Jason erwiderte meinen Kuss sehr leidenschaftlich. Ich drückte ihn immer fester gegen die Wand, während ich mich an ihm rieb. Als ich meine Hand zwischen seine Beine gleiten ließ, fühlte ich seine Erregung.
„So ist es gut!", hauchte ich ihm ins Ohr, „Tu es! Worauf wartest Du?", hastig öffnete ich den Knopf seiner Hose und zog sie mitsamt seiner Unterhose hinunter. Jason seufzte tief, als er seine Hände auf meine Brüste legte. Er küsste mich immer wieder sehr stürmisch. Ich drückte mein Becken fest an ihn und tat alles, um seine Erregung zu steigern. Was mich dabei antrieb, war jedoch keine Liebe oder Sehnsucht nach ihm, es war reiner Hass. Ich hasste ihn für das, was er mir angetan hatte. Ich dachte an Matt, als ich meinen Rock nach oben schob und meinen Slip nach unten rollte. Ihn hasste ich ebenso. Plötzlich packte Jason meine Hüften und drehte mich, so dass ich mit dem Gesicht zur Wand stand. Er ließ seine Hände zuerst sanft über meine nackten Pobacken gleiten, doch es dauerte nicht lange, bis er mit einem Ruck in mich eindrang. Seine harten Stöße drückten mich immer wieder hart gegen die Wand. Ich genoss den Schmerz, denn es fühlte sich wie eine Genugtuung an.
„Mach es mir, wie Du es meiner Freundin besorgt hast!", versuchte ich ihn weiter anzuspornen. Doch plötzlich stoppte er abrupt. Er ließ von mir ab. Ich drehte mich um und blickte in seine entsetzten Augen.
„Was? Was soll das hier für ne Nummer werden, Katharina? Ich dachte Du hast mich vermisst, wie ich Dich vermisst habe. Du weißt, dass mir das alles sehr leid tut. Es war ein Fehler. Ich liebe Dich und ich habe gehofft, dass wir wieder zusammen sein können."
Ich drehte meinen Kopf angewidert zur Seite. Meine Gedanken spielten verrückt.
„Ich...ich...es tut mir leid, Jason.", verschämt angelte ich nach meiner Unterhose und zog sie wieder nach oben.
Jason packte meine Oberarme und rüttelte an mir, als wolle er mich aus einem tiefen Schlaf aufwecken.
„Was willst Du von mir?", fragte er sichtlich verwirrt.
Ich war wütend auf ihn, wütend auf Matt und auf Mel. Energisch stieß ich ihn von mir weg.
Plötzlich waren Stimmen vor der Türe zu hören. Hastig zerrte ich meine Kleidung zurecht, während Jason verzweifelt versuchte seine Hose hoch zu ziehen. Als sich die Türe langsam öffnete, ergriff ich die Gelegenheit und drückte mich mit gesenktem Blick eilig an der Frau vorbei, die gerade hereingekommen war. Entsetzt schrie sie auf, als sie Jason mit offener Hose und klar zu erkennender Erektion erblickte. Ich lächelte zufrieden, denn ich hatte mich auf meine Art und Weise an ihm gerächt.
„Das geschieht ihm recht!", dachte ich und rannte los.
Ich rannte und rannte, vorbei am Tisch meiner Eltern.
„Katharina? Katharina! Wo willst Du hin? Katharina! Bleib sofort stehen!", hörte ich meinen Vater noch hinter mir her rufen.
Doch nichts konnte mich noch aufhalten. Ich wollte nur noch weg und alleine sein. Ich rannte den ganzen Weg zurück nach Hause. Dort stürmte ich ins Haus und hinauf in mein Zimmer. Völlig außer Atem und mit Tränen in den Augen ließ ich mich auf mein Bett fallen. Die Genugtuung, Jason in eine kompromittierende Situation gebracht zu haben, war vollständig verflogen. Jetzt fühlte ich mich sogar schlecht deswegen. Es war einfach nur die Hölle. Ich erkannte mich plötzlich selbst nicht mehr. Ich spürte nur noch diesen tiefen Schmerz in mir. Jeder verzweifelte Versuch, dieses Gefühl abzuschütteln, schien zu scheitern. Ich schloss meine Augen und versuchte mich auf etwas Schönes zu konzentrieren. Aber alles, an das ich denken konnte war Matt. Er war in meinem Kopf und in meinem Herzen.
„Ich habe ein ernsthaftes Problem.", dachte ich. Jeden Tag hatte ich gehofft, dass es besser werden würde, dass ich ihn vergessen konnte, doch immer wenn ich meine Augen schloss sah ich ihn vor mir. Ich fragte mich, wie es ihm gerade ging. Bestimmt war es für ihn nicht einfach mit seiner kranken Mutter und Jessie. Ich wusste, dass er hart dafür arbeiten würde, um an das nötige Geld für Jessie's Therapie zu kommen. Ich erinnerte mich, wie er mir von den großen Jobs bei den reichen Leuten erzählt hatte. Ich fragte mich, ob er wohl gerade einen dieser Jobs erledigte und ich ertappte mich dabei, dass ich den Gedanken kaum ertragen konnte, ihn mir mit anderen Frauen vorzustellen. Ich wusste, dass es nur ein Job für ihn war, einfach nur Sex, ohne Gefühle. War die Nacht mit Mel auch nur eine Art Job für ihn gewesen oder hatte er Gefühle für sie? Hatte er mich wirklich geliebt? Ich war mir dessen nicht mehr so sicher.
„Verdammte Scheiße!", schrie ich laut und krallte meine Finger in meiner Haare, „Ich halte das nicht aus!"
Ich musste so schnell wie möglich auf andere Gedanken kommen, sonst konnte ich für nichts mehr garantieren. Daher schnappte ich mein Handy. Doch weder Musik noch irgendwelche Videos konnten mich ablenken. Meine Gedanken kreisten nur noch um Matt. Es machte mich beinahe wahnsinnig. Schließlich spielte ich tatsächlich mit dem Gedanken, ihn anzurufen. Oder doch lieber eine Textnachricht? Vielleicht könnte ich einfach nur „Hallo" schreiben und dann abwarten, ob er darauf reagiert. Ich tippte die Buchstaben, doch statt die Nachricht an Matt abzuschicken, begann ich alle Nachrichten zu lesen, die ich an ihn geschickt und die ich von ihm erhalten hatte. Mein Herz blieb beinahe stehen, als ich bei seiner allerersten Nachricht hängen blieb:
„Ich habe etwas bei Dir vergessen...ich habe vergessen, Dich zu küssen."
Ich erinnerte mich nur zu gut an seine Küsse. Sie schmeckten jedes Mal wie süßer Honig und immer, nachdem wir uns geliebt hatten, kicherte er aus irgendeinem Grund. Es war das schönste Kichern, das ich kannte. Ich hatte es geliebt, meine Hände durch seine kräftigen, gewellten Haare gleiten zu lassen. Wir waren zu einer Einheit geworden. Ich hatte das Gefühl gehabt, dass ich in seine Seele blicken konnte und ich hatte ihm blind vertraut. Wie konnte ich es nur zulassen, dass er mich so dermaßen verletzte?
Da saß ich nun auf meinem Bett und hatte das Gefühl, dass ich mich selbst nicht mehr spürte. Alles in mir war irgendwie leer. Da war rein gar nichts mehr.
Ich erschrak, als es plötzlich an der Türe klingelte. Zuerst wollte ich nicht aufmachen. Doch als es wieder und wieder klingelte, gab ich mir einen Ruck, denn ich befürchtete, dass es sich um einen Notfall handeln könne. Schnell wischte ich mir die Tränen aus dem Gesicht, ging hinunter und öffnete die Türe.
„Hi, Kat!", völlig perplex starrte ich in Mel's Augen, die mich verunsichert ansahen, „Kann ich mit Dir reden?"
„Ich wüsste nicht, was wir zu bereden haben. Matt hat mir alles erzählt. Ich möchte nichts mehr mit Dir zu tun haben. Bitte geh!", ich war schon dabei, die Türe wieder zu schließen, als Mel ihre Hand dagegen stemmte.
„Bitte Kat! Hör mir zu, es ist wichtig!"
- Fortsetzung folgt-
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Loving You
Romance**************Abgeschlossen*************************************************************** Nachdem sie das Haus ihrer verstorbenen Großmutter geerbet hat, zieht Katharina Madden von New Jersey nach Charleston, South Carolina. Nach einer zerbrochenen...