. Das verwirrte mich, machte mich wütend und traurig zugleich. Ich presste meine Hand auf meinen Bauch, denn mir wurde schlecht. Das war gerade alles zu viel für mich. Plötzlich brach es aus mir heraus:

„Matt! Ich habe Dir vorhin gestanden, dass ich Dich liebe. Warum schweigst Du nur? Sag doch was!", entschlossen sah ich ihm direkt in sein hübsches Gesicht.

Er schien den Atem anzuhalten, als er mich mit großen Augen anblickte. Gerade als er etwas antworten wollte, klingelte mal wieder sein Telefon. Ich hatte das Gefühl, dass er in diesem Moment erleichtert darüber war. Er kramte das Telefon aus seiner Hosentasche und nahm das Gespräch an.

Ich kochte vor Wut. Hier ging es gerade um meine Gefühle, um mein ganzes Herz und er konnte sein bescheuertes Telefon nicht ein Mal ausnahmsweise einfach klingeln lassen?

„Hey, Jessie!", flötete er, „Wie geht es Dir? Bist Du okay?"

„Na toll!", dachte ich, „Schon wieder diese Jessie!", wütend drehte ich ihm den Rücken zu.

„Ich komme! Nein! Bleib wo Du bist! Ich bin in ein paar Minuten bei Dir!", er legte seine Hand auf meine Schulter, „Sorry, Prinzessin. Ich muss leider weg. Ist eine dringende Angelegenheit. Mein Angebot steht. Komm später zu mir und bleib erst mal, okay? Alles andere wird sich finden. Du wirst schon sehen."

Ich drehte mich nicht um und sagte kein Wort.

„Kat? Bitte sei nicht sauer. Wir reden später über alles, versprochen. Tut mir leid."

Ich reagierte nicht. Ich war so unendlich wütend. Eine Kundin konnte diese Jessie nicht sein. Vielleicht ja doch seine Schwester? Aber weshalb sagte er es mir dann nicht einfach? Ich starrte weiter auf den Boden und drehte mich nicht um, bis Matt und Missy weit genug von mir entfernt waren. Dann brach ich weinend mitten im völlig zerstörten Vorgarten meines geliebten Hauses zusammen.

„Es hat keinen Sinn!", dachte ich, „Das beste wird sein, ich kehre zurück nach Hause. Mein Heimweh wurde immer stärker. Seit ich in Charleston war, hatte ich eine schwere Zeit und nun auch noch das. Der Grund weshalb ich eigentlich in die Stadt gekommen war, war plötzlich zerstört worden, innerhalb von Minuten.

Loving YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt