LOVING YOU - 33

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Ohne unsere Antwort abzuwarten, leistete uns das Paar Gesellschaft.

„Das darf doch jetzt nicht wahr sein!", dachte ich empört. Ich war kurz vor meinem zweiten Höhepunkt an diesem Abend und diese beiden besaßen die Dreistigkeit, sich einfach zu uns zu legen. Doch im selben Moment wurde mir klar, dass der Sinn und Zweck dieses Clubs ja genau das war, nämlich Sex mit mehreren Leuten gleichzeitig zu haben. Eigentlich hatte ich gedacht, dass sich mir dadurch eine ganz neue Dimension der sexuellen Befriedigung erschließen würde und ich damit bald jede Menge Geld verdienen konnte, doch in diesem Moment wollte ich einfach nur alleine mit Matt sein.

Schon spürte ich, wie sich der Typ, der sehr groß, hager und am gesamten Körper tätowiert war, von hinten an mich heran drückte. Ihn an meinem nackten Po zu fühlen, widerte mich an. Ich wollte einfach nur noch raus aus dem Club. Doch ich hatte das Gefühl, dass ich mich nicht mehr bewegen konnte. Nun war ich mir sicher, dass wir alle irgendeiner Droge ausgesetzt waren, die uns offensichtlich willenlos machen sollte. Dennoch versuchte ich alle Kräfte zu mobilisieren, um den Kerl hinter mir wegzudrücken. Ich fühlte seine feuchten Küsse auf meinem Rücken. Er griff nach meinen Brüsten, während ich verzweifelt versuchte, mich an Matt festzuklammern. Doch Matt wurde bereits von der Frau bearbeitet, die offensichtlich zu dem Tätowierten gehörte.

„Na, Du bist ja ein Süßer.", rief sie entzückt und steckte ihm ihre Zunge in den Mund. Als ich zusehen musste, wie sich Matt von mir abwandte und ihren Kuss leidenschaftlich erwiderte, war es als hätte mir jemanden einen Dolch in mein Herz gerammt. Ich hatte immer gedacht, dass es mir Lust bereiten würde, Matt beim Sex mit anderen Frauen zu beobachten. Doch jetzt musste ich erkennen, dass mir das überhaupt nicht gefiel. Wütend sah ich, wie Matt die Brüste dieser fremden Frau, mit den schwarzen Locken und der komischen langen Nase, küsste. Es widerte mich an. Währenddessen rieb sich ihr Typ an mir. Als ich etwas hartes in meinem Rücken fühlte, drehte ich mich abprubt zu ihm um.

„Nein! Ich möchte das nicht, okay? Lass mich in Ruhe!", rief ich und drückte ihn von mir weg.

„Hey! Was soll das? Dafür bist Du doch hier, oder nicht?", er packte mich und zog mich unsanft zu sich. Ich versuchte mich mit Händen und Füßen zu wehren, doch ich war so benebelt, dass jede Bewegung nur in Zeitlupe ablief. Der Kerl hatte viel mehr Kraft als ich und ehe ich reagieren konnte, drückte er meine Handgelenke so fest nach unten, dass sie schmerzten.

„Du tust mir weh!", schrie ich verzweifelt, „ Lass mich los! Ich habe gesagt, dass ich das nicht will!", immer wieder versuchte ich, ihm zwischen die Beine zu treten, doch er war komplett über mir. Ich hatte keine Chance.

„Hör auf, Dich zu wehren, Du Bitch!", schrie er mich an, dann spürte ich einen tiefen Schmerz an meiner Wange. Für einen Moment wurde mir schwarz vor Augen, bis ich realisierte, dass er mich gerade brutal geschlagen hatte. Erneut versuchte ich mich zu wehren, wollte um mich schlagen, doch er drückte mich mit brutaler Gewalt nach unten, dann schob er sein Knie gewaltsam in meinen Schritt.

„Matt!", schrie ich voller Verzweiflung, „Hilfe!". Ich spürte, wie dieser widerliche Typ sein steifes Glied in mich hineinsteckte. Ich schloss die Augen, Tränen rollten mein Gesicht hinunter.

„Das darf gerade nicht passieren!", dachte ich. Voller Angst und Verzweiflung versuchte ich nochmals, ihn abzuwehren, als ihn plötzlich zwei Hände an den Schultern packten und von mir herunterzogen. Matt zögerte keine Sekunde und verpasste ihm einen gewaltigen Schlag mitten ins Gesicht.

„Scheiße!", rief der Fremde und hielt sich die blutende Nase, „Was soll das? Wenn Ihr das nicht wollt, warum seid Ihr dann hierher gekommen? Ich zeig Dich an, Bürschchen!", dann packte er Matt am Hals und drückte zu.

„Rob! Oh mein Gott, Nein!", rief seine weibliche Begleitung entsetzt.

Ich schaffte es irgendwie, mich mit aller Kraft von hinten an den riesigen Kerl festzukrallen und ihn von Matt wegzuziehen. Die blutende Nase und die drogendurchsetzte Luft machten ihm glücklicherweise so sehr zu schaffen, dass Matt und ich schließlich an ihm vorbei aus der Nische entkommen konnten. Völlig erschöpft und zitternd vor Angst, hielt ich mich an Matt fest. Wir liefen so schnell wir konnten aus der Dunkelheit. Das heißt, wir stolperten vielmehr. Die Luft hatte unsere Sinne so sehr vernebelt, dass wir nicht mehr gerade gehen konnten. Es fühlte sich an, als wären wir beide sturzbetrunken. Während wir liefen, zogen wir notdürftig unsere Kleider über und verließen den Club so schnell wir konnten.

Draußen vor der Türe hielten wir inne und atmeten erst einmal kräftig durch.

„Der Arsch hätte Dich beinahe vergewaltigt!", japste Matt und fuhr sich mit beiden Händen durch die Haare, „Na warte! Denn hol ich mir!", ich bekam gerade noch sein kariertes Hemd zu fassen, als er schon dabei war, zurück in den Club zu stürmen.

„Bitte, lass es gut sein, Matt. Es ist nichts passiert. Ich bin okay."

Matt kochte vor Wut. Ich hatte große Mühe, ihn zu beruhigen.

„Bist Du Dir sicher?"

Ich nahm sein Gesicht in meine Hände: „Bitte, lass es einfach, okay? Ich meine der Typ hat ja Recht. Wer in diesen Club geht, sollte damit rechnen."

„Aber doch nicht mit Vergewaltigung!", wütend pfefferte Matt seine Lederjacke auf den Betonboden des Parkplatzes. Ich hielt ihn immer noch fest, sonst wäre er völlig durchgedreht.

„Ich dachte wirklich, dass das etwas für mich sein könnte, aber ich muss zugeben, dass ich es nicht mag. Dich mit dieser anderen Frau zu sehen, hat mich angewidert. Ich...ich...will Dich nur für mich alleine haben, Matt."

Plötzlich wurde er ganz ruhig und seine braunen Augen starrten mich entgeistert an: „Aber Du weißt doch ganz genau, dass Du mich mit anderen teilen musst. Das ist mein Job, Kat. Es hat Dir doch die ganze Zeit nichts ausgemacht. Du hattest Gefallen daran. Ich werde immer mit anderen Frauen zusammen sein müssen. Damit verdiene ich mein Geld."

Ich berührte liebevoll seine Wange: „Ich weiß, ich weiß. Keine Ahnung, was plötzlich mit mir los ist. Ich liebe Dich, Matt und ich möchte nicht, dass Du diesen Job weiterhin machst. Lass uns ein ganz normales Paar sein, okay?"

Matt schüttelte den Kopf und blickte mich aus verstörten Augen an.

„Okay?", fragte ich erneut.

Er umfasste meine Hand und zog sie von seinem Gesicht weg:

„Ich verstehe Dich nicht, Kat. Was soll das auf einmal? Du hast doch selbst gesagt, dass Du diesen Job magst und Du wolltest sogar noch mehr Geld damit verdienen, für Jessie's Behandlung. Hast Du das etwa vergessen?"

„Ich weiß nicht, was ich gerade denken soll. Das da eben war so, es war so, ach ich weiß nicht. Mir ist nicht gut, Matt. Alles dreht sich um mich. Ich kann gerade nicht klar denken. Lass uns später darüber reden, okay? Bring mich bitte nach Hause.", erschöpft legte ich meinen Kopf auf seine Schulter und fragte mich, welche Droge ich da drin wohl eingeatmet hatte. Meine Wahrnehmung war immer noch komplett vernebelt. Mir war schwindelig und übel.

Erschöpft ließ ich mich auf den Beifahrersitz des Meserati fallen. Meine Gefühle spielten verrückt. Ständig hatte ich das Bild dieser schrecklichen Frau vor Augen, wie sie Matt ihre Brüste entgegenstreckte. Auf meinem Körper bildete sich eine Gänsehaut, als ich meine Handgelenke rieb, die immer noch schmerzten. Dieser Scheißkerl von vorhin war schuld daran, dass ich mich nun mit Matt stritt. Er hatte plötzlich diese Angst in mir geweckt. Ich sah hinüber zu Matt, dessen Augen konzentriert auf die Straße vor uns gerichtet waren. Ich streckte meine Hand aus und fuhr ihm liebevoll durch sein Haar. Er sah mich an und lächelte.

„Bist Du mir noch böse?", fragte ich besorgt.

Er schüttelte nur kurz den Kopf, sagte aber nichts. So fuhren wir weiter schweigend in die Nacht.

Als wir an Matt's Haus angekommen waren, konnten wir bereits von Weitem eine Gestalt erkennen, die vor dem Haus auf und ab ging. Als wir näher kamen, traute ich meinen Augen kaum.

„Das darf doch nicht wahr sein! Das ist Mel!", rief ich aufgeregt.

„Wer ist Mel?", fragte Matt perplex.

Doch ich antwortete nicht, öffnete hastig die Beifahrertüre und stürmte aus dem Wagen, überglücklich, direkt in die Arme meiner besten Freundin.

- Fortsetzung folgt -

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